Helfen besonders schwere Bettdecken beim Einschlafen? Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, wie Gewichtsdecken den Schlaf fördern. Der Schlüssel heißt Melatonin.
Gewichtsdecken bei Schlafstörungen
Gewichtsdecken, die etwa zehn Prozent des Körpergewichtes Schlafender haben, sollen schlechten Schläfer:innen helfen, erholsam zu schlummern. Erfahrungsberichte und einige Studien sprechen dafür, dass die schweren Decken bei manchen Schlafproblemen tatsächlich helfen können. Forschende aus Schweden wollten wissen, wie das funktionieren kann – und haben interessante Beobachtungen gemacht.
Gewichtsdecke fördert den Schlaf durch die Freisetzung von Melatonin
Dazu mussten 26 Freiwillige je eine Nacht mit normaler und eine Nacht mit beschwerter Decke schlafen. Das Ergebnis war deutlich: Unter der schweren Decke wurde durchschnittlich etwa ein Drittel mehr des Schlafhormons Melatonin ausgeschüttet. Melatonin reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus und senkt Blutdruck und Körpertemperatur, es leitet die Schlafphase ein.
Was bringen Gewichtsdecken?
Die Forschenden nahmen auch die Veränderung anderer Hormone, etwa des Stresshormons Cortisol und des „Kuschelhormons“ Oxytocin, unter die Lupe – hier gab es allerdings keine signifikanten Veränderungen. Wie genau die Decke die Melatoninproduktion beeinflusst, ist nun Gegenstand weiterer Untersuchungen. Wer unter Schlafstörungen leidet, kann also versuchen, die körpereigene Melatoninproduktion mit Hilfe einer schweren Decke anzukurbeln. Dafür benötigt der Körper unter anderem die Aminosäure Tryptophan, Vitamin B6 und Magnesium.
Die Studie konnte übrigens keine signifikant längere Schlafdauer unter den schwereren Decken belegen. Das könnte allerdings daran gelegen haben, dass die Freiwilligen „Normalschläfer“ ohne besondere Schlafprobleme waren. Welchen Einfluss die beobachteten Effekte in der Behandlung von Schlafstörungen haben, wird noch untersucht.