Der Darm hat ganz schön viel Arbeit. Das bemerken wir allerdings nur, wenn etwas nicht rund läuft. Schenken Sie ihm ein wenig Aufmerksamkeit und Pflege.
Tipps zur Darmpflege
Neue Forschungen zeigen, welchen erstaunlichen Einfluss die Darmgesundheit auf unseren gesamten Körper hat. Nicht nur Verdauung und Nährstoffversorgung sowie große Teile der Immunabwehr hängen von unserem größten Organ ab – auch die Psyche ist mit dem Geschehen im Darm verbunden. Die Erforschung der Darm-Hirn-Achse soll beispielsweise klären, wie die Darmflora unsere Stimmung beeinflusst. Der Darm hat jenseits von Verdauungsproblemen mehr Beachtung verdient. Wir haben dazu 4 Tipps:

Tipp 1: Bewege Dich regelmäßig!
Denn Bewegungsmangel macht den Darm schlapp, träge und verstopft ihn. Sportliche Betätigungen wie Joggen und Aerobic, aber auch z. B. regelmäßige Spaziergänge trainieren einen trägen Darm und helfen ihm wieder auf die Sprünge. Wer sich zu regelmäßigem Training nicht motivieren kann, dem hilft vielleicht ein Schrittzähler, um in Bewegung zu bleiben. 10.000 Schritte am Tag gelten als guter Wert, um langsfristig fit zu werden.

Tipp 2: Nimm Dir Zeit!
Denn bei zu viel Hektik haben wir auch keine Zeit für regelmäßige Mahlzeiten und vernachlässigen bzw. verschieben außerdem den Gang zur Toilette. Beides bekommt dem Darm auf Dauer nicht, er kann mit Verstopfung oder Durchfall reagieren. Also am besten ganz bewusst Deine Mahlzeiten und den Gang zur Toilette einplanen! Mahlzeiten, am besten mehrere kleine, in Ruhe und ohne Ablenkung genießen! Wichtig auch: Ordentlich kauen - denn die Verdauung beginnt bereits im Mund.

Tipp 3: Stress bekämpfen
Bei Stress kommen im Darm Alarmsignale an, die ein Notprogramm auslösen können. Das mag kurzfristig sinnvoll sein, Dauerstress kann die Darmfunktion aber beeinträchtigen. Man weiß auch, dass sich unter Stress die Darmflora verändert und Probleme verursachen kann. Es kann dem Darm daher helfen, sich über aktive Stressbewältigung Gedanken zu machen. Vor dem Fernseher zu entspannen ist zwar manchmal verlockend, aber wenig hilfreich. Techniken wie Yoga, Meditation oder der Aufenthalt in der Natur wirken dagegen nachweislich stressmindernd.

Tipp 4: "Genussgifte" vermeiden
Gerade wenn wir uns überfordert fühlen oder genervt sind, lassen wir uns leicht von vermeintlichem Stressessen wie Schokolade oder einem Feierabendbier verführen. Genussmittel wie Süßigkeiten und Alkohol helfen aber oft den falschen Darmbewohnern. Die Wahrheit ist: Zucker hebt nicht die Stimmung, bedrängt aber mittelfristig den Stoffwechsel. Wer am Abend noch etwas "Moodfood" oder eine kleine Belohnung braucht, kann sich eine Handvoll Nüsse gönnen - die streicheln den Darm mit B-Vitaminen und liefern wertvolle Fettsäuren ohne die "Stinkstiefel" unter den Darmbakterien zu überfüttern.

Ausgewogene Ernährung für den Darm
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen pflegt eine gesunde Mikroben-WG im Darm. Mikronährstoffe sind für viele lebenswichtige Funktionen unseres Körpers unentbehrlich. Von nur wenigen Ausnahmen abgesehen können wir Menschen Vitamine, Mineralstoffe bzw. Spurenelemente nicht selbst herstellen. Deshalb bezeichnet man sie auch als essenziell – das heißt, wir müssen sie in ausreichender Menge mit der Nahrung zu uns nehmen. Eine pflanzenbasierte , wenig verarbeitete Kost ist eine gute Grundlage für eine gesunde Darmflora.

Vitamine und Co. gegen freie Radikale
Vitamin A, B2, B12, C, D und Folsäure (Vitamin B9) sowie die Spurenelemente Zink, Selen und Kupfer tragen zur normalen Funktion des Immunsystems bei. Da bei Immunreaktionen freie Radikale entstehen können, benötigt der Körper außerdem Substanzen, die vor diesen schützen. Die antioxidativen Vitamine C, E und B2 sowie die Spurenelemente Zink, Selen, Kupfer und Mangan tragen zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei. Pflanzen stellen spezielle Stoffe her, um ihre Zellen zu schützen, zum Beispiel Bioflavonoide oder Carotinoide.

Mikronährstoffe für jede Zelle
Zink hat außerdem eine Funktion bei der Zellteilung und Vitamin A hat eine Funktion bei der Zellspezialisierung. Die Vitamine A und B2 sowie Biotin und Niacin tragen zum Erhalt der normalen Schleimhäute (z. B. der Darmschleimhaut) bei. Viele verschiedene Stoffwechselwege müssen im Darm fein reguliert gemeinsam ablaufen. Deshalb ist es wichtig, dass alle essentiellen Mikronährstoffe jederzeit verfügbar sind und keine Engpässe entsehen.

Wichtige Mikronährstoffe für den Darm
Allgemein
- trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei
Vorkommen
Milch, Eier und NüsseAllgemein
- Unter dem Begriff der sekundären Pflanzenstoffe werden zahlreiche von Pflanzen gebildete Verbindungen zusammengefasst. Dazu zählen auch Carotinoide, die als natürliche Stoffe in Lebensmitteln vorkommen und eine gelb-orange-rote Färbung aufweisen.
Vorkommen
Karotte, Tomate und PaprikaAllgemein
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
Vorkommen
Grünes Blattgemüse, Spargel und VollkornprodukteAllgemein
- Inulin ist ein für den Menschen unverdauliches Kohlenhydrat, das aus Chicorée gewonnen wird.
Vorkommen
Artischocke und ChicoréeAllgemein
- trägt zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei
Vorkommen
Nüsse, Vollkornprodukte, Kakao und HülsenfrüchteAllgemein
- trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
Vorkommen
Vollkornprodukte und HülsenfrüchteAllgemein
- trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei
Vorkommen
Fisch, Fleisch, Milch bzw. MilchprodukteAllgemein
- Zu den probiotischen Mikroorganismen gehören z.B. Milchsäure- und Bifidobakterien,die Teil der natürlichen Darmflora sind.
Vorkommen
Kefir und gesäuerte MilchprodukteAllgemein
- trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei
Vorkommen
Fleisch, Milch und VollkornprodukteAllgemein
- trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
Vorkommen
Fisch, Nüsse, Pilze und FleischAllgemein
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
- trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei
Vorkommen
Karotten, Blattgemüse, Paprika, Milchprodukte und LeberAllgemein
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
Vorkommen
Fisch, Fleisch und MilchprodukteAllgemein
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
Vorkommen
Vollkornprodukte, Kartoffeln und FleischAllgemein
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
- trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
Vorkommen
Zitrusfrüchte, Paprika, Sanddorn und JohannisbeerenAllgemein
- trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei