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Sarkopenie: Magnesium hilft, vorzubeugen
Im Laufe der Jahre nehmen die Muskelmasse und -kraft immer weiter ab. Stürze häufen sich. Die Sarkopenie geht zudem oft mit einer Osteoporose einher, so dass die Stürze nicht ohne Folgen bleiben. Frakturen und Immobilität sind leidvoll und erhöhen die Mortalität. Wie eine Studie1 zeigte, spielt die Magnesiumaufnahme eine bedeutende Rolle für den Erhalt der Muskulatur – zumindest für Frauen wurde dies nachgewiesen.
Magnesium wirkt direkt …
Eine ausreichende Magnesiumzufuhr beeinflusst den Muskelstoffwechsel an verschiedenen Stellen. So fördert der Mineralstoff die Proteinbiosynthese, die ATP-Synthese, die Sauerstoffaufnahme sowie den Glykogenabbau und die Fettoxidation. Außerdem ist das Element an der Balance des Elektrolythaushalts beteiligt. Etwa ein Drittel des Körpermagnesiums befindet sich in der Muskulatur.
… und indirekt …
Gleichzeitig kann Magnesium die Menge an zirkulierenden inflammatorischen Cytokinen reduzieren. Diese haben einen negativen Effekt auf die Muskelmasse und -kraft. Die Rolle von Magnesium für den Muskel ist also gut beschrieben. Gegenstand der Studie war die Frage, ob die Magnesiumaufnahme einen positiven Einfluss auf die Muskulatur haben kann.
Magnesium hält Muskulatur in Schuss
2.570 Frauen zwischen 18 und 79 Jahren nahmen im Vereinigten Königreich (UK) an einer Gesundheitsuntersuchung teil und machten dabei Angaben zu ihrer Ernährung. Daraus konnten Gruppen von Personen mit eher hohem bzw. niedrigem Magnesiumverzehr gebildet werden (5 Gruppen, 225 bis 481 mg Magnesium täglich). Bei einem Teil der Probandinnen, nämlich bei 1.914 Frauen, wurde die Stärke der Muskulatur im Bein gemessen. Für 1.658 Frauen dieser Gruppe lagen Blutwerte zum C-reaktiven Protein (CRP) vor. Es gab der Studie zufolge einen signifikanten positiven Zusammenhang zwischen der Magnesiumaufnahme und der Skelettmuskelmasse bzw. der Muskelkraft im Bein. Je höher der Wert für das CRP im Blut, desto geringer die Muskelmasse. Eine hohe Magnesiumaufnahme schwächte den negativen Effekt des CRP etwas ab. Dieser vorteilhafte Effekt des Magnesiums war bei Frauen ab 50 Jahren deutlicher als bei jüngeren Frauen.
Fazit für die Praxis
Frauen, die in der Praxis durch eine geringe Muskelmasse auffallen, häufiger stürzen bzw. hohe CRP-Werte haben, können von Magnesium profitieren. Magnesiumreiche Lebensmittel sind Kerne und einige Nüsse, konkret Sonnenblumenkerne, Mandeln oder Walnüsse. Vollkornprodukte wie Haferflocken, Weizenkleie, aber auch Reis tragen ebenfalls zu einer ausreichenden Magnesiumversorgung bei. Wer seinen Magnesiumbedarf über die Ernährung nicht decken kann, sollte ein Nährstoffsupplement erhalten.
Quellen:
1. Welch AA, Kelaiditi, E, Jennings A, et al. Dietary Magnesium Is Positively Associated With Skeletal Muscle Power and Indices of Muscle Mass and May Attenuate the Association Between Circulating C-Reactive Protein and Muscle Mass in Women. JBMR 2016;31(2):317–325.