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Am Aschermittwoch beginnt für gläubige Christen die Fastenzeit. Für Muslime gilt der neunte Monat des islamischen Mondkalenders als Fastenmonat, bekannt als Ramadan.

Wer fastet in Deutschland – und warum?

Am Aschermittwoch beginnt für gläubige Christen die Fastenzeit. Für Muslime gilt der neunte Monat des islamischen Mondkalenders als Fastenmonat, bekannt als Ramadan. Eine aktuelle Studie hat das Fastenverhalten der Deutschen untersucht und festgestellt: Religiöse Gründe sind nur noch ein Motiv unter vielen zu fasten. Häufig soll der Verzicht auf liebgewonnene Gewohnheiten der Gesundheit nützen - oder sogar der Umwelt.

Von den knapp 2000 Teilnehmern einer Online-Umfrage der Uni Hagen hatten fast drei Viertel Fastenerfahrung, knapp 60 Prozent haben schon mehrfach gefastet. Nur jeder 10. gab an, sich überhaupt nicht für das Konzept des zeitweisen Verzichtes zu interessieren.

 

Gründe: Fasten für Gesundheit und Wohlbefinden oder für Gott?

Fastentraditionen gibt es in fast allen Weltreligionen. Heute fastet aber in Deutschland nur noch eine Minderheit aus religiösen Gründen. Die meisten möchte damit ihr körperliches oder seelisches Wohlbefinden verbessern (81 und 68 Prozent). Fastende finden sich der Studie nach in verschiedenen Einkommens- und Religionsgruppen. Allerdings fasten Frauen etwas häufiger als Männer und religiöse Menschen häufiger als nichtreligiöse. Auch die Konfession macht einen Unterschied: Muslime fasten häufiger als Katholiken und die wiederum häufiger als Protestanten . Selbst unter den Konfessionslosen haben aber immerhin noch zwei Drittel Fastenerfahrung.

 

Schlechte Gewohnheiten besiegen

Wenig überraschend sind die meistgenannten Objekte des Verzichts: Genussmittel wie Süßigkeiten, Alkohol und Tabak. Aber auch bei den Essgewohnheiten setzen Fastende an. Besonders häufig werden Fleisch oder Kohlenhydrate zeitweilig gestrichen. Seltener wurde beispielsweise der Verzicht auf Gluten, Fett, Salz, Fastfood, Softdrinks, verarbeitete Lebensmittel, reichhaltiges Essen, Frühstück und Abendbrot genannt.

Vor allem unter jüngeren Befragungsteilnehmern gewinnen alternative Fastenformen an Bedeutung: So bemühen sich einige um Konsumverzicht mit weniger Shoppen oder Plastik. Die Motive dafür reichen von Konsumkritik bis hin zu Umweltschutz. Immerhin 10 Prozent haben schon einmal Medienfasten betrieben, also den Verzicht auf (private) Computer-, Internet- und Fernsehnutzung. Interessant ist, dass stolze 28 Prozent der Befragten angeben, in Zukunft einmal Medienfasten zu wollen.

 

Zusammen alleine durchalten

Obwohl religiöse Gründe bei vielen Fastenden keine oder nur eine geringe Rolle spielen, nutzen fast 70 Prozent der Fastenerfahrenen die traditionellen Fastenzeiten für ihre Verzichtsübung. Der vorgegebene Termin- und Zeitrahmen wirkt dabei motivierend und spornt zum Durchhalten an. Gemeinsam mit anderen (etwa dem Partner) fastet trotzdem nur eine Minderheit. Fasten ist demnach eine sehr individuelle, persönliche Entscheidung. Gleichzeitig können Fastende sicher sein, mit ihrem bewussten Verzicht auch in der heutigen Zeit nicht allein zu sein.

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