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Trennungskultur: Sag beim Abschied stilvoll Servus
Von „Time to say goodbye“ bis „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“: Trennungen und Abschiede gehören zu Liedern, zum privaten Alltag – und auch zum Arbeitsleben. Was anfängt, wird irgendwann enden. Kündigungen und Trennungsgespräche sind meist keine einfache Angelegenheit. Nicht nur deshalb sind sie Chefsache. Trennung heißt auch, dass alles andere verändert weitergeht, denn: Es muss eine Lücke im Apothekenteam gefüllt werden, die Motivation und Stimmung der übrigen Apothekenmitarbeiter dürfen nicht leiden und auch die Kunden sollten informiert werden, damit es nicht immer wieder zu zeitaufwendigen Nachfragen während der Apothekenarbeit kommt. Trennungskultur bzw. -management bedeuten für einen Apothekenchef deshalb die Auseinandersetzung mit dem Vergangenen, den Blick auf die Zukunft sowie viel Kommunikation – mit dem scheidenden Apothekenmitarbeiter, mit dem verbleibenden Apothekenteam und auch mit den Kunden.
Das war's dann (noch lange nicht)
Es gibt viele Gründe für die Trennung von einem Apothekenmitarbeiter: Ein langjähriger Kollege verabschiedet sich in die Rente, ein anderer sucht nach neuen Herausforderungen, der nächste wird nach der Ausbildung nicht übernommen, die Apotheke muss sich betriebsbedingt von einem Apothekenmitarbeiter verabschieden oder es gab ein grobes Fehlverhalten. So viele Gründe und Mitarbeitercharaktere es gibt, so unterschiedlich kann die Kommunikation und der Umgang mit einer Trennung sein. Auch die Reaktionen der anderen Apothekenmitarbeiter variieren dementsprechend: Von Abschiedsschmerz bis Verunsicherung oder Zukunftsängsten ist alles möglich. Genauso sorgfältig wie ein Apothekenchef sich also mit der Einstellung eines neuen Apothekenmitarbeiters beschäftigt, sollte er sich also auch mit dem Abschied eines solchen auseinandersetzen – wenn nicht sogar noch mehr. Es ist deshalb nie zu früh, sich um das Thema Trennungsmanagement zu kümmern.
Die Zeit heilt alle Wunden
Natürlich beruhigt sich meist alles von selbst, sobald ein wenig Zeit ins Land gegangen ist. Der verabschiedete Apothekenmitarbeiter überwindet es, die entstandene Lücke wird nach und nach gefüllt, die Gemüter beruhigen sich und alles geht zur Tagesordnung über. Wie gut und nachhaltig dies geschieht, kann ein Apothekenchef jedoch mit der richtigen Trennungskultur maßgeblich beeinflussen. Lang andauernde Verärgerung, Trauer oder Missstimmung wirken sich sonst auf sämtliche Apothekenbelange aus, wie beispielsweise auf die Beziehung der Apothekenmitarbeiter zum Apothekenchef, auf die Stimmung gegenüber den Kunden oder auch auf die gesamte Wirtschaftlichkeit der Apotheke.
Ende und Neuanfang managen
Die Eckpunkte einer erfolgreichen Trennungskultur sind
• ein gut vorbereitetes Trennungsgespräch mit dem scheidenden Apothekenmitarbeiter,
• die Neu- oder Umverteilung der Rollen und Aufgaben,
• eine klare und rechtzeitig geführte Kommunikation mit dem gesamten Apothekenteam, um diese nicht im Unklaren zu lassen und Ängste zu nehmen, sowie
• bei Bedarf ein schriftlicher Hinweis für die Kunden.
Damit der normale Apothekenalltag wieder Einzug halten kann, gibt es für einen Apothekenchef also erst einmal so einiges zu managen. Dabei sollte aber nicht übersehen werden, dass durchaus Positives in Trennungen steckt, so unerfreulich sie auch manchmal sein mögen. Ganz wie Freddy Quinn einst sang: „Jeder Abschied kann auch ein neuer Anfang sein.“ Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt, um Veränderungen und Verbesserungen – beispielsweise was Aufgabenverantwortungen oder Prozesse angeht – vorzunehmen. Es bedarf dafür einfach einer guten Vorbereitung.
Jetzt in unserem Download: Checkliste Tipps zum Ablauf für das Trennungsgespräch
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