Ein faszinierendes Organ – die Gebärmutter, findest Du nicht auch? Schließlich ermöglicht sie die Entwicklung und das Heranwachsen eines neuen Menschen. Sie bietet dem Baby Schutz und Nahrung, bis zur Geburt. Wie der Uterus aufgebaut ist, welche Funktionen er hat und wie sich das Organ in der Schwangerschaft verändert, erfährst Du hier.
Was ist die Gebärmutter?
Die Gebärmutter oder der Uterus ist das Geschlechtsorgan der Frau, in dem sich die befruchtete Eizelle bzw. Blastozyste einnistet und während der Schwangerschaft bis zur Geburt zum lebensfähigen Baby entwickelt.
Gebärmutter: Funktion
Während die Befruchtung und die anfängliche Zellteilung der Eizelle noch im Eileiter stattfinden, vollzieht sich die eigentliche Entwicklung des Embryos bzw. Fötus (ab der 9. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt wird das heranwachsende Kind Fötus genannt) in der Gebärmutter. Hat die befruchtete Eizelle die Gebärmutterhöhle erreicht, nistet sie sich im Idealfall in die Gebärmutterschleimhaut ein. Hier im Uterus entwickeln sich nun die typischen embryonalen Strukturen mitsamt Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, die sich aus kindlichen und mütterlichen Anteilen zusammensetzt.
Die Gebärmutter bietet dem heranreifenden Kind Raum, Schutz und über die Plazenta auch eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen, die es für sein Wachstum und seine Entwicklung benötigt. Die Plazenta ist ein Organ, das sich erst mit Beginn der Schwangerschaft an der Gebärmutterschleimhaut bildet. Sie verbindet das Kind über die Nabelschnur mit dem mütterlichen Blutkreislauf und ermöglicht so einen Stoffaustausch. Das Baby erhält Nährstoffe und Sauerstoff, die Mutter erhält dessen Abbauprodukte, welche sie für das Kind ausscheidet.

Wo liegt die Gebärmutter?
Der Uterus befindet sich im Becken der Frau zwischen Harnblase und Enddarm. Da die Gebärmutter im Normalfall etwas nach vorn zur Bauchdecke hin geneigt ist, überdeckt sie praktisch die Harnblase. Die Rückwand der Gebärmutter grenzt an den Enddarm.
Gebärmutter: Aufbau
Die Form der Gebärmutter erinnert an eine auf den Kopf gestellte Birne. Zur Anatomie: Der untere Teil des Uterus wird als Gebärmutterhals (Zervix) bezeichnet, wohingegen der obere Teil Gebärmutterkörper (Corpus uteri) heißt.
Am unteren Ende des Gebärmutterhalses befindet sich der zur Scheide hin leicht vorgewölbte Muttermund. Der Muttermund ist unter normalen Umständen geschlossen, sodass er die Gebärmutter vor Keimen schützt. Vor der Geburt eines Babys verkürzt sich der Gebärmutterhals auf etwa 4 cm und der Muttermund öffnet sich von 1-2 cm auf 10 cm. Über diesen natürlichen Geburtskanal verlässt das Baby am Ende der Schwangerschaft die Gebärmutter und kommt zur Welt.
Der Gebärmutterkörper ist innen hohl. Dieser Hohlraum wird daher auch als Gebärmutterhöhle bezeichnet. Hier befindet sich während der Schwangerschaft die Fruchtblase, die das Baby wie eine schützende Hülle umgibt. An der rechten und linken oberen Ecke des Corpus uteri befinden sich die Eileiter, die die Gebärmutterhöhle mit den Eierstöcken verbinden.
Neben der Muskelschicht, die die Gebärmutterhöhle umgibt, ist auch die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ein wichtiger Bestandteil des Gebärmutterkörpers. Denn dort nistet sich die befruchtete Eizelle ein. Über Bindegewebe und Beckenbodenmuskulatur wird das Organ an Ort und Stelle fixiert. Diese Strukturen verhindern im Regelfall ein Absenken des Uterus.
Wie groß ist die Gebärmutter?
Der Uterus ist bei einer nicht schwangeren, geschlechtsreifen Frau zwischen 7 und 10 cm lang und etwa 1,5 bis 3 cm dick. Die Gebärmutter wiegt etwa so viel wie ein Hühnerei, um die 60 Gramm. In der Schwangerschaft kann ihr Gewicht jedoch um das 16-Fache auf etwa 1000 Gramm ansteigen.
Gebärmutter in der Frühschwangerschaft
Die Gebärmutter verändert sich, wenn Du schwanger wirst. Dein Baby benötigt immer mehr Platz, sodass die Gebärmutter bis zur Geburt ein gutes Stück wächst. Häufig nehmen Frauen den Beginn des Wachstums in Form von ziehenden Schmerzen an den sogenannten Mutterbändern wahr. Diese Schmerzen können aber auch zu späteren Zeitpunkten der Schwangerschaft auftreten.
Das Wachstum der Gebärmutter beginnt mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Schleimhaut. Die Einnistung kann mit einer leichten Blutung einhergehen. Hat die Gebärmutter in der 4. Schwangerschaftswoche noch ihre ursprüngliche Größe, ist sie bis zur 9. Schwangerschaftswoche bereits auf das Doppelte angewachsen.
Gebärmutter in der Schwangerschaft
In der 19. Schwangerschaftswoche hat die Gebärmutter bereits die Größe einer Honigmelone erreicht. In der 40. Schwangerschaftswoche sind Gebärmutter und Kind so groß, dass man den Uterus zwei Finger breit unter den untersten Rippen ertasten kann. Gebärmutter und Baby beanspruchen jetzt den maximalen Platz im Körper der Mutter.
Gebärmutter nach der Geburt
Nachdem das Kind geboren wurde, bildet sich die Gebärmutter allmählich zurück. Der Uterus wird dann Schritt für Schritt wieder kleiner, bis sie ihre Ausgangsgröße erreicht hat. Insgesamt dauert dieser Prozess etwa sechs bis acht Wochen. Diese Zeitspanne wird auch als Wochenbett bezeichnet. Unterstützen kannst Du die Rückbildung durch spezielle Rückbildungsgymnastik, bei der Du Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskeln trainieren kannst.