

Häufige Fragen zum Stillen
Das Baby ist endlich da und viele Frauen entscheiden sich dafür, ihren Säugling zu stillen. Die Muttermilch ist ein echtes Wunder der Natur und die natürlichste und einfachste Art das Baby zu ernähren.
Aber das Thema wirft auch Fragen auf. Hier geben wir ein paar Infos und Tipps:
Was dürfen Stillende essen und welche Nahrungsmittel sollten während der Stillzeit gemieden werden?
Alles, was Du isst, gelangt durch Deinen Blutkreislauf in die Muttermilch und ernährt auch Dein Kind. Du beeinflusst also damit nicht nur Deine, sondern auch die Gesundheit Deines Kindes. Daher sind Alkohol- und Nikotinkonsum während der Stillzeit tabu. Prinzipiell gibt es jedoch keine Nahrungsmittel, die eine stillende Mutter meiden sollte. Wenn Du darauf achtest, dass Du Dich ausgewogen ernährst, dann kann sich Dein Kind optimal entwickeln. Hochwertige Vollkorn- und Milchprodukte, viel frisches Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch sollten auf dem Speiseplan stehen. Außerdem wird empfohlen, viel zu trinken, denn das wirkt sich positiv auf die Milchproduktion aus. Wenn Du anfangs ein Auge darauf hast, was Dein Baby verträgt und bei welchen Nahrungsmitteln es Blähungen bekommt, wird Dein Speiseplan bald bestens auf Dich und Dein Baby abgestimmt sein.
Wie findet man heraus, welche Lebensmittel das Baby nicht verträgt?
Jedes Baby reagiert anders auf das, was seine Mutter zu sich nimmt. Deshalb wird jeder Stillenden empfohlen, sich an gewisse Nahrungsmittel langsam heranzutasten. Achte darauf, wie Dein Baby auf das entsprechende Essen reagiert. Besonders blähendes Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte und Kohlsorten können bei einem Säugling Bauchschmerzen hervorrufen. Babys können sehr unruhig reagieren und sogar das Trinken verweigern, wenn die Mutter gewisse Dinge gegessen hat, die das Kind nicht verträgt oder mag. Die Muttermilch kann nämlich, je nachdem, was die Mutter zu sich genommen hat, im Geschmack variieren. Nahrungsmittel mit einem hohen Säuregehalt, wie etwa Tomaten oder Zitrusfrüchte, können einen wunden Baby-Po verursachen. Trotzdem ist es nicht notwendig, von vornherein auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten. Deine Hebamme oder Stillberaterin kann Dich individuell und umfangreich zu Ernährungsfragen informieren.
Hat die Ernährung der Mutter einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Muttermilch?
Muttermilch ist ein wahres Wundermittel. Da die Muttermilch alle notwendigen Mikronährstoffe und Proteine sowie die nötige Energie liefert, die ein Baby für ein gesundes Wachstum braucht, steigt der Nährstoffbedarf der Frau in der Stillzeit an. Nur wenn die Mutter gut versorgt ist, wird sie auch ihr Baby optimal versorgen können. „Orthomol Natal“ ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit wichtigen Nährstoffen für den erhöhten Bedarf der Mutter und die Entwicklung des Kindes. Eine ausführliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker ist empfehlenswert, damit die Stillende ihren Mikronährstoffgehalt optimal abdecken kann.
Wie viele Kalorien braucht eine stillende Mutter?
Stillende haben einen Mehrbedarf von ca. 500 Kalorien. Entscheidend ist beim Stillen allerdings nicht so sehr der erhöhte Kalorien-, sondern vielmehr der Mikronährstoffbedarf. Versuche deshalb, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Wichtig ist vor allem die Qualität und nicht die Quantität der Speisen.
Muss die Mutter in der Stillzeit mehr trinken als sonst?
Dem Körper einer stillenden Frau wird durch die Milchmenge, die das Baby trinkt, Wasser entzogen. Um den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen, wird Stillenden empfohlen, pro Tag 2 bis 3 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Koffeinhaltige Getränke sind in der Stillzeit zwar erlaubt, sollten allerdings nur in Maßen konsumiert werden, da das Koffein vom Baby durch die Muttermilch aufgenommen wird und bei diesem die gleiche anregende Wirkung wie bei der Mutter hat. Ideale Getränke sind stilles oder leicht sprudelndes Mineralwasser, Saftschorlen und Tee. Bei gewissen Teesorten ist jedoch Vorsicht geboten. Es gibt Kräutertees, die eine abstillende Wirkung haben können. Darunter fallen z. B. Pfefferminz- oder Salbeitee. Stilltees mit Fenchel, Anis und Kümmel wirken sich dagegen positiv auf die Milchbildung und eventuelle Beschwerden des Kindes aus.
Ist Alkohol in der Stillzeit erlaubt?
In der Stillzeit ist es ratsam, sich mit Alkohol zurückzuhalten, denn dieser gelangt in die Muttermilch und von dort weiter in den Blutkreislauf des Kindes.
Wie oft und in welchem Zeitraum soll man das Baby stillen?
Dafür gibt es keine feste Regel. Du wirst schnell merken, dass Du auf die Dauer eines Stillvorgangs so gut wie keinen Einfluss hast. Je nach Temperament trinkt sich ein Kind innerhalb weniger Minuten satt oder braucht länger als eine Stunde. Der Stillabstand kann ebenfalls stark variieren. Ein Intervall von 2 bis 4 Stunden ist zu Beginn der Stillzeit normal. Bei Wachstumsschüben kann sich der Abstand kurzzeitig erheblich verringern. Durch häufigeres Anlegen wird mehr Milch gebildet. Die Nachfrage regelt also das Angebot. Es kann vorkommen, dass Dein Kind jede halbe Stunde nach Deiner Brust verlangt. Du wirst jedoch schnell merken, ob es sich tatsächlich um Hunger oder nur um das Bedürfnis zu nuckeln handelt. Nimm Dir vor allem am Anfang viel Zeit fürs Stillen. Denn je entspannter Du bist, umso einfacher funktioniert es. Ein natürlicher Stillrhythmus wird sich dann ganz von selbst einstellen.
Wie viel Milch sollte ein Kind am Tag zu sich nehmen?
Die Trinkmenge ist sehr individuell und von Kind zu Kind unterschiedlich. Deshalb gibt es auch keine fest vorgeschriebene Mengenangabe darüber, wie viel Milch ein Baby am Tag trinken sollte. Solange Dein Baby zunimmt, eine rosige, straffe Haut und ca. 5 bis 8 nasse Windeln am Tag hat, ist alles im grünen Bereich.
Was kann man tun, damit es mit dem Stillen bestmöglich klappt?
Mit einer guten Stillberaterin oder Hebamme und ein paar wertvollen Tipps kann Stillen zu einer wunderbaren Sache für Mutter und Kind werden: Gönne Dir während des Stillens Ruhe und Zeit. Damit sich ein guter Stillrhythmus einstellen kann, sind Ausdauer und Geduld gefragt. Lasse Dir von Deiner Hebamme zeigen, welche Stillpositionen es gibt und wie man richtig anlegt. Sobald Stillprobleme auftreten, kannst Du Dir Rat bei Deiner Hebamme, Stillberaterin oder bei Stilltreffs in Deiner Nähe suchen. Wunde Brustwarzen können durch richtiges Anlegen vermieden werden. Achte darauf, dass das Baby beim Stillen seinen Mund möglichst um den gesamten Warzenhof legt. Versuche, abwechselnd mit der rechten und linken Brust zu stillen, damit auf beiden Seiten gleichmäßig viel Milch produziert wird.
Was kann man tun, wenn die Milchkanäle entzündet sind?
Gerötete, schmerzende und hochempfindliche Brüste mit Verhärtungen sowie Erkältungssymptome können Hinweise auf einen Milchstau sein. Denke bitte nicht gleich ans Abstillen. Ein Milchstau lässt sich gut behandeln und kann schnell wieder verschwinden. Am besten bekommst Du die verstopften Milchkanäle durch häufiges Stillen wieder frei. Gönnen Deinen Brüsten vor dem Stillen eine warme Dusche, Kompressen oder streichende, kreisende Massagen. Das fördert den Milchfluss und hilft, die Brust zu entleeren. Versuche, die Stillpositionen zu wechseln und die Stellung zu finden, bei der Dein Kind am kräftigsten saugt. Auch wenn es schmerzen sollte, stehen die Chancen gut, dass sich der Milchstau dadurch löst. Nach dem Stillen kannst Du die Brust mit pflegenden Cremes oder Quarkwickeln kühlen, damit die Entzündung schneller abklingt. Da ein Milchstau oft durch Stress ausgelöst wird, können Ruhe und Schlaf Wunder wirken.
Was tun bei zu wenig oder zu viel Milch?
Eine gute Nachricht für alle Frauen, die denken, dass sie zu wenig Milch haben: Fast alle Mütter sind körperlich in der Lage, genügend Milch für ihr Baby zu produzieren. Viele Stillprobleme können ganz einfach behoben werden. Spreche mit Deiner Hebamme, wenn Du das Gefühl hast, dass Du Hilfe benötigst. Prinzipiell regelt beim Stillen die Nachfrage das Angebot. Deshalb ist vor allem zu Beginn ein regelmäßiger Stillrhythmus (alle 2 bis 4 Stunden) wichtig. Die Milchmenge reguliert sich dann in der Regel von selbst. Versuche, Dich außerdem ausreichend zu entspannen, ernähre Dich gesund und trinke genügend. Wenn eine Frau zu viel Milch produziert, wird empfohlen, dem Baby nur bei Hunger die Brust zu geben und eventuell sogar nur eine Brust pro Mahlzeit. Die andere Brust kann dann vorsichtig ausgestrichen werden, damit es nicht zu einem Milchstau kommt.
Kann man in der Öffentlichkeit dem Baby die Brust geben?
Eine Mutter, die ihr Baby öffentlich stillt, ruft auch heute noch gelegentlich Empörung hervor. Dabei handelt es sich um die natürlichste Sache der Welt. Du hast die Nahrung praktischerweise immer und überall dabei. Außerdem ernährst Du Dein Baby mit dem Besten, was es bekommen kann. Sei deshalb selbstbewusst im Umgang mit dem Stillen in der Öffentlichkeit. Ein bisschen Diskretion schadet dennoch nicht. Still-Shirts oder ein großes Tuch über Schulter und Brust verhindern, dass die Brust beim Stillen komplett freiliegt. Oft finden sich in Cafés und Restaurants stille Ecken, wo es niemanden stören wird, dass Du Deinem Kind die Brust gibst. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du erst einmal dorthin gehst, wo Du Dich besonders wohlfühlst und weißt, dass sich keiner an einer stillenden Mutter stören wird.
Wie viele Monate sollte man stillen und was, wenn man vorher aufgibt?
Stillen fördert nicht nur die Gesundheit Deines Babys, sondern sorgt auch für eine besonders starke Bindung zwischen Dir und Deinem Kind. Deshalb wird von Experten der WHO empfohlen, 6 Monate lang zu stillen. Da Muttermilch den gesamten Ernährungsbedarf des Kindes deckt, braucht es in den ersten Monaten keine andere Nahrung. Je nachdem, wie sich das Kind entwickelt und wie die eigene Lebenssituation ist, beginnen viele Mütter bereits im 4. oder 5. Monat zusätzlich mit Beikost. Das Wichtigste beim Stillen ist, dass Du und Dein Baby sich dabei wohlfühlen. Wenn es Dir zu viel wird oder Du merkst, dass Du einfach eine Auszeit brauchst, dann gönne Dir diese in jedem Fall. Ein kleiner Stillkoller hin und wieder ist normal und kann sich nach einer Entspannungsphase schnell in Luft auflösen.
Was kann man tun, wenn das Baby die Brust verweigert?
Stillen erfordert Übung. Vor allem am Anfang kann es daher schon mal zu Komplikationen kommen. Eine ruhige Umgebung, in der sich Mutter und Kind entspannen können, kann bereits Wunder wirken. Eine Stillverweigerung kann viele Ursachen haben. Überprüfe vielleicht einmal die Stillposition. Vielleicht ist es nicht die richtige. Wenn das Kind seinen Kopf drehen oder überspannen muss, um zu trinken, kann das sehr unangenehm sein. Lasse Dir daher von Deiner Hebamme verschiedene Stillpositionen zeigen. Übe bei Unsicherheit das Anlegen und Stillen in ihrer Gegenwart, bis es gut funktioniert. Oft hilft schon eine richtige Haltung oder eine andere Position dem Baby dabei, die Lust am Trinken wieder zu entdecken. Ggf. empfiehlt sich auch eine Kontrolle der Brust durch Deinen Frauenarzt.
Wie und zu welchem Zeitpunkt pumpt man am besten ab, und wie lässt sich abgepumpte Milch gut aufbewahren?
In der Stillzeit kann es zu Situationen kommen, in der eine Stillmahlzeit ersetzt werden muss, weil die Mutter nicht in der Nähe ist. Dafür bietet es sich an, einen Milchvorrat anzulegen. Die Mutter kann sich damit Freiräume schaffen, in denen das Baby trotzdem nicht auf die Muttermilch verzichten muss. Um die Milch abzupumpen, gibt es elektrische Pumpen oder Handpumpen, bei denen der natürliche Trinkrhythmus des Babys nachgeahmt wird. Dadurch wird der Milchflussreflex angeregt. Pumpe idealerweise nach dem Stillen ab, dann ist Dein Kind gesättigt und der Milchfluss noch angeregt. Wenn Du jedes Mal eine kleine Menge Milch sammelst, bleibt das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage bestehen und die produzierte Milchmenge bleibt gleich. Es bietet sich an, die Milch in kleinen Portionen einzufrieren und die benötigte Menge aufzutauen. Muttermilch lässt sich 1 bis 2 Tage im Kühlschrank oder bis zu 6 Monaten in der Tiefkühltruhe aufbewahren. Vermerke das Abpumpdatum auf der Milch. Um zu verhindern, dass sich in der Milch Keime und Bakterien bilden, ist es wichtig, alle Behälter vorher gründlich zu sterilisieren. Am besten lässt sich Muttermilch im Kühlschrank auftauen und anschließend im Wasserbad schonend erwärmen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abstillen gekommen?
Stillen ist eine ganz intime und persönliche Entscheidung. Genauso verhält es sich auch mit dem Zeitpunkt des Abstillens. Wenn die Mutter sich dazu entschließt, das Baby nun anders zu ernähren, kann das verschiedene Gründe haben. Auch wenn empfohlen wird, 6 Monate durchzustillen, entscheiden sich viele Frauen dazu, bereits früher aufzuhören. Es gibt auch Mütter, die 2 Jahre lang stillen. Wichtig ist, dass Du auf Dein Gefühl achtest und Dir keinen Druck von außen machen lässt. Im Idealfall kommt für Mutter und Kind gemeinsam ein Zeitpunkt, an dem das Stillen ein Ende hat. Um das Abstillen für Dein Baby so schonend wie möglich zu gestalten, reduziere das Stillen langsam, z. B. indem Du eine Stillmahlzeit durch Gemüse- oder Obstbrei ersetzt. Die Milchmenge reguliert sich beim Abstillen von selbst, denn wenn das Baby weniger trinkt, produziert Dein Körper weniger Milch. Es gibt viele Möglichkeiten, um die Zweisamkeit, die durch das Stillen entstanden ist, aufrechtzuerhalten. Du kannst Deinem Kind etwas vorlesen oder ausgiebig mit ihm kuscheln, sodass es weiterhin Deine Nähe spürt. Dann wird es dem Baby sicherlich leichter fallen, sich von der Brust zu lösen.
Schützt das Stillen davor, wieder schwanger zu werden?
Dieses Ammenmärchen hält sich hartnäckig. Doch Stillen ist kein zuverlässiger Verhütungsschutz. Die Produktion bestimmter Hormone beim Stillen kann zwar unter Umständen dazu führen, dass der Eisprung ausbleibt – das muss aber nicht der Fall sein. Und mit dem ersten Eisprung nach der Geburt besteht die Möglichkeit, wieder schwanger zu werden. Du bist also etwa 14 Tage, bevor die erste Menstruation einsetzt, wieder fruchtbar. Welche Verhütungsmethode letztendlich die geeignete für Dich ist, kannst Du mit Deinem Frauenarzt besprechen, der sicherlich mit Dir gemeinsam die ideale Lösung finden wird.