Euer Baby ist endlich da. Und Eure Welt steht Kopf. Viele Mamas verspüren von Anfang an starke Muttergefühle. Bei anderen muss sich die Liebe zum Kind erst entwickeln – so wie bei vielen Papas. Über Vatergefühle spricht jedoch kaum jemand. Der Begriff taucht – im Gegensatz zu Muttergefühl – noch nicht einmal im Duden auf. Dabei sind Vatergefühle für eine gute Vater-Kind-Beziehung von großer Bedeutung. Wir verraten, wie frisch gebackene Papas Vatergefühle entfachen können.
Auch Papas schütten Oxytocin aus
Oxytocin ist bekannt als das Kuschel- und Bindungshormon. Gegen Ende der Schwangerschaft bilden Schwangere dieses Hormon vermehrt. Denn Oxytocin ist außerdem wehenfördernd. Nach der Geburt fördert es die Milchbildung und unterstützt den Körper bei der Rückbildung der Gebärmutter. Zudem stärkt Oxytocin die Bindung zwischen der Mama und dem Kind.
Wusstest Du, dass auch werdende und frisch gebackene Papas vermehrt das Hormon ausschütten? Oxytocin ist eine Art Gegenspieler zum Testosteron und fördert auch beim Mann die Bindungsbereitschaft. Das ist von der Natur so gewollt. Diese sogenannten „intuitiven Elternkompetenzen“ helfen uns dabei, schnell ein Gefühl dafür zu bekommen, was der Nachwuchs braucht. Bei jedem werdenden Papa ist damit der Grundstein für Vatergefühle gelegt.
Wenn Vatergefühle auf sich warten lassen
Einige Männer finden sich jedoch trotz vermehrter Oxytocin-Ausschüttung recht schwer in der neuen Rolle als Papa zurecht. Die Vatergefühle wollen nicht so recht entfachen. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Eine Rolle spielt zum Beispiel, wie die Beziehung zum eigenen Vater erlebt wurde. Auch Erwartungshaltungen aus dem Umfeld an die Vaterrolle, Ängste oder überholte Rollenbilder können es Papas erschweren, Vatergefühle zu entwickeln. Das wiederum kann den Bindungsaufbau zum Kind erschweren – und zwar von beiden Seiten.
So können Papas Vatergefühle fördern
Die Liebe zum eigenen Kind muss wachsen. Viele Männer tun sich allerdings schwer damit, Gefühle zuzulassen. Doch diese sind der Schlüssel für eine gute Vater-Kind-Bindung. Schon vor der Geburt legen werdende Papas den Grundstein für Vatergefühle. Je intensiver Männer die Frauen durch die Schwangerschaft begleiten, desto leichter fällt es ihnen, Vatergefühle zu entwickeln. Geht gemeinsam zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt, besucht zusammen einen Geburtsvorbereitungskurs und bereitet die eigenen vier Wände auf die Ankunft des Nachwuchses vor.
Ist der Nachwuchs da, bauen Papas vor allem durch ganz viel Nähe Vatergefühle und eine tiefe Vater-Kind-Bindung auf. Das Baby baden, die ersten Spaziergänge, dicht an Papas Brust, wickeln, massieren, balgen und ganz viel kuscheln. Das alles fördert die Beziehung zum Kind.
