Tägliches Haarewaschen ist nicht gut? Bürste und Kamm sorgen für Spliss? Immer wieder begegnen uns Haar-Mythen, die sich allzu oft nur als ein Irrtum herausstellen. Heute informieren wir Euch, was wirklich der Wahrheit entspricht und wie Ihr Eure Haare folglich am besten pflegt.
1. Tägliches Haarewaschen lässt Haare schneller fetten
Der wohl bekannteste Mythos ist, dass Ihr Eure Haare so selten wie möglich waschen solltet, damit sie weniger schnell nachfetten. Obwohl Ihr nicht bei jeder Dusche raue Mengen an Shampoo, Spülungen und Kuren verwenden solltet – und ja, zwischendurch reicht sogar das einfache Abspülen mit Wasser aus –, ist tägliches Haarewaschen grundsätzlich nicht schädlich für Euer Haar und es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass Eure Kopfhaut bei täglicher Wäsche schneller fetten würde.
Schließlich lassen sich fettige Haare u.a. überwiegend auf den Hauttyp zurückführen, dazu kommt der Lebensstil und wie bei allem auch ein bisschen Veranlagung. Zudem hängt die Stärke des Nachfettens der Haare natürlich auch von den Talgdrüsen in der Haarwurzel ab. Die Menge an produziertem Fett ist also individuell unterschiedlich, die durch die Häufigkeit des Haarewaschens nicht beeinflusst werden können.
2. Kaltes Wasser verleiht dem Haar mehr Glanz
Richtig! Im Gegensatz zu heißem Wasser, welches Eure Haare schneller austrocknen lässt, kann kaltes Wasser dazu beitragen, die Schuppenschicht, also die äußere Schicht des Haares, zu glätten. Durch die glattere Oberfläche wird das Licht wiederum besser reflektiert und das bringt Eure Haare zum Glänzen. Zudem sind Eure Haare z.B. beim Kämmen nach dem Waschen weniger empfindlich und bruchanfälliger, wenn Ihr sie mit lauwarmem bis kaltem Wasser ausspült.
3. Bürsten macht die Haare kaputt
Ob Kamm oder Bürste, dies ist im trockenen Zustand unterm Strich einerlei. Relevant ist hingegen die Technik: So solltet Ihr Eure Haare vorzugsweise nicht von der Kopfhaut an kämmen oder bürsten, weil sie dann schneller brechen. Fangt daher einfach in den Spitzen an und arbeitet Euch langsam nach oben vor. Der gesamte Vorgang sollte möglichst vorsichtig erfolgen, seid also nicht zu grob zu Eurem Kopfschmuck. Greift am besten auf weiche Borsten zurück, um die Einwirkung auf die Haarfasern möglichst sanft zu halten und eine zu starke Dehnung dieser zu vermeiden.
Was aber in diesem Zusammenhang wichtig zu wissen ist: Eure Haare sind im Nasszustand, also wenn sie frisch gewaschen sind, deutlich anfälliger für Haarbruch. Aus diesem Grund solltet Ihr beispielsweise nach dem Waschen nicht fest mit Eurem Handtuch über die Kopfhaut rubbeln und anschließend Eure Mähne mit Gewalt bändigen. Stattdessen könnt Ihr das nasse Haar vorsichtig mit dem Handtuch ausdrücken – schonend und sanft.
Und wo wir gerade beim Thema sind: Viele von uns neigen dazu, sich die feuchten Haare versehentlich auszureißen. Deswegen solltet Ihr hier zunächst zu einem groben Kamm greifen und die gröbsten Knoten lösen, bevor Ihr mit der Bürste weitermacht. Wie Ihr seht: Nicht nur ist der Aufwand geringer, wenn Ihr Eure Haare seltener wascht, sondern auch die Beschädigung.
4. Rothaarige haben besondere Eigenschaften
Woody Allen, Julia Roberts und Boris Becker – sie alle haben eins gemeinsam: ihre rote Haarfarbe. Schon seit vielen Jahrhunderten stehen rote Haare als Sinnbild für Besonderheit und das Geheimnisvolle und auch heute finden Männer rothaarige Frauen oft besonders attraktiv. Diese Wahrnehmung wird sicherlich auch dadurch geprägt, dass die knallige Naturhaarfarbe nur selten vorkommt. Mystische Legenden besagen, dass der Prinz Idon von Mu seine Begeisterung für die Farbe Rot in der Natur entdeckte, nachdem er nach Atlantis kam. Daraufhin wandte er sich an die Götter, die ihm und seinen Nachfahren schließlich rote Haare und Sommersprossen schenkten.
Vor allem in Filmen und Medien werden Rothaarigen häufig bestimmte Eigenschaften zugesprochen. Sie werden leidenschaftlich, rebellisch oder „feurig“ dargestellt, seltener auch mit magischen Fähigkeiten. Zurückzuführen ist dies wohl eher auf Sagen und Mythen als auf die Realität. Denn auch wenn es wahr ist, dass die Naturhaarfarbe Rot selten vorkommt, lassen sich damit keine bestimmten Eigenschaften assoziieren. Ein Irrglaube, der auch oft Blondinen trifft – diese sind ja auch nicht weniger intelligent. Letztendlich geht es darum, solche Schönheitsvorurteile zu überwinden und nicht weiter zu bestärken. Denn Schönheit ist vor allem individuell, ob nun blond, braun- oder rothaarig.
Und nun noch ein letzter Tipp für gesunde, lange Haare: Wenn der Wind weht und die Haare lästig ins Gesicht fliegen, sind ein fester Pferdeschwanz, Dutt oder Zopf schnell bei der Hand. Doch auch das beansprucht Eure Haare stark. Tragt also öfter lockere und offene Frisuren – die bringen Abwechslung auf den Kopf, sehen schön aus und sorgen letztlich auch für weniger Haarbruch.