

Verlauf der altersbedingten Makuladegeneration
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) verläuft in mehreren Phasen. Das frühe Stadium der AMD bleibt meist beschwerdefrei. Wie schnell es zur Sehverschlechterung kommt, ist unterschiedlich. Im späten Stadium unterscheidet sich der Verlauf der trockenen AMD von der feuchten AMD. Informiere Dich hier über Verlauf und Prognose der altersbedingten Makuladegeneration.
Beschwerdefreies Frühstadium
Mit zunehmendem Alter lagern sich vermehrt Abfallprodukte des Stoffwechsels, sogenannte Drusen, in der Makula ab (siehe Ursachen). Wenige kleine Drusen gehören zu den normalen Alterserscheinungen ab 50 Jahren. Wenn die Anzahl und Größe der Drusen zunimmt, entsteht eine frühe altersbedingte Makuladegeneration. Die frühe AMD bleibt meist beschwerdefrei, kann aber unterschiedlich schnell in ein mittleres und spätes Stadium mit Sehverschlechterungen übergehen.
Wann ist mit Sehverschlechterungen zu rechnen?
In der Regel dauert es mehrere Jahre, bis die frühe AMD voranschreitet und zu Sehverschlechterungen führt. In Einzelfällen kann der Verlauf aber auch wesentlich schneller sein. Ob und wie schnell die altersbedingte Makuladegeneration fortschreitet, hängt von der Größe der Drusen und von weiteren Risikofaktoren ab (siehe Vorbeugung der AMD). Bei einer frühen altersbedingte Makuladegeneration treten Sehverschlechterungen innerhalb von 5 Jahren auf bei:
- 1-3 % der Betroffenen mit ausschließlich kleinen Drusen
- 25 % der Betroffenen mit mittelgroßen Drusen
Sehprobleme in der Dämmerung im mittleren Stadium
Die altersbedingte Makuladegeneration im mittleren Stadium ist durch zahlreiche mittelgroße Drusen gekennzeichnet. Die zunehmende Anhäufung der Drusen führt zum langsamen Absterben der Sehsinneszellen, wodurch die Sehleistung nach und nach abnimmt. Häufig bemerken die Betroffenen, dass sie in der Dämmerung schlechter sehen können oder mehr Licht zum Lesen benötigen. Auch die Anpassung an veränderte Lichtverhältnisse kann verzögert sein. Mit einer altersbedingten Makuladegeneration im mittleren Stadium kann man weiterhin ein ganz normales Leben ohne wesentliche Einschränkungen führen.Die Mitte des Sichtfeldes wird unscharf im Spätstadium
Bei 10-15 % der Betroffenen mit einer altersbedingten Makuladegeneration im Frühstadium schreitet diese weiter voran bis zum Spätstadium. Im Spätstadium entwickelt sich zu einem Drittel die trockene und zu zwei Dritteln die feuchte Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Fast immer entsteht die feuchte AMD jedoch aus der trockenen AMD. Die trockene AMD ist durch das flächenhafte Absterben der Sehsinneszellen im Zentrum der Makula gekennzeichnet. Dadurch kommt es zum zunehmenden Verlust der Sehstärke. Das typische Beschwerdebild der trockenen AMD ist ein verschwommener Fleck in der Bildmitte, der sich innerhalb von Monaten bis Jahren weiter ausbreitet. Das Lesen und das Erkennen von Gesichtern werden immer schwieriger.
Betroffene mit einer trockenen AMD finden sich gut in ihrer Umgebung zurecht
Besteht ausschließlich eine trockene altersbedingte Makuladegeneration, so wird diese auch im Spätstadium meist nicht zur Erblindung führen. Das periphere Sehen, also das Sehen in den Randbereichen des Sichtfeldes, bleibt fast immer erhalten. Die meisten Patienten mit einer trockenen AMD finden sich daher auch bei fortgeschrittener Erkrankung gut in ihrer Umgebung zurecht, können aber nicht mehr lesen oder Auto fahren und haben Schwierigkeiten beim Erkennen von Personen. Nützliche Ratschläge und Empfehlungen dazu, wie Du Deinen Alltag trotz Seheinschränkungen meistern kannst, findest Du in der Broschüre des Selbsthilfevereins Pro-Retina.Tipps für den Alltag mit einer AMD im Spätstadium
- Beleuchtung in Schränken einrichten
- Arbeitsflächen und Leseecken optimal ausleuchten
- Tageslicht und Tageslichtlampen einsetzen
- Blendung und Reflexion vermeiden
- Helligkeitsunterschiede vermeiden
- Kontraste erleichtern die Orientierung
- Hindernisse im Haushalt vermeiden