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Geburtstrauma: Wenn die Seele unter der Geburt leidet

Eine Geburt ist anstrengend und kräftezehrend. Und nicht immer verläuft sie so, wie erhofft. Einige Mamas erleben während der Geburt etwas, das für sie körperlich und/oder seelisch sehr belastend ist. Daraus kann sich ein Geburtstrauma entwickeln. In diesem Artikel lernst Du mögliche Gründe kennen. Du erfährst, welche Anzeichen auf ein Geburtstrauma hindeuten können und wie Du Dich bestmöglich davor schützen kannst. Außerdem zeigen wir Dir Wege der Unterstützung auf, wenn Deine Seele unter der Geburt gelitten hat.

 

Was ein Geburtstrauma auslösen kann

Die Vorfreude auf das Baby ist riesig. Endlich geht es los, Du hast die ersten Wehen. Doch dann kommt alles anders als gedacht. Die Geburt entpuppt sich als einer der einschneidendsten und belastendsten Momente Deines Lebens. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Eine sehr schnelle Geburt kann ebenso traumatisch sein wie eine sehr langsame. Bei einigen Mamas kommt es während der Geburt zu Komplikationen wie starke Blutungen, ein Nabelschnurvorfall, ein Geburtsstillstand oder sogar eine Fehlgeburt.

Hebammen und Ärzt:innen wissen zwar ganz genau, was bei Komplikationen medizinisch zu tun ist. Das psychische Wohlbefinden der Mamas bleibt bei medizinischen Notfällen jedoch allzu oft auf der Strecke. Viele Frauen fühlen sich hilflos, ausgeliefert und haben große Angst.

 

Anzeichen für ein Geburtstrauma

Kein Geburtstrauma gleicht in seinem Auftreten einem anderen.

  • Einige Frauen empfinden nach der Geburt keine positiven Gefühle mehr. Sie fühlen sich emotional taub.
  • Andere entwickeln ein Gefühl der Gleichgültigkeit oder haben große Verlustängste.
  • Es kann auch sein, dass Mamas die traumatischen Erlebnisse rund um die Geburt in Gedanken immer wieder durchleben. Selbst Monate oder Jahre später können bestimmte Trigger das Geburtstrauma wieder entfachen. Etwa bestimmte Gerüche oder Geräusche.

Neben den psychischen Symptomen leiden viele Mamas auch körperlich unter dem Geburtstrauma. Er kann zu Herzrasen, Zittern, Schlafstörungen und einem erhöhten Blutdruck führen. Auch Schmerzen – bedingt durch einen Kaiserschnitt oder eine sehr schwere Geburt – können mit einem Geburtstrauma einhergehen.

 

Geburtstrauma: Große Belastung für das junge Familienglück

Ein Geburtstrauma legt sich oft wie ein dunkler Schatten über das junge Familienglück. Vielen betroffenen Mamas fällt es schwer, eine emotionale Bindung zum Kind aufzubauen. Darunter wiederum kann die Mutter-Kind-Beziehung leiden. Zudem spiegelt das Baby teilweise die Gefühle der Mama wider. Daher kann es gut sein, dass das Kind sehr unruhig ist, viel schreit und das Stillen nicht so richtig gelingen möchte. Viele Frauen fühlen sich dann als schlechte Mama. Dadurch kann sich das Geburtstrauma verschlimmern oder festigen – ein Teufelskreis.

Doch auch an den Partnern geht das Geburtstrauma nicht spurlos vorbei. Viele Männer fühlen sich machtlos, wissen nicht, wie sie der Partnerin helfen können. Einige Männern tragen selbst seelische Spuren von einer traumatischen Geburt davon.

 

Geburtsvorbereitung: Bereitet Euch auch auf Ereignisse vor

Nicht immer läuft die Entbindung nach Plan. Es kann helfen, wenn Ihr Euch dessen vor der Geburt bewusst macht. Kommt es dann zum Beispiel zum Notkaiserschnitt, fühlt Ihr Euch in der Situation nicht extrem überrumpelt. Die Situation ist zwar nach wie vor sehr belastend, doch vielleicht nicht traumatisch.

Bereitet die Geburt zudem so gut es geht vor. Sprecht miteinander über Bedürfnisse und Wünsche, aber auch über Dinge, die für keinen von Euch infrage kommen. So fällt es Euch leichter, selbst in Ausnahmesituationen Entscheidungen zu treffen. Auch dadurch kannst Du das Risiko für ein Geburtstrauma reduzieren.

 

Stehe für Dich und Deine Gefühle ein

Ein Geburtstrauma ist ein Ausdruck des Verarbeitens und Empfindens. Und das ist so individuell, wie wir Menschen. Daher ist ein Geburtstrauma auch niemals ein Zeichen von Schwäche. Bitte sei nachsichtig und einfühlsam mit Dir selbst. Auch negative Emotionen haben Ihre Daseinsberechtigung. Gib Dir zudem Zeit, die Geburt zu verarbeiten.

Leider sieht man frisch gebackenen Mamas oft nicht an, wie ihr Seelenleben aussieht. Hinzu kommt, dass es gesellschaftlich nicht wirklich anerkannt ist, wenn eine Geburt schmerzhaft oder belastend ist. Viele Frauen leiden daher stillschweigend. Doch keine Frau muss und sollte durch diese schwere Zeit alleine gehen. Daher unsere Bitte: Hole Dir aktiv Unterstützung. Egal, was bei Dir ein Trauma ausgelöst hat, es verdient Aufmerksamkeit.

 

Hilfe suchen und finden

Horche in Dich herein, welche Art von Hilfe Du jetzt benötigst. Das kann eine vertrauensvolle Ärztin oder ein Arzt bzw. eine Hebamme in der Klinik sein. In vielen Kliniken stehen Dir zudem Psychotherapeutinnen oder Psychotherapeuten zur Seite.

Wenn Du wieder zu Hause bist, kannst Du Dich vertrauensvoll an Deine Frauenärztin oder Deinen Frauenarzt bzw. Deine Hebamme wenden. Vielleicht möchtest Du aber auch lieber mit einer nahestehenden Person über das Erlebte sprechen. Wenn die Symptome stärker werden oder sich nicht von alleine bessern, kann eine Therapie zur Traumabewältigung helfen.

Welchen Weg Du gehst, entscheidest Du ganz alleine. Es gibt kein richtig oder falsch. Traue Dich auch, Hilfe abzulehnen, wenn sie sich für Dich nicht richtig anfühlt. Wichtig ist nur: Traue Dich, den ersten Schritt zu gehen. Für Dich, Dein Baby und Euch als Familie.

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