Alle Jahre wieder kommt der Staub aus seinen Ecken hervor. Viele von uns haben dann eigentlich keine Lust ihn zu entfernen. Hier erfährst Du, warum sich die räumliche und mentale Entrümpelung Deiner Umgebung langfristig lohnen kann.
Frühjahrsputz: Woher kommt das eigentlich?
Tatsächlich ist der Frühjahrsputz keine Erfindung der Putzmittelindustrie, sondern ein uraltes Ritual der Menschheit. Schon seit hunderten von Jahren werden in vielen Teilen der Welt im Frühjahr die eigenen vier Wände entstaubt und gewischt. Das Wort Februar kommt tatsächlich vom Lateinischen februare, was so viel wie “reinigen” bedeutet.
Vorbereitende Maßnahmen für den großen Putztag im Frühjahr
Bevor Du loslegst, solltest Du natürlich erstmal nachsehen, ob Du alle benötigten Materialien auf Vorrat hast. Zusätzlich zu Putzmitteln könntest Du Dir dieses Jahr auch leere Kartons oder Kisten zum Ausmisten besorgen. Ist dies der Fall, kannst Du noch folgende Dinge tun, bevor es wirklich losgeht.
- Erstmal solltest Du Dich ordentlich stärken, bevor die harte körperliche Arbeit beginnt. Am besten bereitest Du Dir etwas zu, was Du gerne isst, damit der Tag direkt gut beginnt.
- Wenn Du ein Musik-Liebhaber bist, kann es nicht schaden, sich eine Putz-Playlist mit allen Lieblingssongs zu erstellen. Das steigert die Motivation und den Spaßfaktor.
- Vielen Menschen hilft es, systematisch vorzugehen. Erstelle Dir also am besten vorher schon einen Plan, sonst könnte es sehr chaotisch werden. Zum Beispiel kannst Du erst aufräumen, dann staubsaugen, dann staubwischen und das ganze räumlich getrennt.
- Meist ist es auch eine schöne Sache, sich eine To-Do-Liste passend zum Putzen zu erstellen. So kannst Du Deine Fortschritte sehen, aber am wichtigsten, auch abhaken. So fühlt es sich noch besser an eine Aufgabe zu erledigen.
Tipps für einen erfolgreichen Frühjahrsputz
Da das Thema dieses Artikels nicht nur putzen, sondern auch Entrümpelung ist, möchten wir Dir ans Herz legen nicht nur eine große Reinigung durchzuführen, sondern auch auszusortieren. Zum Beispiel kannst Du Gegenstände, die Du seit mehreren Monaten nicht mehr benutzt hast, aussortieren, so schwer es auch fällt. Das Aussortierte kann dann an Charity-Organisationen abgegeben oder weiterverschenkt werden. Das ist wohltuend für Dein Gemüt und verschafft Dir ein gutes und nachhaltiges Bewusstsein.
Der Frühjahrsputz sollte außerdem nicht vergleichbar sein mit dem wöchentlichen Putzgang durch die Wohnung oder das Haus. Er sollte für eine ordentliche und sorgfältige Reinigung der eigenen vier Wände genutzt werden. Das bedeutet, jeden Winkel und jede noch so kleine Ecke richtig zu säubern. Schubladen einmal komplett ausräumen und wischen, auch auf den Schränken Staub entfernen – und wann hast Du eigentlich zum letzten Mal den Kühlschrank komplett gereinigt? Eben all die kleinen Dinge, vor denen man sich sonst drückt.
Vielleicht hilft es auch, sich dessen bewusst zu sein, dass wir oft Prokrastination betreiben. Das Wort lässt sich auch als “extremes Aufschieben” übersetzen. Es bezeichnet also das unnötige Vertagen von Aufgaben, von denen wir wissen, dass wir sie eigentlich erledigen müssen. Mit diesem Bewusstsein kannst Du Dich dagegen entscheiden, heute wieder etwas aufzuschieben und einfach anfangen.
Mental Decluttering: Der innere Frühjahrsputz
In unserem Leben sind wir oft gestresst und überfordert. Gerade im Frühjahr mit all den Jahresvorsätzen gibt es viel zu tun und oftmals auch Enttäuschungen. Dabei häuft sich mentaler Ballast an. Dessen Symptome zeigen sich z.B. dadurch, Pläne abzusagen, sich nicht danach zu fühlen Menschen zu sehen, faul zu werden, wichtigen Routinen auf einmal nicht mehr nachzugehen oder sehr viel Prokrastination “vorzuschieben”. Wenn Du in einer Situation schon wieder an den nächsten Termin denkst, dann solltest Du auch mal über aufräumen im Kopf nachdenken. Denn Klarheit und Struktur sind nicht nur im Job oder der Wohnung wichtig, sondern auch im mentalen Umfeld.
Mental und emotional aufräumen – so geht's
- Ein räumlicher Frühjahrsputz kann tatsächlich schon helfen. Befindet man sich in einem geordneten und sauberen Umfeld, beeinflusst das auch den Kopf. Durch zusätzliche Entrümpelung wird zumindest der materielle Ballast schonmal entsorgt. Das kann sehr befreiend sein.
- Du solltest einmal darüber nachdenken, welche Dinge Dir wirklich wichtig sind und welche nur vielleicht. Dabei ist es egal, ob es um Gegenstände, Hobbies oder Menschen geht. Hast Du dies getan, versuch’ Dich fortan nur noch auf die Dinge zu fokussieren, die Dir wirklich am Herzen liegen.
- Negative Emotionen kennt jeder Mensch. Und da wir alle unterschiedlich sind, geht jeder anders mit ihnen um. Was Dir Klarheit bringen kann, ist, Deine negativen Gefühle rauszulassen und nicht in Dir aufzustauen. Du kannst sie z. B. aufschreiben. Damit entfernst Du sie aus deinem Kopf und lässt sie auf Papier ruhen.
- Es müssen jedoch nicht nur negative Emotionen verzeichnet werden. Es hilft auch positive Momente festzuhalten, sodass man z. B. in negativen Situationen auf sie zurückgreifen kann.
Folgende Fragen kannst Du im Zuge einer mentalen Entrümpelung beantworten:
- Welche Menschen tun mir gut? Bei wem fühle ich mich wohl?
- Gibt es persönliche Probleme mit meinen Mitmenschen, die ich noch lösen muss?
- Sind mein Verstand, Herz und Bauchgefühl im Einklang? Wenn nicht, warum?
- Lebe ich in der Gegenwart oder habe ich ein zukunftsgerichtetes Denken? Wenn Letzteres der Fall ist, wie kann ich mehr im Moment sein?
- Beschäftige ich mich viel mit der virtuellen Welt und sozialen Medien? Möchte ich das? Kann ich diese Zeit auch anders nutzen?