Mone Amann ist Hebamme aus Leidenschaft. Dabei ist sie die perfekte Ansprechpartnerin bei medizinischen Fragen rund um die Schwangerschaft und in den ersten Wochen mit Deinem Baby. Darüber hinaus – und das ist manchmal fast noch wichtiger – ist sie eine treue Begleiterin, die bei Sorgen und Nöten mit Rat und Tat zur Seite steht und auch mal Tränen trocknet, wenn es nötig ist. Denn Hebammen stellen für werdende und Jung-Mamas wichtige Vertrauenspersonen dar, die ganz nah dran sind. Bei uns im #OrthomolMagazin beantwortet Mone die wichtigsten Fragen.
Inwieweit können auch Hebammen medizinische Vorsorgeuntersuchungen übernehmen?
Im Grunde führt eine Hebamme die Mutterschaftsvorsorge genauso durch, wie eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe mit Ausnahme des Ultraschalls. Alle Untersuchungen werden auch von der Hebamme im Mutterpass entsprechend dokumentiert. Tatsächlich macht eine Hebamme aber noch viel mehr, nämlich all das, wofür Ärztinnen und Ärzte oft einfach nicht ausreichend Zeit bleibt: zuhören, viele offene Fragen klären, Sorgen und Ängste aus dem Weg räumen, Tränen trocknen, motivieren... die Liste ist lang. Auch denjenigen, die die Schwangerschaftsvorsorge komplett von ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt machen lassen möchten, stehen wir Hebammen trotzdem schon die komplette Schwangerschaft über mit Rat und Tat zur Seite.
Wann sollte man sich eine Hebamme suchen?
Am besten sofort, nachdem der Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis zeigt. Dies klingt erschreckend früh, aber mindestens genauso erschreckend ist der Hebammenmangel in Deutschland. Daher ist es wirklich besser, schnell zu sein. Meistens vereinbart die Hebamme dann einen ersten Termin zum Vorgespräch und Kennenlernen erst einige Tage bis Wochen später. Oftmals erst, nachdem die Gynäkologin oder der Gynäkologe die Schwangerschaft bestätigt hat und Du im besten Fall auch schon Deinen Mutterpass mit den ersten, wichtigen Daten bekommen hast.
Viele Frauen wissen leider nicht, dass ihnen eine Hebamme auch bei einer möglichen Fehlgeburt zur Seite steht und die Betreuung auch dann übernimmt, wenn die Schwangerschaft frühzeitig endet. Daher kümmern sich viele Frauen immer wieder erst nach der zwölften Schwangerschaftswoche um eine Hebamme. Je nach Wohnort und Kapazitäten freiberuflich arbeitender Hebammen, kann dies jedoch schon zu spät sein. Ich würde also wirklich empfehlen, sich direkt nach Feststellung der Schwangerschaft auf die Suche nach einer Hebamme zu machen. Dadurch können wir Hebammen auch deutlich besser planen und jedem einzelnen gerecht werden.
Welche Aufgaben übernimmt eine Hebamme außerdem in der Schwangerschaft?
Nicht nur der medizinische Aspekt und die körperlichen Veränderungen spielen in der Schwangerschaft eine Rolle, weshalb man seine Hebamme kontaktieren kann, sondern vor allem auch die Veränderung der allgemeinen Lebenssituation – Partnerschaft, Beruf, Alltag – tritt nach und nach in den Vordergrund und wirft oftmals einige Fragen auf. Habe ich ausreichend Kleidung für das Neugeborene? Welche Pflegeprodukte benötige ich? Wann muss ich mich um welchen Papierkram kümmern? Welche Anträge müssen gestellt werden? Was packe ich in die Kliniktasche? Was darf im Wochenbett nicht fehlen? Fragen über Fragen, die im Internet oftmals nur verwirrend beantwortet werden. Auch dafür sind wir Hebammen da.
Wie oft kommt die Hebamme und ab wann?
Wie häufig eine Hebamme vorbeikommt, hängt immer etwas vom Betreuungsumfang ab. Manche Frauen suchen eine Hebamme ausschließlich für die Betreuung nach der Geburt, andere wollen bereits eine Hebamme als Ansprechpartnerin während der gesamten Schwangerschaft. In der Regel bespricht man individuell mit seiner Hebamme, wie die Betreuung abläuft und wie oft man sich beispielsweise schon während der Schwangerschaft sieht. Nach der Geburt hat man, bei Bedarf, bis zum zehnten Lebenstag des Kindes auf mindestens einen Besuch pro Tag Anspruch. Für die kommenden zwölf Wochen kann eine Hebamme bis zu 16-mal für Hilfe und Rat zu einem Hausbesuch vorbeikommen. Anschließend sind nochmal acht Kontakte möglich, etwa um Still- oder Ernährungsfragen zu klären.
Was kostet eine Hebamme? Werden die Kosten übernommen?
Die Kosten für die Hebammenbetreuung werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Einige Krankenkassen übernehmen sogar ganz oder teilweise zusätzliche Hebammenleistungen (Akupunktur, Kinesio-Taping, Geburtsvorbereitungskurse oder die Rufbereitschaftspauschale). Wenn man privat versichert ist, sollte man sich vorab mit seiner Krankenkasse bezüglich der Kostenübernahme in Verbindung setzen.