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Apotipps

Wenn der Tag wie im Fluge vergeht – Selbst- statt Zeitmanagement

Die Woche beginnt für viele Apotheker meist schon am Sonntagabend, wenn die ersten Gedanken an einen stressigen Montagmorgen an die Tür klopfen. Pünktlich zur Apothekenöffnung rennt die Woche dann auch los – und nicht wenige Apotheker bis zum Geschäftsschluss am Freitag oder Samstag immer nur der Zeit hinterher. Was nicht geschafft wurde, muss dann am Wochenende abgearbeitet werden. Es sind immer viel zu viele Aufgaben für viel zu wenig Zeit. Manches bleibt dabei auf der Strecke, häufig die Freizeit und das Privatleben. Doch das Zahnrad dreht sich immer weiter – und je stärker der Stress zunimmt, desto ineffizienter kann die Apothekenarbeit werden.

Glaubt man dem Historiker Cyril Northcote Parkinson und seinem 1955 im Wirtschaftsmagazin „The Economist“ veröffentlichten, eher satirisch gemeinten Beitrag über das nach ihm benannte Parkinson'sche Gesetz, dann heißt es, einer Wahrheit ins Auge zu sehen. Nämlich dass Arbeit sich in genau dem Maß ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.1 Oder anders ausgedrückt: Oft trägt man selbst ein wenig Mitschuld.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Wer versucht, der Zeit hinterherzurennen wie dem weißen Kaninchen von Alice im Wunderland, könnte Gefahr laufen, oft zu spät dran zu sein. Denn Zeit ist, anders als der Begriff „Zeitmanagement“ suggeriert, nicht zu managen. Zeitknappheit gibt es nicht, denn Zeit ist immer da. Wer also keine Zeit hat, hat in Wirklichkeit genauso viel davon wie immer, er hat nur nicht genug Kontrolle über sein Handeln.

Wenn es also bei all der Apothekenarbeit, den Kundenanstürmen und Grippewellen nicht an der Zeit selbst liegt, dass sie so knapp erscheint, wo finden Apotheker dann die Stellschrauben, die neu justiert werden müssen? Das bedarf einer realistischen Analyse der Apothekenabläufe und auch einer kritischen Betrachtung der eigenen Arbeitsweise. Wer sich selbst kritisch zu hinterfragen vermag, findet möglicherweise viele weitere Wege, die zur Verfügung stehende Zeit effizienter nutzen.

Zeit für Veränderung

Es heißt also, dem Stress des Apothekenalltags bewusst begegnen. Zuerst braucht es dazu eine Aufstellung des Status quo: Was muss erledigt werden? Was davon ist dringend, was hat Zeit? Wie sind die Apothekenabläufe organisiert und wo stecken etwaige Zeitfresser?

Lösungsorientiertes Angehen an Aufgaben steigert die Motivation. Hierbei können verschiedene Techniken zum klugen Selbstmanagement genutzt werden, wie die Eisenhower-Matrix, die ALPEN- oder die ABC-Methode. Sicher ist: Mit jedem erledigten To-do verbessert sich die eigene Stimmung sowie die Zufriedenheit der Apothekenmitarbeiter, da die Arbeit wie am Schnürchen funktioniert und keine Überstunden gemacht werden müssen. Auch die Kunden fühlen sich wohler, wenn sie einem ausgeglichenen Apotheker gegenüberstehen. Die effiziente Nutzung der Arbeitszeit ist nicht allein abhängig von der Ressource Zeit selbst oder äußeren Umständen wie Kundenansturm, Aufgabenflut, Auflagen und dem Krankenstand der Apothekenmitarbeiter. Es ist auch eine Frage der Priorisierung.

Jetzt in unserem Download: Checkliste: 5 Prinzipien gegen „Zeitmangel“

Quelle
[1] Warum wir bis zur letzten Sekunde warten. Verfügbar unter www.wiwo.de. [30.06.2019]

Bildquelle: © sebra – stock.adobe.com

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