Einfach 7 – 8 Stunden entspannt durchschlafen – davon können viele Menschen nur träumen. Außergewöhnliche Schlafgewohnheiten sind auch von vielen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte dokumentiert – von Napoleon bis Leonardo da Vinci. Vor allem extreme Kurzschläfer sind demnach in bester Gesellschaft.
Voltaire – Kurzschläfer wegen zuviel Kaffeegenuss
Der französische Philosoph und Schriftsteller Voltaire (1694 –1778) war ein Vordenker der Aufklärung. Sein Lebenswerk von über 2000 Schriften ist überwiegend in den Cafés von Paris entstanden. Dort pflegte er seine Vorliebe für Kaffee. Es heißt, er habe täglich mindestens 30 Tassen Kaffee getrunken. Manche Historiker sprechen sogar von 50 bis 80 Tassen täglich. Das war wohl auch der Grund dafür, dass er nachts nicht länger als 4 Stunden schlief. Dabei war ihm Schlaf eigentlich wichtig, wie aus folgendem Zitat ersichtlich ist: „Die Vorsehung hat uns Hoffnung und Schlaf als Ausgleich für die vielen Sorgen des Lebens gegeben.“

Leonardo da Vinci – Genie mit polyphasischem Schlaf
Leonardo da Vinci galt als Universalgelehrter seiner Zeit. Er beschäftigte sich nicht nur mit der Malerei, sondern auch mit anderen Disziplinen wie Mathematik, Mechanik, Anatomie, Geologie und Astronomie. Obwohl viel über ihn geschrieben wurde, bleiben manche Aspekte seines Lebens noch immer ein Geheimnis. Einige Legenden kreisen um seine einzigartigen Schlafgewohnheiten: Er soll Anhänger eines polyphasischen Schlafmusters gewesen sein und täglich nur 1,5 Stunden geschlafen haben – verteilt in Häppchen zu je 15 Minuten alle vier Stunden. Auf diese Weise konnte er im Verlauf seiner 67 Lebensjahre ganze 20 Jahre produktive Zeit dazugewinnen.

Charles Dickens – schlief immer nach Norden
Der englische Schriftsteller Charles Dickens, bekannt für seine Werke wie „Oliver Twist“ oder „Eine Weihnachtsgeschichte“, war sein ganzes Leben davon besessen, eine erholsame, gute Nachtruhe zu bekommen. Dafür probierte er eine ganze Reihe von verschiedenen Techniken aus. Zum Beispiel achtete er penibel darauf, dass er in der Mitte seiner Matratze lag und diese nach Norden ausgerichtet war. Auf Reisen hatte er deshalb immer einen Kompass dabei. Bekannt ist allerdings auch, dass er so verkrampft versuchte, gut zu schlafen, dass genau das Gegenteil eintrat. In vielen Nächten blieb Dickens stundenlang wach und unternahm lange nächtliche Spaziergänge durch das viktorianische London.

Napoleon Bonaparte – hielt nichts von Langschläfern
„Vier Stunden schläft der Mann, fünf die Frau, sechs ein Idiot.“ Diese Worte werden dem französischen Kaiser Napoleon zugeschrieben, der sich stets damit rühmte, wie wenig Schlaf er in der Nacht benötige. Aber so ganz stimmte das wohl nicht. Denn er holte die fehlende Nachtruhe tagsüber mit zahlreichen Nickerchen nach. Wollte er schlafen, legte er sich ungeniert hin und nahm dabei keinerlei Rücksicht darauf, was um ihn herumgeschah. Hilfreich war dabei wohl seine Fähigkeit, radikal abschalten zu können. Es wird sogar berichtet, dass er auf dem Pferd schlief, wenn er in die Schlacht ritt. Vermutungen gehen so weit, dass er die Völkerschlacht bei Leipzig nur verloren habe, weil er in einer entscheidenden Phase des Kampfes eingenickt sei.
