Wie schnell Haare grau werden oder wann die Haarpracht beginnt, sich auszudünnen, ist zu einem guten Teil erblich bedingt. Menschen europäischer Abstammung haben bezüglich ihrer Haarstruktur offenbar besonders schlechte Karten: Ihre Haare verlieren einer aktuellen Untersuchung nach im Durchschnitt 10 Jahre eher ihre Farbe als die von Menschen mit afrikanischen Wurzeln.
Haaralterung nach ethnischer Abstammung?
Wissenschaftler aus den USA haben akribisch Daten zu altersbedingten Veränderungen der Kopfhaare zusammengetragen und ausgewertet. Dabei stellten sie fest: „Trotz ähnlicher chemischer Zusammensetzung variieren die strukturellen Eigenschaften des Haares zwischen verschiedenen Ethnien und folglich auch die Alterung des Haares“, erklärt Neelam Vashi von der Boston University. Bei hellhäutigen Mittel- und Nordeuropäern beginnt das Ergrauen bereits mit Mitte 30, Menschen asiatischer Abstammung haben bis zum Ende der 30er “Schonfrist”. Haare afrikanisch-stämmiger Probanden zeigten im Schnitt sogar erst mit Mitte 40 Alterungserscheinungen. Die Wissenschaftler mutmaßen, dies könnte an Unterschieden bei den Melanosomen liegen. Das sind Strukturen in den Pigmentzellen, die den dunklen Haarfarbstoff (Melanin) bilden.
Unterschiedliche Struktur
Auch bei der Haarstruktur unterschieden sich die Haare verschiedener ethnischer Gruppen etwa bezüglich der Haardicke und Haardichte. Die verschiedenen Haartypen zeigten sich außerdem unterschiedlich widerstandsfähig gegen äußere Stressfaktoren wie Wasch- oder Färbemittel und Hitze. Hier erwiesen sich die Haare asiatisch-stämmiger Menschen als toleranter, während Haare mit afrikanischem Erbe besonders sensibel auf chemische Belastungen reagierten.
Von innen versorgen - außen entlasten
Unterschiedliche Haartypen sind auch innerhalb der gleichen Ethnie vorhanden, Haardicke und -dichte variieren beispielsweise auch unter Menschen europäischer Abstammung stark. Bis valide Daten zu individuellen Empfehlungen für die Erhaltung schöner Haare führen, bleibt nur die eigenen Haarbedürfnisse genau zu beobachten. Für alle Haartypen ist es sinnvoll, dem Körper über die Ernährung ausreichend Bausteine für eine gesunde Haarstruktur zu liefern und die Belastung durch “Pflegeprodukte” und mechanische Eingriffe möglichst gering zu halten.