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Herz-Kreislauf-System: Wie gesund ist körperliche Arbeit?

Der Lebensstil beeinflusst das Risiko für viele Erkrankungen – besonders solche des Herz-Kreislaufsystems. Überraschenderweise zeigt sich in verschiedenen Studien: Bewegung in der Freizeit fördert die Herzgesundheit, körperliche Arbeit dagegen nicht. 

Dass Training und Sport positive Effekte auf Gesundheit und Lebenserwartung haben, ist bekannt. Mehr Bewegung im Alltag soll das Risiko für chronische Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems ebenfalls senken. Allerdings beobachten Wissenschaftler:innen dabei ein erstaunliches Phänomen: Wer körperlich arbeiten muss, profitiert gesundheitlich nicht von der Anstrengung – zumindest was das Herz-Kreislaufsystem betrifft.

 

Bewegung ist nicht gleich Bewegung 

Mediziner:innen sprechen vom „Physical activity health paradox“. Damit wird ein Phänomen beschrieben, das in größeren Bevölkerungsstudien wie der Copenhagen City Heart Study gefunden wurde: Sport und Spazierengehen in der Freizeit senken den Blutdruck, während ein hoher Kalorienverbrauch während der Arbeit sogar mit einem erhöhten Blutdruck in Verbindung steht.  

Für die jüngsten Auswertungen analysierten die Forschenden die Daten von 652 Studienteilnehmer:innen, die für eine Woche einen Beschleunigungssensor trugen, um ihre physische Aktivität zu messen. Außerdem wurden der Blutdruck, der Taillenumfang und der Cholesterinwert im Blut der Teilnehmenden erfasst. Dabei zeigte sich, dass Freizeitsport den Blutdruck senkt, körperliche Arbeit ihn dagegen eher nach oben treibt. Für die anderen beiden Parameter Taillenumfang und Blutfettwerte wurde kein eindeutiger Zusammenhang gefunden. Die Beobachtungen passen zu anderen Auswertungen, bei denen der Einfluss körperlicher Aktivität auf „kardiovaskuläre Ereignisse“ wie Herzinfarkte und die Sterblichkeit untersucht wurden. Prof. Dr. Ulrich Laufs, Direktor der Kardiologischen Klinik der Universitätsklinik in Leipzig, erläuterte im Rahmen eines Kardiologenkongresses im April: „Die höchste Sterblichkeit hatten diejenigen mit viel körperlicher Aktivität auf der Arbeit und keiner körperlichen Aktivität in der Freizeit“.

 

Füße hoch oder Ausgleichssport? 

Über die Gründe für diese Zusammenhänge können die Forschenden derzeit nur mutmaßen. Offenbar wirkt die berufliche Dauerbelastung anders auf das Herz-Kreislauf-System als eine kurzfristige Anstrengung beim Sport. Außerdem scheint der sozioökonomische Status eine Rolle zu spielen: Menschen mit geringerer formaler Bildung und schlechterem Einkommen haben statistisch ein höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen – gleichzeitig müssen sie häufiger physisch anstrengende Arbeit verrichten. Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass körperlich arbeitende Menschen ein höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen tragen und möglicherweise von einem individuellen Ausgleichstraining in der Freizeit profitieren können. Ebenso wichtig sind ausreichende Erholungspausen während der Arbeit.  

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