Nicht nur die Zutatenliste, auch die Herstellung bestimmt, wie gesund ein Nahrungsmittel ist. Das zeichnet sich schon länger ab. Neue Untersuchungen zeigen: Hochverarbeitete Lebensmittel stehen mit nachlassender Gehirnleistung in Zusammenhang.
Verarbeitungsgrad macht den Unterschied
Hochverarbeitete Lebensmittel werden von Ernährungsexpert:innen schon seit einiger Zeit kritisch beäugt, denn große Beobachtungsstudien geben regelmäßig Hinweise, dass der Verzehr dieser Produkte negativen Einfluss auf die Gesundheit hat. Fertigprodukte wie Pizza, Kekse oder Chips, aber auch Tütensuppen oder Fast-Food-Gerichte auf dem Speiseplan stehen mit einem höheren Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauferkrankungen in Zusammenhang.
Hirnleistung scheint zu leiden
Eine aktuelle Untersuchung an mehr als 10.000 Beamt:innen in Brasilien zeigt, dass auch die Hirnleistung zu leiden scheint, wenn mehr als 20 Prozent der täglich aufgenommenen Kalorien aus hochverarbeiteten Produkten stammt. Die Studienteilnehmer:innen zwischen 37 und 74 Jahren wurden im Median acht Jahre lang beobachtet. Im Vergleich zu Teilnehmenden, die weniger hochverarbeitete Lebensmittel aßen, sank die Hirnleistung der Fertigprodukt-Liebhaber:innen im Zeitverlauf um 28 Prozent schneller.
Untersucht man das Risiko, an Krebs zu erkranken, ergeben sich ähnliche Zusammenhänge, zuletzt in einer großen Datenauswertung britischer Forscher:innen. Forschende fordern bereits eine Kennzeichnung von Nahrungsmitteln nach dem Verarbeitungsgrad und haben dafür ein 4-Stufen-System entwickelt. Die sogenannte NOVA-Klassifikation könnte Verbraucher:innen in Zukunft – unabhängig von den eigentlichen Inhaltsstoffen – dabei helfen, gesündere Ernährungsentscheidungen zu treffen.