Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung überarbeitet derzeit noch ihre Empfehlungen, die dann neben Umweltaspekten auch die Erkenntnislage zum Einfluss bestimmter Lebensmittelgruppen auf die Entstehung chronischer Krankheiten haben sollen. Die Kolleg:innen im Norden sind da schon weiter: Sie haben sich auf eine vorwiegend pflanzliche Ernährung festgelegt, die einen hohen Anteil an Gemüse, Früchten, Beeren, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Vollkorngetreide haben soll. Dazu reichlich Fisch und Nüsse, mäßig fettarme Milchprodukte, wenig rotes Fleisch und Geflügel. Verarbeitetes Fleisch, Alkohol, hochverarbeitete Lebensmittel mit viel Fett, Salz und Zucker sollen gemieden werden.
Das hört sich nicht besonders revolutionär an, aber die Mengen haben sich doch deutlich verschoben: Die aktuellen Empfehlungen reduzieren die wöchentliche Fleischmenge (insbesondere rotes Fleisch) auf 350 g, dafür sind 300 bis 400 g Fisch und Meeresfrüchte vorgesehen. Um die dadurch entstehenden Umweltschäden zu minimieren, wird ausdrücklich Fisch aus nachhaltiger Fischerei bzw. Zucht empfohlen.
Dünne Datenlage lässt Raum für Diskussionen
Die Forschenden haben nicht zu allen Aspekten einer gesunden Ernährung einen Konsens erzielt. So gibt es keine Empfehlung zu erstrebenswerten Mustern der Nahrungsaufnahme: Die Fragen, ob man zwingend frühstücken solle oder Intervallfasten vor chronischen Krankheiten schütze, bleiben an dieser Stelle daher unbeantwortet.
Zu einzelnen Nährstoffen und Lebensmittelgruppen wurden die Daten dagegen sehr ausführlich analysiert. So legen sich die Wissenschaftler:innen beispielsweise auf eine Empfehlung von 0,83 g Protein pro Kilogramm und Tag fest, eine 60 kg schwere Frau bräuchte danach 50 g Protein – so viel steckt in 100 g Lachs, 200 g gekochten Linsen und einem Ei. Die genauen Tabellen lassen sich in den "Nordic Nutrition Recommendations" (in englischer Sprache) nachlesen. Neben der bekannten Mittelmeerdiät ist die „Nordic Diet“ eine gesunde Ernährungsform, die auch in unseren Breiten ganzjährig ohne importierte Früchte auskommt – und so helfen kann, Gesundheit und Umwelt gleichzeitig zu schützen.
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