Die Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) stellt viele Familien nun schon seit Jahren gehörig auf die Probe. Zahlreiche Mütter und Väter, die Corona-bedingt aus dem Homeoffice arbeiten, müssen nebenbei auch noch ihre Kinder unterrichten und bei Laune halten. Eine Doppelbelastung, die schnell in einer gehörigen Portion Stress ausartet. Wie Ihr diese Ausnahmesituation meistern und dabei einen kühlen Kopf und Ruhe bewahren könnt, verraten wir Euch hier. Selbst wenn man inzwischen das Gefühl haben mag, dass der akute Corona-Stress vorbei ist, spüren viele aufgrund der langwierigen Überlastung eine Art "Müdigkeit nach Corona" – zumal das Virus nach wie vor nicht unterschätzt werden darf.
Die Doppelbelastung als ultimative Herausforderung
Es ist eine Situation, die für viele Familien seit langem an der Tagesordnung ist: Der Arbeitsplatz wurde ins Homeoffice verlagert, Schulen und Kitas schließen bedingt durch die Corona-Pandemie zum Teil ihre Türen und so müssen parallel die Kinder daheim betreut und bei den Schulaufgaben unterstützt werden. Eine Doppelbelastung, die viele Eltern oftmals an ihre Grenzen bringt. Besonders hart trifft es dabei Alleinerziehende, die sich bei der Kinderbetreuung mit niemandem abwechseln können.
Stay safe, stay home – durch die so entstandene Doppelbelastung aus Homeoffice und Homeschooling ergibt sich für Mütter und Väter mit kita- und schulpflichtigen Kindern eine Ausnahmesituation, bei der es gilt, aufkeimendem Stress die Stirn zu bieten und die so entstandene Alltagssituation zu meistern. Damit Euch dies gut gelingt, solltet Ihr folgende Tipps beachten:
1. Grenzt Arbeitsplatz und Erholungszonen ab
Bei der Doppelbelastung aus Homeoffice und Homeschooling kann es innerhalb einer Familie schnell passieren, dass durch diese Ausnahmesituation der Haussegen schief hängt. Klar, das gleichzeitige Jonglieren aus konzentriertem Arbeiten, Videocalls, Hausaufgabenunterstützung und Kindererziehung kann schnell Stress Symptome hervorrufen. Daher ist es wichtig, beim Zusammenleben auf engem Raum gewisse Grenzen zu ziehen und sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen Rückzugsräume zu schaffen.
Definiert bestimmte Bereiche als Arbeitsplätze und andere Räume, die für Ruhe und Erholung genutzt werden können. Aufkommender Lagerkoller kann so im Keim zu erstickt werden. Wichtig ist es aber hier, achtsam mit den eigenen Grenzen und denen der anderen umzugehen.
2. Organisiert Euren Tagesablauf und schafft Zeit für Lern- und Spielphasen
Gerade in Zeiten von Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen ist es ratsam, zu Hause Strukturen zu schaffen – sowohl räumlich als auch zeitlich. Ein gut strukturierter Tagesablauf mit festen Schlaf-, Pausen- und Essenszeiten kann Eltern und Kindern Orientierung und Halt im Corona-Alltag geben. Für schulpflichtige Kinder solltet Ihr Zeit einplanen, die fürs Lernen und die Hausaufgaben, aber auch zum Spielen und Entspannen genutzt werden kann. Eltern sollten sich ebenfalls neben Arbeitszeiten bewusst Phasen freischaufeln, in denen sie sich mit ihren Kindern beschäftigen können.
3. To-Do-Listen können das Homeschooling erleichtern
Die Crux beim Homeschooling besteht darin, die Kinder dabei zu unterstützen, selbständig zu arbeiten. Klar, der Sinn der Sache ist es natürlich nicht, dass Mütter und Väter die Aufgaben ihrer Kinder lösen. Im Gegensatz zu „größeren“ Kindern brauchen allerdings Schulanfänger in der Regel ein wenig mehr Anleitung, um ihre Schulaufgaben zu bewältigen. Wichtig ist dabei, seine Kinder nicht zu überfordern.
Strukturiert mit Euren Kindern ihren Homeschooling-Alltag und besprecht mit ihnen am besten täglich, welche Aufgaben sie sich für den Tag vornehmen. Dabei sollten nur so viele Punkte auf der To-Do-Liste stehen, die sie auch gut schaffen können. Und worauf haben wir uns in unserer Schulzeit am meisten gefreut? Natürlich – die Pausen. Plant daher Pausen ein, in denen die Kinder machen dürfen, worauf sie Lust haben. Das gute an To-Do-Listen ist zudem, dass man erledigte Aufgaben nach und nach abhaken kann. Dies kann für Kinder wie auch die Eltern ein echter Ansporn im Corona-Alltag sein.
4. Besonders in Corona-Zeiten wichtig: frische Luft und Bewegung
Gerade das durch die Ausgangsbeschränkungen reduzierte Maß an täglicher Bewegung, das zu einer geringen körperlichen Auslastung führt, kann schnell dazu beitragen, dass es innerhalb der eigenen vier Wänden schneller als sonst zu Familienkonflikten kommt. Daher ist es für Eltern und Kinder besonders wichtig, sich unter Berücksichtigung der Abstands- und Hygieneregeln regelmäßig nach draußen zu begeben.
„Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich körperlich betätigt (Rad fahren, Ball spielen usw.) und auch Zeit an der frischen Luft verbringen kann“, heißt es in einer Empfehlung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Dies tut nicht nur Körper und Geist gut, sondern sorgt auch für den nötigen Tapetenwechsel in Zeiten der nicht unerheblichen Doppelbelastung aus Job und Familie.
5. Zurück in die Schule – beachtet Abstands- und Hygieneregeln
Eltern und Kinder freuen sich darauf, dass je nach Bundesland viele Schulen schrittweise und in unterschiedlichem Tempo wieder geöffnet werden. Doch bei aller Freude ist weiterhin größte Vorsicht geboten, denn weiterhin hohe Infektionszahlen und neuartige Virusmutationen könnten dazu führen, dass situativ oder regional Schulen schnell wieder geschlossen werden. Die Corona-Pandemie dauert nach wie vor an und nur, wenn wir uns an die vorgegebenen Abstands- und Hygieneregel halten, können wir gemeinsam etwas dafür tun, dass die Ansteckungsrate niedrig bleibt. Achtet daher bitte stets darauf:
- Abstand zu wahren (1,5 Meter)
- Hygieneregeln zu beachten (Händewaschen, Nies- und Hustenetikette)
- Medizinische Masken zu tragen (zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Weg zur Schule und im Unterricht)
6. Baut aktiv Stress ab
Stressfaktoren zu reduzieren, ist nur die halbe Miete. Denn in herausfordernden Zeiten können wir dem Stres nicht aus dem Weg gehen, sondern werden unweigerlich mit ihm konfrontiert. Doch wir können den Stress abbauen. Dafür gibt es bewährte Entspannungsthechniken wie MBSR, die sich nachweislich positiv auf Körper und Psyche auswirken können. Voll im Trend liegen auch entspannende Atemübungen. Mehr dazu erfahrt Ihr hier: richtig atmen.
Wer einer anhaltenden Überlastung nicht rechtzeitig entgegenwirkt, kann über kurz oder lang Gefahr laufen, einen Burnout zu erleiden, dessen erste Anzeichen gern übersehen bzw. unterschätzt werden. Für weitere Impulse lest gerne auch unsere Tipps zum Thema: Erschöpfung.