Lebkuchen und Spekulatius findet man schon seit September in den Supermärkten, das erste „Last Christmas“ lief schon im Radio, einige Nachbarn haben ihre leuchtende Weihnachtsdekoration mittlerweile (oder immer noch – manche entfernen sie aus Bequemlichkeit schon gar nicht mehr) aufgestellt und auch so manche Freunde haben schon WhatsApp-Gruppen erstellt, um den nächsten gemeinsamen Weihnachtsmarktbesuch zu planen: Die Weihnachtszeit ist wieder in vollem Gange.
Für mich ist es ja die schönste Zeit im Jahr. Überall funkelnde Lichter, köstliche Weihnachtsspezialitäten, auf die man sich schon das ganze Jahr freut und eine Herzlichkeit bei den Mitmenschen, die auch die kühlsten Tage erträglich macht. Aber natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. So sind viele Menschen schon im November gereizt, weil man den Weihnachtsgeschenkekauf so lange wie möglich vor sich herschiebt, man genervt ist von all den Weihnachtssongs, die jedes Jahr ihr Comeback feiern und weil das Jahresendgeschäft bei vielen Berufen einfach eine sehr anspruchsvolle und fordernde Zeit ist.
Und würde man unseren Körper fragen, dann würde er dem zustimmen. Denn die Weihnachtszeit – beziehungsweise generell die kalte Jahreszeit – ist eine sehr anspruchsvolle Zeit für uns und unser Immunsystem: Der Wechsel von warmer Heizungsluft zu kalten Wintertemperaturen, die Erkältungswelle, die nur auf uns lauert und dann noch all die kalorienhaltigen und fettigen Weihnachtsleckereien, die unserem Körper zusätzlich so Einiges abverlangen. Um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen, sollte man deshalb weiterhin an seinen gesunden Gewohnheiten festhalten, sich ausgewogen ernähren und auf eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Damit man aber nun in der Vorweihnachtszeit nicht auf jede süße Weihnachtsnascherei verzichtet, habe ich nun fünf Weihnachtsrezepte für Euch direkt aus der Weihnachtsbäckerei, die man (fast) bedenkenlos schlemmen kann. Denn statt Industriezucker, findet man in diesen Rezepten andere Süßungsmittel wie Honig, getrocknete Früchte und Kokosblütenzucker und gute, natürliche Inhaltsstoffe. Ich wünsche nun schon viel Spaß beim Nachmachen – und vielleicht ja auch Verschenken, denn selbstgemachte Kekse sind auch eine tolle Geschenkidee, gerade in der Vorweihnachtszeit!
Weihnachtliche Hafer-Cookies
Was wäre eine Auflistung „gesunder Kekse“ ohne Hafer-Cookies? Das wäre zwar möglich, aber es würde doch irgendwie etwas fehlen, oder? Genau aus diesem Grund beginne nun mit einem absoluten Klassiker aus meinem Keks-Rezeptbuch, welches man super leicht weihnachtlich gestalten kann. Man füge einfach ein paar köstliche getrocknete Früchte seiner Wahl hinzu, nehme ein wenig Ingwer, Zimt, Nelken und Kardamom und et voilà – die weihnachtlichen Hafer-Cookies verströmen ihren Zauber in der Vorweihnachtszeit. Mandeln sind kleine Kraftpakete und gesüßt wird überwiegend mit getrockneten Früchten und auch dem guten Kokosblütenzucker, der unseren Insulinspiegel nicht so in die Höhe schießen lässt wie herkömmlicher Industriezucker.
Ein Keks hat ca. 62 kcal; davon 6,8 g Kohlenhydrate, 2,2 g Eiweiß, 2,5 g Fett.
Zutaten (für ca. 15 Kekse):
- 100 g Dinkelhaferflocken (70 g ganz lassen, 30 g zu Hafermehl mixen)
- 30 g gemahlene Mandeln
- 40 g Erdnussmus
- eine Prise Salz
- 60 ml Pflanzenmilch (ich nehme Mandelmilch)
- ca. 20g Kokosblütenzucker
- 50 g getrocknete Früchte wie Datteln, Rosinen oder Cranberries
- 10 g frischer Ingwer (fein gehackt)
- 1 TL Zimt
- 1/2 TL Nelken
- 1/2 TL Kardamom
Zubereitung:
Super einfach – man beginnt damit, dass man den Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizt und ein Backblech mit Backpapier auslegt. Dann einfach alle Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich vermengen. Mit einem nassen Löffel (nass, damit die Kekse nicht an dem Löffel ankleben) dann kleine Mengen auf das Backpapier legen und platt drücken. Die Kekse dann für 20 bis 30 Minuten backen lassen und anschließend auskühlen lassen. Luftdicht verpackt sind die Kekse bis zu drei Wochen lang haltbar.

Nussecken
Diese Low-Carb-Nussecken gehören zu meinen absoluten Lieblingen in der Weihnachtsbäckerei. Sie sind einfach gemacht, schmecken hervorragend und sind voller guter Mikronährstoffe dank der vielen Nüsse, die hier enthalten sind.
Eine Nussecke hat ca. 167 kcal; davon 3,2 g Kohlenhydrate, 5,1 g Eiweiß, 14,7 g Fett.
Zutaten (für ca. 20 Nussecken):
- 2 Eier
- 40 g Honig
- 60 g Kokosöl
- 180 g gemahlene Walnüsse
- 1 TL Backpulver
- Zimt nach Belieben
- 100 g gemahlene Mandeln
- 100 g gemahlene Haselnüsse
- das Mark einer Vanilleschote
- Zartbitterkuvertüre nach Belieben
- Alupapier
Zubereitung:
Zunächst den Backofen auf 170°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Dann die Eier mit der Hälfte des Honigs zu einer schaumigen Masse verrühren. In der Zwischenzeit das Kokosöl in einem kleinen Topf erwärmen. Danach werden die gemahlenen Walnüsse, das Backpulver, sowie das Kokosöl (man belässt jedoch ca. 1 EL Kokosöl im Topf) unter die Ei-Masse gerührt. Den Teig gut durchkneten und kurz zum Abkühlen in den Kühlschrank legen. Anschließend ein kleines Backblech mit Alupapier auslegen und den Teig darauf gleichmäßig verteilen.
Zu dem restlichen Kokosöl den übrig gebliebenen Honig geben und mit etwas Zimt vermischen. Dann die restlichen Nüsse dazu geben, das Mark der Vanilleschote unterrühren und die Nussmasse danach auf den Teig verteilen und leicht andrücken. Die Nussecken werden nun auf mittlerer Schiene für ca. 15 Minuten gebacken und danach zum Abkühlen gestellt. Sind sie einmal kühl, kann man sie in die typische Nussecken-Dreiecksform zerschneiden. Wenn man mag, kann man dann die Zartbitterkuvertüre in einem Wasserbad erwärmen und sie über die Nussecken verteilen.
Die Nussecken halten sich luftdicht verpackt für ca. zwei Wochen frisch.

Klassische Zimtsterne
Zimtsterne gehören einfach in die Weihnachtsbäckerei, so wie das „Halleluja“ zur Christmette! Genau aus diesem Grund möchte ich nicht darauf verzichten und habe dank gemahlenem Kokosblütenzucker eine Zuckerart gefunden, die ich statt klassischem Puderzucker, er hat nämlich eine andere Wirkung auf unseren Insulinspiegel als herkömmlicher Industriezucker. Die anderen Komponenten der Zimtsterne sind dafür an sich schon von ihrer Bilanz her ganz solide. Das Eiklar sorgt für Proteine, Dinkelvollkornmehl ist ein toller Lieferant von langkettigen Kohlenhydraten und Mandeln sind sowieso bekannt für ihre tolle Kombination an Mikronährstoffen! Die Mandel versorgt uns mit Vitamin E, ungesättigten Fettsäuren, Eiweiß und Ballaststoffe – sie ist damit tatsächlich die ideale Basis für eine Weihnachtsnascherei!
Ein Zimtstern hat übrigens ca. 48 kcal; davon 4,3 g Kohlenhydrate, 1,5 g Eiweiß, 2,6 g Fett.
Zutaten (für ca. 70 Zimtsterne):
- 3 Eiklar
- 250 g gemahlener Kokosblütenzucker
- 350 g gemahlene Mandeln
- 80 g Dinkelvollkornmehl
- 3 TL Zimt
Zubereitung:
Ganz zu Beginn: Den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Zunächst das Eiweiß steif schlagen und dabei nach und nach den gemahlenen Kokosblütenzucker dazugeben. Dann ein Viertel der Baisermasse abnehmen und beiseite stellen. Nun die gemahlenen Mandeln, das Dinkelvollkornmehl und das Zimtpulver mit der restlichen Baisermasse vermengen. Den Teig dann portionsweise zwischen zwei Stücke Frischhaltefolie legen und ca. 5mm dick ausrollen und die Zimtsterne ausstechen. Alle Zimtsterne auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen und mit einem Pinsel die restliche Baisermasse auf die Zimtsterne verteilen. Sobald der Ofen seine Temperatur erreicht hat, die Zimtsterne auf mittlerer Schiene für ca. 15-17 Minuten backen. Anschließend die Zimtsterne draußen auskühlen lassen. In einer luftdicht verschlossenen Dose sind die Zimtsterne für ca. drei Wochen haltbar.

Walnussmakrone
Makronen dürfen auf dem Keksteller in der Weihnachtszeit nicht fehlen! Die Walnüsse sind dabei besonders nährstoffreich und versorgen vor allem unser Gehirn mit Omega-3-Fettsäuren, Spurenelementen und Mineralien. Kokosblütenzucker und getrocknete Datteln sorgen hierbei für die nötige Süße.
Eine Makrone hat ca. 46 kcal; davon 6,1 g Kohlenhydrate, 1 g Eiweiß, 2 g Fett.
Zutaten (für ca. 30 Walnussmakronen):
- 3 Eiklar
- eine Prise Salz
- 1 TL Zitronensaft
- 150 g gemahlener Kokosblütenzucker
- 100 g Walnüsse
- 50 g getrocknete Datteln
- 1 TL gemahlener Kardamom
Zubereitung:
Zunächst den Backofen auf 140°C Ober-/Unterhitze vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Danach das Eiweiß mit der Prise Salz und dem Zitronensaft steifschlagen und nach und nach den gemahlenen Kokosblütenzucker einrieseln lassen. Die Walnüsse sowie die Datteln sehr fein hacken, Kardamom dazugeben und mit dem Teigschaber unter den Eischnee heben. Nun mit zwei Teelöffeln kleine Portionen aus der Masse abstechen und auf die Backbleche verteilen. Im Backofen dann die Makronen auf der mittleren Schiene für 30 bis 40 Minuten trocknen lassen. Anschließend die Makronen herausnehmen und abkühlen lassen. Luftdicht aufbewahrt halten sich die Makronen bis zu zwei Wochen.

Carrot Cake Kekse
Statt dem klassischen Weihnachtsstollen oder Stollenhappen kommt bei mir in der Weihnachtszeit eher Carrot Cake auf den Esstisch – gern auch in Form von den Carrot Cake Keksen. Denn Carrot Cake Kekse halten sich besser und sind mindestens genau so lecker wie das Kuchen-Pendant. Und dank der Möhren, der Äpfel, der Walnüsse und auch der Datteln sind die Carrot Cake Kekse auch deutlich nährstoffreicher als die normalen Christstollen! Gesüßt wird hier übrigens mit Honig, getrocknetem Obst und Kokosblütenzucker.
Ein Keks hat ca. 84 kcal; davon 11,1 g Kohlenhydrate, 1,9 g Eiweiß, 3,1 g Fett.
Zutaten (für ca. 24 Stück):
200 g Möhren
200 g Apfel
70 g Walnüsse
40 g getrocknete Datteln
30 g Kokosöl
100 g zarte Dinkelvollkornhaferflocken
150 g Dinkelvollkornmehl
1 TL Backpulver
1 TL Zimt
1 Prise Salz
40 g Honig
optional 30 g gemahlener Kokosblütensirup und wenige TL Zitronensaft für eine Glasur
Zubereitung:
Auch hier gilt: Zunächst den Backofen bei 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Dann den Ingwer, die Möhren sowie auch den Apfel schälen und fein reiben. Walnüsse und die Datteln ebenfalls fein hacken. In der Zwischenzeit auch das Kokosöl in einem kleinen Topf schmelzen lassen. Anschließend die Haferflocken und das Mehl zusammen mit dem Backpulver, dem Zimt und der Prise Salz vermengen. Dann die restlichen Zutaten dazu tun und gründlich durchmischen, bis ein Teig entsteht. Aus diesem Teig dann Kekse formen und für etwa 35 bis 40 Minuten backen. Danach auskühlen lassen. Wenn man mag, kann man anschließend noch eine Glasur aus gemahlenem Kokosblütensirup und Zitronensaft anrühren und damit bestreichen. Die Kekse halten sich luftdicht verpackt ca. eine Woche lang.
