Fast jeder Mensch auf dieser Welt hört Musik. Sie ist überall, in Einkaufsläden, Aufzügen, Filmen, Werbung und im Radio. Wir, als Menschen, sind mit Musik um uns herum aufgewachsen. Für viele Menschen ist dies ein äußerst sensibles Thema. Viele streiten sich sogar aufgrund ihrer Musikgeschmäcker. Doch was ist Musik eigentlich genau? Schließlich scheint sie viel mehr zu sein als nur eine Abfolge von Tönen. Hier findest Du spannende Fakten zu verschiedenen Bedeutungsebenen von Musik.
Eine kurze Reise in die Vergangenheit der Musik
In der Weltgeschichte war Musik schon immer ein wichtiges Kommunikationsmittel und oft eng mit der Spiritualität verbunden. Viele Weltreligionen sehen in der Musik sogar einen göttlichen Ursprung. Historisch betrachtet kann man nicht genau festlegen, wann das erste Mal Musik gemacht wurde. Heutzutage ist es normal, dass Menschen sie als eine Art der Kunst betrachten. Doch diese Interpretation ist tatsächlich erst in der Antike entstanden.
Ca. 400 vor Christus sahen die Menschen Musik als ein Zusammenspiel aus Tanz, Poesie und Tonkunst. Somit waren damals visuelle Reize fest mit dem Akustischen verbunden. Martin Luther hingegen hat die Musik taktisch genutzt, um den Glauben zu stärken, denn Melodien und einfache Texte bleiben einfacher im Gedächtnis hängen. Ein weiterer Grund, warum viele Religionen einen so großen Wert auf musikalische Stücke legen.
Das Herz als Einsteigerkurs für Musik
In jeder Kultur auf dieser Welt gibt es irgendeine Form von Musik, die von großer Bedeutung für die jeweilige Menschengruppe ist. Denn Musik verbindet Menschen, sie spricht zu jedem und vermittelt viele Emotionen besser, als Worte es tun würden. Doch woher kommt diese Vorliebe für Musik und ist sie dem Menschen angeboren? Tatsächlich spielt Rhythmus bereits für Embryos eine große Rolle. Forscher fanden heraus, dass der Herzschlag, den ein Embryo im Mutterbauch wahrnimmt, die erste Musikquelle ist, die er wahrnehmen kann.
Gewissermaßen stellt dies eine Form von Kommunikation zwischen Mutter und Kind dar, die die Grundlage der akustisch-gestischen Sprache zwischen ihnen bildet. Doch der Embryo nimmt nicht nur den Herzschlag der Mutter wahr. Genauso wird die Atmung, Stimme und diverse Geräusche des Magens registriert. Interessanterweise werden all diese Dinge von den Emotionen der Mutter beeinflusst, weswegen sie auch für den Embryo eine gewisse emotionale Qualität haben. So gesehen stellt Musik schon im Mutterbauch ein tiefsinniges Gespür für das eigenen Selbst und die emotionale Verbindung zu anderen Menschen dar.
Der pädagogische Wert von Musik
Auch im weiteren Verlauf der kindlichen Entwicklung ist Musik nicht ganz unwichtig. Rhythmik stellt ein ganzheitliches Bildungsangebot dar und kann sehr unterschiedliche Bereiche fördern. Dazu gehören: musikalische Grundkompetenzen, Intelligenz, Konzentrationsfähigkeit, Kreativität, Sprachentwicklung und emotionale Intelligenz. Somit ist der Einbau von Musik in der Schule von größerer Bedeutung, als man vermutlich zunächst annehmen würde.
Das gemeinsame Musizieren der Kinder erfordert ein fein abgestimmtes Miteinander, denn die Kinder müssen aufmerksam die anderen wahrnehmen. So können sie beispielsweise lernen anhand des Stimmklangs einer Person deren Stimmung zu erkennen.
Der emotionale Auspuff: Musik, Stimmung und Emotionen
Apropos Stimmung: Zu nahezu jeder Stimmung gibt es die passende Musik. Harte Rhythmen dienen dem Frust- und Stressabbau, während ruhige Melodien eher Entspannung fördern. Oft wird Musik von Menschen gezielt genutzt, um ihre jeweilige Stimmung zu unterstreichen. Das limbische System im Körper ist unter anderem für unsere Gefühle mitverantwortlich und wird gerade durch Musik angeregt. Deshalb kann Musik in uns Emotionen auslösen, die z.B. Gänsehaut hervorrufen. Oftmals wird Musik auch mit persönlichen Ereignissen verbunden und dadurch empfinden wir bestimmte Emotionen.
In Filmen beispielsweise wird eine Szene erst dann richtig emotional, wenn sie mit Musik untermalt wird. Man denke nur an eine gemeine Horrorszene mit ihren hohen kreischenden Geigen. Ohne deren Geräusche wäre die Szene vermutlich nur halb so gruselig. In gewisser Weise kann Musik also auch als universelle Sprache angesehen werden. Denn kreischende Geigen empfinden wohl nur die wenigstens als entspannend. Menschen finden und verlieren sich durch Musik. Sie hilft ihnen bei der Verarbeitung bestimmter Situationen. Sie bringt uns näher zu unseren Ursprüngen und uns selbst. Das nächste Mal, wenn du Musik hörst, kannst Du ja mal darauf achten, was sie mit Dir macht.