Es gibt heutzutage viele Praktiken, die gegen negative Dinge, wie Stress, Wut oder Trauer, helfen sollen. Die Herangehensweisen sind da sehr individuell. Manchmal kann es schon hilfreich sein, sich einfach einen Moment nur auf sich selbst zu konzentrieren. Und mit Achtsamkeit kann man dies ganz einfach erreichen.
Wichtiges vorab
Achtsamkeit bedeutet, seine Aufmerksamkeit gezielt auf einen bestimmten Faktor zu richten. Man setzt sich also nicht planlos hin und macht die Augen zu, sondern es handelt sich um eine absichtsvolle Praxis. Zusätzlich wird die Aufmerksamkeit immer auf etwas Gegenwärtiges gerichtet. Das bedeutet, dass es optimalerweise kein Abschweifen auf Dinge gibt, die mal waren oder sein sollten. Du befindest dich im Hier und Jetzt. Diese Aufmerksamkeit ist außerdem nicht wertend. Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur die neutrale, wertfreie Sicht auf die Dinge.
Tschüss Stress, hallo Entspannung
Viele Menschen führen ein stressiges Leben, in dem sie Job, Familie und Freizeit vereinen müssen. Oft wacht man auf und weiß bereits, dass ein vollgepackter und anstrengender Tag auf einen zukommt. Das nimmt von Anfang an die Motivation. Es gibt bestimmte Möglichkeiten, die dabei helfen können, den Stressfaktor auf ein Minimum zu reduzieren. Beispielsweise könnte es hilfreich sein, auf Multitasking zu verzichten und sich ausschließlich auf eine Sache gleichzeitig zu konzentrieren. Meistens ist man auf diese Art sogar schneller, weil man nicht abgelenkt wird.
Sollte etwas trotzdem mal nicht ganz so funktionieren, wie Du es Dir vorstellt, kann es helfen, kurz die Augen zu schließen und Deinen Körper und Atem zu spüren. So kommst Du zurück in den Moment und beruhigst Dich gleichzeitig. Anstatt sich das Leben durch das Gefühl der andauernden Überforderung unattraktiv zu machen, ist es sehr sinnvoll, sich über die kleinen netten Aufgaben zu freuen.
Vielleicht ist es für Dich entspannend, den Tisch abzuräumen und alles wieder sauber zu machen oder Du liebst es Dich um deine Pflanzen zu kümmern. Mixt Du diese individuell schönen Aufgaben in Deinen Tag hinein, gibt es immer etwas, worüber Du Dich freuen kannst. Bei der Arbeit kann es z.B. auch von Vorteil sein, regelmäßig kurze Pausen zu machen. Diese Momente kannst Du dann für die Achtsamkeit nutzen. Das könnte dann so aussehen, dass Du Dich selbst fragst, was in Dir gerade vorgeht oder Du entspannende Atemübungen machst.
Achtsamkeit kann sehr vielfältig ausgelebt werden. Wenn Du bei der Arbeit immer wieder zu Dir zurückkehrst, ist es wahrscheinlicher, dass Du bei guter Laune bleibst. Es können manchmal eben die ganz kleinen Dinge sein, die den Alltag weniger stressig machen. Entspannung kann sich durch gelenkte Aufmerksamkeit erreichen lassen. Kommt einmal Stress im Alltag auf, dann nimm ihn bewusst wahr, ohne die Situation dabei aber zu bewerten.
Hast Du dies geschafft, kannst Du die Aufmerksamkeit auf die nächsten Schritte in Deinem Tag richten. So erlangst Du Deine Konzentration zurück und kriegst einen klareren Kopf. Diese Übung kann prima dabei helfen, zu lernen, mit Stress umzugehen und die Herausforderungen im Alltag klarer und bewusster anzugehen.
Alle Gefühle wollen gehört werden
Es ist wichtig, zu verstehen, dass alle Gefühle einen bestimmten Zweck haben. Angst warnt z.B. vor Gefahren und Traurigkeit erinnert uns daran, langsamer zu werden und einen Verlust innerlich zu verarbeiten. Bist Du Dir dessen bewusst, dann erkennst Du vermutlich auch, dass Gefühle im Grunde dafür da sind uns zu helfen und zu leiten. So kannst Du gleichzeitig auch den Drang stoppen gegen Deine Emotionen anzukämpfen.
Eine gute Hilfe, um mit negativen Gefühlen umzugehen, ist Dein eigener Körper. Du kannst, wie bereits erwähnt, beispielsweise Deine Aufmerksamkeit auf Deine Atmung richten oder die Empfindungen in Deinen verschiedenen Körperteilen spüren. So wird das negative Gefühl zwar meistens noch stärker, weil Du Dich ihm zuwendest, anstatt Dich abzulenken. Je länger Du Deine Empfindungen jedoch freundlich und neutral erkundest, desto ruhiger und klarer kann Dein Kopf werden.
Gibt es z.B. ein Zuviel an Angst, dann ist es möglich, dass man in bestimmten Situationen komplett die Kontrolle verliert. Genau deshalb ist es so wichtig, sich ein starkes Beruhigungssystem anzutrainieren und die Angst dabei innerlich willkommen zu heißen, damit sie nicht besitzergreifend wird. Gerade die sozialen Medien können mitunter für eine wilde Achterbahn von Gefühlen und Gedanken sorgen, die nicht immer unbedingt gut sind. Es findet eine Reizüberflutung statt, die Menschen präsentieren sich nur von ihrer Seite, sodass unrealistische Vergleiche stattfinden usw.
Das nächste Mal, wenn Du durch Facebook oder Instagram scrollst kannst Du ja einfach mal bewusst darauf achten, was für Gefühle die verschiedenen Inhalte in Dir auslösen und die dann kurz benennen. Löst das Bild Freude aus oder wirst Du eher neidisch? Tust Du das öfters, dann kann das dabei helfen, dass Du lernst, selbstbestimmter mit Deinen Social Media Kanälen umzugehen.
Gefühle sorgen generell oft schnell für intensive Gedanken. Ist eine Person z.B. wütend, dann denkt sie schnell darüber nach, wie ungerecht die Situation ist usw. So ist die Person allerdings nicht bei ihrem Gefühl, sondern lässt sich von ihren stürmischen Gedanken davontragen. Das ist nicht sehr zielführend. Gefühle sind nun mal ein Teil von uns und deswegen sollten wir sie annehmen wie sie kommen. Letztendlich lernst Du Dich selbst auch besser kennen, indem du Deine Gefühlswelt erkundest. Es ist wirklich gar nicht so schlimm, wie man vielleicht anfangs denken würde. Viel Spaß!