Wer rastet, rostet – diese Erkenntnis ist so alt, dass man sie kaum noch hören mag. Aktuelle Forschungen füttern den Verdacht, dass Alltagsbewegung vor chronischen Krankheiten schützt, mit konkreten Fakten: Wer mehr zu Fuß geht, senkt sein Diabetes-Risiko deutlich.
Übergewicht gilt als Risikofaktor für Typ-2-Diabetes – einer Stoffwechselstörung, von der in Deutschland zwischen sieben und acht Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Jedes Jahr erhalten fast eine halbe Millionen Deutsche eine Diabetes-Diagnose, so viele wie eine mittlere Großstadt Einwohner:innen hat.
Mehr jüngere werden krank
In jüngsten Untersuchungen zeigte sich, dass die Zahl der Neuerkrankungen vor allem in der Gruppe der 20- bis 39-Jährigen zunimmt. Eine aktuelle Studie ermittelte nun, wie jeder sein persönliches Risiko senken kann: In der Untersuchung wurden Fitnesstracker von über 5000 Personen über mehrere Jahre ausgewertet. Dabei wurde deutlich: Je mehr Schritte die Studienteilnehmer:innen im Alltag zurücklegten, desto geringer war ihr Diabetes-Risiko. Konkret hatten die Proband:innen mit der höchsten Schrittzahl (13.000 Schritte täglich und mehr) ein dreimal geringes Risiko als die Menschen mit der geringsten Schrittzahl (weniger als 4.300 Schritte pro Tag.). Den größten Effekt hatte das Überschreiten der 10.000 Schritt-Marke. Der Schutzeffekt war dabei nicht vom Body-Mass-Index abhängig – übergewichtige Menschen profitierten also genau wie Normalgewichtige, auch wenn ihr Übergewicht stabil blieb.
Bewegung auf jedem Niveau schützt!
Unberücksichtigt blieben in dieser Untersuchung die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmenden. Weitere Auswertungen könnten zeigen, ob eine Kombination aus ausreichender Bewegung und ausgewogener Ernährung den Schutzeffekt noch vergrößern kann. Sicher ist: Schon Alltagsbewegung wie einfaches Zufußgehen schützen zumindest rechnerisch vor chronischen Erkrankungen. Das sind gute Nachrichten – vor allem für Menschen ohne besondere sportliche Ambitionen.