Wie wichtig ein erholsamer Schlaf für uns ist, bemerken wir dann, wenn wir in der Nacht gefühlt “kein Auge zubekommen” haben. Am nächsten Tag sind wir müde, unkonzentriert und wie gerädert. Leiden wir über einen längeren Zeitraum unter einer Schlafstörung, kann sich das negativ auf unsere körperliche und psychische Gesundheit auswirken.
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen mit Schlafstörungen zu kämpfen haben. Da können körperliche Beschwerden, Schmerzen oder psychische Probleme eine Rolle spielen. Oft sind die Hintergründe jedoch darin zu finden, wie unser Leben aussieht, wie wir mit seinen kleinen und großen Herausforderungen und natürlich mit unserer Gesundheit umgehen. Hier möchten wir Dich genauer vertraut machen mit den vielfältigen Ursachen und Risikofaktoren von Schlafstörungen.
Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung
Schlafmediziner:innen unterscheiden über 90 unterschiedliche Arten von Schlafstörungen. Dem entsprechend breit ist auch das Spektrum der Ursachen. Fakt ist, dass etwa jeder vierte Erwachsenen in Deutschland unter einem gestörten Schlaf leidet und viele Betroffene den Schlaf oft oder dauerhaft als nicht erholsam erleben. Die häufigste Art sind Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien).
Primäre und sekundäre Schlafstörungen
Schlafstörungen wurden in der Vergangenheit je nach Ursache in primäre und sekundäre Formen unterschieden. Bei primären Schlafstörungen lagen keine körperlichen oder psychiatrischen Erkrankungen als Ursache vor. Bei der primären Form sorgten meistens ungünstige Schlafbedingungen oder Grübeleien in der Nacht für schlaflose Nächte. Bei sekundären Schlafstörungen oder komorbiden Insomnien hingegen konnten körperliche, neurologische, psychische Erkrankungen ursächlich sein. Inzwischen gibt es diese Einteilung nicht mehr. Nun gibt es stattdessen die Kategorie „Insomnische Störung“, die auch im Klassifikationssystem ICSD-3 (International Classification of Sleep Disorders) aufgenommen wurde.
Ursache: Lebensweise und Lebensumstände
Häufig lassen sich Schlafstörungen auf unsere Lebensweise und unsere Lebensumstände zurückführen. Stress, psychische Belastungen, Schichtarbeit, Jetlag, Bewegungsmangel, ungünstige Angewohnheiten wie der Genuss von Alkohol oder koffeinhaltigen Getränken am Abend, eine ungesunde Schlafhygiene sowie unser Lebensalter können als typische Ursachen dafür sorgen, dass wir nicht gut ein- oder durchschlafen können und tagsüber unter einer ausgeprägten Schläfrigkeit leiden.
Eine gesunde Schlafhygiene stellt die Grundvoraussetzung für einen erholsamen Schlaf dar. Dazu gehören Aspekte wie Lichtverhältnisse, Geräuschkulisse und Raumtemperatur im Schlafzimmer und die Wahl der richtigen Matratze. Auch ein möglichst geregelter Schlafrhythmus kann dazu beitragen, dass wir besser schlafen.

Schlaflose Nächte durch Stress
Stress im Beruf ist die häufigste Ursache für Schlafstörungen. Zwischen Stress im Alltag oder im Job und Schlafstörungen besteht eine wechselseitige Beziehung. Laut einer schwedischen Langzeitstudie führt permanenter Druck beim Arbeiten zu einem schlechteren Schlaf und umgekehrt wirkt sich eine schlechte Schlafqualität negativ auf Beruf und Alltag aus.
Seelische Belastungen wie Termindruck, Mobbing, private Sorgen, Beziehungsprobleme oder Ärgernisse rauben uns den Schlaf, weil wir einfach nicht mehr entspannen und zur Ruhe kommen können. Bei dauerhaften Stressreaktionen schüttet unser Körper vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus und versetzt sich in einen Alarmzustand. Halten die Stressreaktionen lange an und werden chronisch, überlastet das unseren Organismus. Die Folgen daraus können dann u. a. Schlafstörungen sein.
Fortschreitendes Alter
Auch das Lebensalter beeinflusst unsere Schlafqualität. Ab etwa 60 Jahren treten bei vielen Menschen vermehrt Schlafstörungen auf. Frauen sind häufiger von Ein- und Durchschlafstörungen betroffen als Männer. Die Ursachen für Insomnien im höheren Alter sind meistens andere Erkrankungen, Medikamente, geringere Melatoninproduktion oder mangelnde körperliche und geistige Aktivität. Bei Frauen kommen außerdem die Wechseljahre und der damit einhergehende absinkende Östrogenspiegel dazu.
Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen
Jetlag, Schichtarbeit oder die Zeitumstellung bei Jahreszeitenwechsel können unsere innere Uhr ganz schön durcheinanderbringen und den Tag-Nacht-Rhythmus stören. 70 bis 80 Prozent der Menschen, die abwechselnd immer wieder zwischen Nacht-, Abend- und Frühschichten pendeln, leiden schätzungsweise unter Schlafstörungen. Mediziner:innen sprechen auch von einem Schichtarbeiter-Syndrom.
Müssen wir permanent gegen unsere innere Uhr arbeiten, verschlechtert sich auf Dauer die Schlafqualität. Wir können in der Folge bei der Arbeit nicht mehr unsere volle Leistung abrufen. Das Unfallrisiko steigt um das Siebenfache, und die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das Dreifache. Nicht selten führt ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus dazu, dass wir nicht genügend Schlaf bekommen. Welche weitreichenden Konsequenzen das für Körper und Psyche haben kann, liest Du hier: Schlafmangel.
Ursache: Psychische Erkrankungen
Psychische Erkrankungen und Schlafstörungen stehen in einer engen wechselseitigen Beziehung: Psychische Störungen können die Ursache für Schlafstörungen sein und umgekehrt können Schlafstörungen auch psychische Beschwerden hervorrufen.
Depressionen
Bei 60 bis 80 Prozent der Menschen mit einer diagnostizierten Depression liegen unabhängig vom Alter Ein- oder Durchschlafstörungen vor. Die düstere und hoffnungslose Stimmung lässt die Gedanken um das eigene Leid kreisen, wodurch Betroffene nicht in den Schlaf finden. Ein weiteres charakteristisches Symptom ist ein verfrühtes Erwachen. Dadurch verkürzt sich die Schlafdauer, denn an ein erneutes Einschlafen ist nicht mehr zu denken. Umgekehrt können chronische Insomnien wiederum das Risiko für die Entstehung einer Depression erhöhen.
Angststörungen
Bei Menschen mit Angststörungen besteht eine permanente innere Unruhe, möglicherweise mit körperlichen Symptomen wie Herzklopfen oder Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Schwitzen oder einer Enge in der Brust. Biologisch sind Ängste ein wichtiges Warn- und Alarmsignal, das den Körper auf Kampf oder Flucht einstimmt. Allerdings ist es in diesem Erregungszustand schwierig einzuschlafen, besonders, wenn die Ängste krankhaft werden.
Schlafstörungen können bei Menschen mit Angststörungen zudem dazu beitragen, dass sich die Ängste verstärken. Als Grund wird vermutet, dass ein gestörter Schlaf seinerseits mit einer ausgeprägten Stressreaktion und einer damit einhergehenden vermehrten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zusammenhängt.
Schizophrenie, Psychosen
Ebenso konnte in Studien eine wechselseitige Verbindung zwischen Schizophrenie und Insomnien festgestellt werden. Einerseits können Schlafstörungen ein frühes Symptom einer Psychose wie der Schizophrenie sein, die mit Paranoia und Wahnvorstellungen einhergehen kann. Andererseits kann extremer Schlafentzug mit Symptomen einer Psychose einhergehen.
ADHS: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
Eine Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kann sich ebenfalls negativ auf den Schlaf auswirken. Das Schlafhormon Melatonin scheint hier eine Rolle zu spielen. Ein schlechter Schlaf wiederum sorgt dafür, dass sich die ADHS-Symptome verstärken. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass Müdigkeit bei Kindern mit ADHS die schulischen Leistungen verschlechtert.
Ursache: Körperliche, organische Erkrankungen
Es gibt viele körperliche Ursachen, die unsere Nachtruhe stören können. Dazu gehören chronische Schmerzen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Magen-Darm-Trakts sowie hormonelle Störungen oder Atmungsstörungen.
Bei einigen Erkrankungen gehören Schlafstörungen als Symptom zum Krankheitsbild dazu. Bei Schmerzen oder bei einem häufigen Harndrang in der Nacht, z. B. durch Blasenbeschwerden oder Prostataleiden, kann der Schlaf regelmäßig unterbrochen werden. Auch Hauterkrankungen, die stark jucken, führen zu einer nächtlichen Unruhe, die wiederum eine Schlaflosigkeit bedingt.

Chronische Schmerzen
Wer unter chronischen Schmerzen leidet, bekommt in den Nächten kaum ein Auge zu. Entsprechend können alle Erkrankungen, die mit Schmerzen einhergehen, unseren Schlaf erheblich beeinträchtigen. Das kann sich aufschaukeln, denn ein chronischer Schlafmangel wiederum trägt dazu bei, dass wir schmerzempfindlicher werden. In der Medizin wird eine Schmerzüberempfindlichkeit auch als Hyperalgesie bezeichnet. Bereits eine schlaflose Nacht soll unsere Schmerztoleranz herabsetzen und Schmerzen verstärken.
Menschen mit chronischen Rückenschmerzen, Gelenk- und Muskelerkrankungen wie Arthrose, Rheuma und Sehnenentzündungen, Kopfschmerzen und Migräne mit Schmerzattacken in der Nacht oder mit einer Fibromyalgie haben häufig Schlafstörungen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Während wir in der Nacht schlafen, sollte der Blutdruck normalerweise etwas sinken und der Herzschlag langsamer werden. Sobald wir aufwachen, schnellen der Blutdruck und der Herzschlag wieder in die Höhe. Ein gestörter Schlaf mit mehreren nächtlichen Aufwachphasen kann auf Dauer einen Bluthochdruck (Hypertonie) bedingen. Der erhöhte Druck in den Blutgefäßen ruft wiederum eine innere Unruhe in der Nacht hervor und stört unseren Schlaf. So entsteht ein Teufelskreis zwischen Hypertonie und Schlafstörungen.
Eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) beeinträchtigt die Leistungskraft des Herzmuskels. Dadurch gelangt zu wenig Blut in die Blutgefäße, die Gewebe erhalten zu wenig Sauerstoff. Das alarmiert unseren Körper und weckt uns auf, sodass das Herz wieder ausreichende Leistung erbringen kann. Das ständige Aufwachen führt dazu, dass wir zu wenig Schlaf bekommen und am nächsten Tag entsprechend gerädert und schlapp sind.
Bei Menschen mit einer chronischen Herzschwäche besteht zudem ein erhöhtes Risiko, eine Schlafapnoe („Atemstillstand im Schlaf“) zu bekommen. Die Atemaussetzer verstärken dann zusätzlich die Probleme in der Nacht.
Atemwegserkrankungen und schlafbezogene Atmungsstörungen
Für eine geruhsame und entspannte Nacht ist es wichtig, dass unser Körper ausreichend mit Sauerstoff über die Atemluft versorgt wird. Erkältungen mit verstopfter Nase, Hustenanfälle, Nasennebenhöhlenentzündungen, Erkrankungen der Bronchien (Bronchitis), Bronchialasthma oder chronische Lungenerkrankungen und Atemnot können die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigen und den Schlaf stören.
Schnarchen sowie das zentrale oder obstruktive Schlafapnoe-Syndrom gehören zu den schlafbezogenen, nächtlichen Atmungsstörungen, die mit zunehmendem Alter vermehrt auftreten. Die störenden Geräusche können eine:n Zimmergenoss:in davon abhalten zu schlafen. Ist es laut und unregelmäßig, kann das Schnarchen zudem auf Atemaussetzer hinweisen.
Wem beim Schlafen fünf- bis fünfzehnmal in der Stunde der Atem aussetzt, weil seine Atemwege verengt sind, der hat nach den Richtlinien der AASM (American Academy of Sleep Medicine) eine leichte Schlafapnoe. Das heftige Luftschnappen nach den Atempausen bedingt meist Schnarchgeräusche, die in ihrer Lautstärke an einen Presslufthammer herankommen können.
Man geht davon aus, dass die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) in der Bevölkerung bei drei bis sieben Prozent der Männer und zwei bis fünf Prozent der Frauen liegt. Im Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit für ein OSAS jedoch deutlich zu. So besagt eine Studie aus der Schweiz, dass das OSAS mit mindestens 15 Atemaussetzern pro Stunde bei 49,7 Prozent der Männer und 23,4 Prozent der Frauen über 40 Jahren auftritt.
Magen-Darm-Erkrankungen
Sodbrennen, Magengeschwüre und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) gehören zu den Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, die unsere Nachtruhe stören können. Insbesondere Sodbrennen kann für Schlafstörungen sorgen. Mit einer Prävalenz von zehn Prozent zählt der nächtliche Reflux bei Patient:innen mit Schlafstörungen zu den häufigen Erkrankungen. Besonders die brennenden Schmerzen, die durch den Rückfluss von Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre entstehen, machen Betroffenen in Liegeposition zu schaffen.
Auch Menschen mit CED wie Colitis ulzerosa oder Morbus Crohn haben häufig mit Schlafstörungen zu kämpfen. Laut einer Studie aus Israel verbringen Menschen mit CED weniger Zeit im REM-Schlaf. REM steht für Rapid Eye Movement, also schnellen Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern. In dieser Schlafphase ist unser Gehirn besonders aktiv und wir haben die meisten Träume. Derzeit geht man davon aus, dass der REM-Schlaf für das Verarbeiten von Erlebnissen, Lernen und dem Erhalt von Erinnerungen wichtig ist.
CED stehen im Verdacht, die Schlafqualität zu verschlechtern. Andersherum verschlechtert eine schlechte Schlafqualität auch die entzündlichen Prozesse im Darm. Bei CED-Patienten ist daher eine gute Schlafhygiene ein wichtiger Baustein der Behandlung.
Auch unsere Darmflora spielt scheinbar eine wichtige Rolle bei Schlaflosigkeit. Darauf weisen immer mehr wissenschaftliche Forschungen hin. So soll eine gute Darmflora daran beteiligt sein, unsere Schlafeffizienz und unsere Gesamtschlafzeit zu erhöhen. Dieser Einfluss ergibt sich, weil unser Darm und unser Gehirn in kontinuierlichem Austausch miteinander stehen. Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse kommunizieren die Darmmikroben mit unserem Immun-, Nerven- und Hormonsystem. Die Wissenschaft nimmt an, dass bestimmte Darmbakterien so unsere Gehirnaktivität mit beeinflussen können.
Hormonelle Störungen
Hormonstörungen können unseren Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinanderbringen und unsere Schlafqualität negativ beeinflussen.
Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, können in der Phase der hormonellen Achterbahnfahrt ein Lied von Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen, Stimmungsschwankungen oder eben auch Schlafstörungen singen. Insomnien sind eine häufige Begleiterscheinung. Etwa jede zweite Frau ist in den Wechseljahren davon betroffen.
Die sinkenden Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron sind für die hormonellen Querelen verantwortlich. Beide Hormone übernehmen wichtige Funktionen im weiblichen Körper sowohl für die Psyche als auch für den Schlaf. Östrogen belebt und hellt die Stimmung auf, was uns am Ende des Tages zufriedener und besser schlafen lässt. Progesteron fördert den Schlaf direkt, wirkt entspannend und angstlösend. Bei einer geringeren Produktion der Hormone in den Wechseljahren verringern sich auch die schlaffördernden Effekte.
Gerät der Hormonhaushalt in der Schilddrüse durcheinander, können ebenfalls Schlafstörungen entstehen. Insbesondere eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann mit Schlafstörungen einhergehen.
Ursache: Neurologische Erkrankungen
Viele verschiedene neurologische Gehirnerkrankungen können verschiedene Formen von Schlafstörungen hervorrufen. Mit 12,5 Prozent gehören neurologische Erkrankungen zu den häufigen Ursachen für Schlafstörungen.
Erkrankungen wie die Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit, Epilepsien, Gehirntumoren und Schlaganfälle können unseren Schlaf erheblich beeinträchtigen und eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit auslösen. Bei einer starken Tagesmüdigkeit besteht immer die Gefahr, dass Betroffene plötzlich in einen Sekundenschlaf fallen und damit das Risiko für Unfälle erhöhen.
Zu den primären neurologischen Schlafstörungen gehören z. B. die Narkolepsie, nächtliche Bewegungsstörungen wie das Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine) oder das Syndrom der periodischen Beinbewegungen (Periodic Limb Movement Disorder). Betroffene, die unter einem Restless-Legs-Syndrom leiden, verspüren einen starken Bewegungsdrang in den Beinen und können nicht schlafen, weil sie umherwandern müssen. Bewegung führt zwar zu einer Verbesserung der Symptome, an Schlafen ist aber nicht mehr zu denken.
Auch bei Menschen mit Demenz gerät der Tag-Nacht-Rhythmus teilweise massiv durcheinander. Je nach Ausprägung schlafen Betroffene manchmal über den ganzen Tag hinweg und liegen dann die gesamte Nacht wach und unruhig im Bett.
Ursache: Medikamente
Bestimmte Arzneimittel oder auch Drogen können bei längerer Einnahme Schlafstörungen auslösen. Bewusstseinsverändernde, psychoaktive Medikamente können manchmal anormale Bewegungen im Schlaf verursachen, die unseren Schlaf unterbrechen.
Auch verschreibungspflichtige Schlaftabletten oder Beruhigungsmittel, die zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt werden, sollten nur unter ärztlicher Aufsicht und mit Vorsicht eingenommen werden. Die Einnahme über einen längeren Zeitraum kann nicht nur abhängig machen und mit Nebenwirkungen wie Reizbarkeit oder Apathie einhergehen, sondern die Schlafstörung verschlimmern, wenn sie wieder abgesetzt werden. Medikamente, die als Nebenwirkung für einen unruhigen Schlaf sorgen können, sind:
- Antibiotika
- Bluthochdruck-Medikamente (Blutdrucksenker)
- harntreibende Medikamente
- Antidepressiva zur Antriebssteigerung
- Kortison
- Hormonpräparate (Schilddrüsenmedikamente, Vl)
- Medikamente gegen Demenz, Parkinson
- koffeinhaltige Schmerz- und Grippemittel
Ärztliche Abklärung der Ursache?
Schlafstörungen können akut und chronisch verlaufen. Von einem akuten Geschehen sprechen Mediziner:innen, wenn die Schlafprobleme vorübergehend auftreten und innerhalb von etwa vier Wochen wieder vergehen. Bei akuten Formen liegen in der Regel keine schweren gesundheitlichen Beschwerden vor. Akute Ein- und Durchschlafprobleme können durch einen Jetlag während einer Urlaubsreise oder durch stressige vorübergehende Phasen im Alltag und Beruf entstehen.
Bei einer chronischen Schlafstörung ist der Schlaf hingegen länger als einen Monat beeinträchtigt. Hier können viele Ursachen infrage kommen, die einen gestörten über längere Zeit aufrechterhalten. Halten die Schlafstörungen länger als einen Monat an und kannst Du in den vier Wochen an mindestens drei Nächten pro Woche nicht gut und erholsam schlafen, wäre es ratsam, Dir einen Termin bei einem Hausarzt oder bei einer Hausärztin zur Abklärung der Ursachen zu organisieren. Ebenso, wenn Du tagsüber ständig müde, unkonzentriert und fahrig bist oder Deine normale Leistung nicht mehr abrufen kannst.
In einem ausführlichen Erstgespräch (Anamnese) und mithilfe von Fragebögen und körperlichen Untersuchungen werden die möglichen Gründe für Deine nächtlichen Probleme erforscht. Wie genau die Diagnostik in der Hausarztpraxis aussieht, welche Untersuchungen neben der Anamnese eingesetzt werden, erfährst Du hier: Schlafstörungen.

Ursachen behandeln
Nachdem Dein:e Ärzt:in Dich in der Arztpraxis untersucht hat und ihr den Grund für Deine nächtlichen Probleme gefunden habt, besprecht ihr im nächsten Schritt verschiedene Möglichkeiten der Therapie. Bei Schlafstörungen kommen nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlungen zum Einsatz. Dazu gehören:
- Verbesserung der Schlafhygiene
- Veränderung der Lebensweise
- Behandlung der Grunderkrankung
- Aufklärung und Beratung zum Thema Schlafstörungen
- kognitive Verhaltenstherapie
- Entspannungsmethoden zur Stressreduktion (autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga)
- Medikamente
Wie die einzelnen Therapien von Schlafstörungen im Detail aussehen und welche Hausmittel Dir im Alltag zur Verfügung stehen, erfährst Du hier: Schlafstörungen behandeln.