Dass die Geburt eines Babys die Schlafqualität seiner Eltern beeinträchtigt, überrascht wohl niemanden. Eine aktuelle Studie zeigt: Noch sechs Jahre später schlafen die Eltern weniger als vor der Geburt!
Stillende Mütter finden im Schnitt eine Stunde weniger Schlaf als vor der Geburt
Die meisten Säuglinge fordern alle paar Stunden Nahrung. Da die Nachtmahlzeit meist Sache der Mütter bleibt, ist deren Nachtschlaf der Untersuchung zufolge am stärksten betroffen. In den ersten drei Monaten finden vor allem stillende Mamas im Schnitt eine Stunde Schlaf weniger als vor der Geburt. Auch die Väter schlafen schlechter, allerdings ist ihr durchschnittliches Schlafdefizit mit nur 13 Minuten deutlich geringer.
Kinder sind Schlafräuber
Mit zunehmendem Alter der Kinder kehrt wieder mehr Ruhe ins elterliche Schlafzimmer ein. Trotzdem lassen sich noch bis ins Grundschulalter der Kinder Effekte auf den Schlaf der Eltern feststellen. So sank die Zufriedenheit mit der Schlafqualität bei beiden Geschlechtern signifikant und kehrte bis zum Ende der Untersuchung nicht auf den Ausgangswert zurück. Das Alter der Eltern oder das Familieneinkommen hatten auf die Schlafprobleme ebenso wenig Einfluss wie die Wohnsituation oder ob die Eltern sich die Aufgaben teilten oder alleinerziehend waren.
Letzteres scheint überraschend – offenbar ist in diesem Fall „geteiltes Leid“ nicht automatisch „halbes Leid“. Der Untersuchung lagen Befragungen von mehr als 2500 Müttern und 2100 Väter zugrunde, die zwischen 2008 und 2015 erhoben worden waren. Gesunder Schlaf ist wichtig, unter anderem für das Immunsystem. Junge Eltern haben dieser Studie nach allen Anlass, der eigenen Schlafqualität besondere Aufmerksamkeit zu schenken.