

Wechseljahre
Irgendwann zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr beginnt bei Frauen die Zeit des hormonellen Wandels – die Wechseljahre treten ein. Moderne Frauen stehen heute mitten im Leben und lassen sich von den typischen Wechseljahresbeschwerden nicht unterkriegen. Dennoch – Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind unangenehm.
Die Östrogen-Produktion nimmt ab
Deren Ursache liegt in der rückläufigen Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen den Eierstöcken, die jedoch meist nicht einfach geradlinig abnimmt, sondern oft stark schwankt. Wie ausgeprägt diese Schwankungen und die Wechseljahresbeschwerden selbst sind, ist von Frau zu Frau verschieden. Insgesamt wird jedoch der monatliche Zyklus unregelmäßiger, bis er schließlich ganz ausbleibt.
Asiatinnen haben kaum Beschwerden
Interessant ist, dass die typischen Wechseljahressymptome nicht alle Frauen treffen – in westlichen Nationen sind sie weit verbreitet, in Asien hingegen kaum. Woran liegt das? Man vermutet, dass sowohl kulturelle Faktoren als auch der Lebensstil Einfluss haben. Im Vordergrund steht jedoch etwas ganz Alltägliches: Die Ernährung. Denn in den asiatischen Ländern gehören Soja-Produkte mit Miso, Tofu und Sprossen auf den täglichen Speiseplan, und diese haben einen positiven Einfluss auf Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Ihr Geheimnis: Isoflavone, sogenannte Soja-Phytoöstrogene, die dem körpereigenen Östrogenen stark ähneln und die Auswirkungen der schwankenden und sinkenden Hormonlevel während der Wechseljahre abmildern können.
In Japan und China nehmen die Menschen täglich etwa 50 mg Phytoöstrogene über die Nahrung auf – Europäer schaffen nicht mal ein Zehntel davon und profitieren daher nicht von der Wirkung. Auch Leinsamen enthalten Phytoöstrogene, doch bei diesem Lebensmittel ist es ebenfalls schwierig, relevante Mengen dieser Phytoöstrogene allein über die Nahrung aufzunehmen. Dass Phytoöstrogene und auch Vitamine in den Wechseljahren eine sehr positive Wirkung haben können, bestätigt auch die Wissenschaft: Die Nordamerikanische Menopausen Gesellschaft (NAMS) empfiehlt Isoflavone und Vitamin E zur Behandlung leichter Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen und gibt damit den Erfahrungswerten recht.
Neuerungen im gesamten Körper
Während der Wechseljahre kommt es auch zu weiteren Veränderungen, zum Beispiel im Fett- und Knochenstoffwechsel. Diese hängen zum Teil mit dem Wandel im Östrogenhaushalt zusammen, der abnehmende Energiebedarf ist aber auch ganz einfach eine Folge des fortschreitenden Alters. Hier sind also nicht allein die Frauen betroffen – auch Männer haben schneller ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen. Trotzdem muss eine gute Figur kein Wunschtraum bleiben – mit gesunder, maßvoller und abwechslungsreicher Ernährung sowie ausreichend Bewegung lässt sich die Gewichtszunahme bremsen und der Körper schlank und leistungsfähig erhalten.
Für Gesundheit und Schönheit in den Wechseljahren
Viele Frauen verzehren kleinere Portionen, um ihr Gewicht unter Kontrolle zu halten. Trotzdem muss der Körper natürlich mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt werden, und gerade während der Wechseljahre ist sein Bedarf daran hoch. Viel Obst und Gemüse sollten daher auf dem Speiseplan stehen, denn eine umfassende Versorgung mit Mikronährstoffen ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für ein strahlendes Aussehen mit glänzenden Haaren, schöner Haut und festen Nägeln.
Eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Phytoöstrogenen können Mikronährstoff-Kombinationen aus der Apotheke zusätzlich unterstützen. Wichtig für ein gutes Körpergefühl sind natürlich ebenfalls ausreichend Entspannung und eine positive Einstellung zum eigenen Körper und seinen Veränderungen. Das bedeutet auch, sich einfach einmal Zeit für sich selbst zu nehmen und etwas Schönes zu tun – sei es der Sauna-Besuch, eine Massage oder die Shopping-Tour mit der Freundin.
Frauen, die sich selbst und ihren Körper mögen, haben beste Voraussetzungen für anhaltende Lebensfreude. Gerade in den Wechseljahren: Denn jetzt, wo die Kinder vielleicht aus dem Haus und die eigenen Aufgaben zu Hause und im Beruf unter Kontrolle sind, ist genau der richtige Zeitpunkt, sich mehr um sich selbst zu kümmern und genug Raum, lang gehegte Wünsche wahr werden zu lassen.
Tipps gegen Wechseljahresbeschwerden
Gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüche gibt es ein paar einfache Maßnahmen, die schnell helfen:
- Kalte Pulsgüsse regulieren den Kreislauf.
- Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation helfen, Stress und Ängste abzubauen.
- Kaffee und scharfe Gewürze meiden.
- Locker sitzende Kleidung im „Zwiebelschalen-Prinzip“ tragen – wenn’s zu heiß wird, einfach eine oder mehrere Schichten ausziehen.
- Rauchen fördert Hitzewallungen – also lieber damit aufhören.