Noch bevor der Schwangerschaftstest positiv ist, spüren viele Frauen, dass sich das Wunschbaby auf den Weg gemacht hat. Ihnen ist morgens Speiübel und bestimmte Gerüche sorgen von jetzt auf gleich für ein flaues Gefühl im Magen. Wir erklären Dir, ab wann und warum es zur Schwangerschaftsübelkeit kommt und geben Dir Tipps, wie Du Deinen flauen Magen beruhigen und die Übelkeit loswerden kannst.
Warum leiden so viele Frauen unter Schwangerschaftsübelkeit?
Man könnte sagen, Übelkeit und Geruchsempfindlichkeit während der Schwangerschaft sei evolutionsbedingt. Früher mussten Schwangere extrem gut riechen können. Nur so konnten sie in der freien Wildbahn erkennen, ob die Nahrung auch wirklich gut und nicht verdorben ist. Schwangerschaftsübelkeit war also ein wichtiger Schutzmechanismus gewesen, der uns bis heute erhalten geblieben ist.
Doch wieso kommt es zur Schwangerschaftsübelkeit und Geruchsempfindlichkeit? Sie werden vor allem durch hormonelle Veränderungen hervorgerufen. Du produzierst mehr Progesteron und Östrogen. Diese beiden Geschlechtshormone sorgen jedoch dafür, dass Dein Magen sich langsamer entleert und die Magenmuskulatur träger wird – so auch die des Mageneingangs. Dadurch kann es zu Übelkeit, Brechreiz und Sodbrennen kommen. Die Geruchsempfindlichkeit steht vor allem im Zusammenhang mit dem Östrogenanstieg.
In den ersten Monaten der Schwangerschaft ist die Umstellung des Hormonhaushalts besonders stark. Daher leiden genau dann auch die meisten Frauen unter Übelkeit und Erbrechen. Verstärkt wird die Schwangerschaftsübelkeit häufig durch einen niedrigen Blutzuckerspiegel – insbesondere am Morgen.
Was hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit – die besten Tipps
Schon der Gedanke an ein bestimmtes Essen oder Lebensmittel dreht Dir den Magen um? Jeden Morgen startest Du mit Übelkeit in den Tag? Manchmal begleitet Dich das flaue Gefühl im Bauch sogar den ganzen Tag? Es gibt eine Reihe an Tipps, mit denen Du die Schwangerschaftsübelkeit lindern kannst.
1. Dir wird bei bestimmtem Essen bzw. bestimmten Lebensmitteln übel
Essen, das Du vor Deiner Schwangerschaft geliebt hast, sorgt jetzt für ein flaues Gefühl im Magen? Welches Essen Schwangerschaftsübelkeit auslöst, ist sehr individuell. Bei den einen ist es Tomatensoße, bei anderen Süßigkeiten oder asiatische Gerichte. Finde heraus, was Deine persönlichen Auslöser sind und meide diese konsequent. Je spezieller die Auslöser, desto einfacher fällt Dir das. Etwas schwieriger mit dem Meiden wird es, wenn Dir zum Beispiel konsequent bei allem Süßen schlecht wird. In so einem Fall versuche Dich an Alternativen. Zum Beispiel Naturjoghurt mit frischem Obst, selbstgemachtem Eis aus Fruchtsaft, anderen Joghurts, Trockenobst, Smoothies oder Obst-Lassis.
2. Du leidest generell unter Übelkeit am Morgen
Noch bevor Du einen Fuß aus dem Bett gesetzt hast, merkst Du, wie Dich die Übelkeit überkommt? In so einem Fall können folgende Tipps helfen:
- Kaue noch im Bett ein paar Salzstangen oder ein Zwieback.
- Trinke dazu ein paar Schlucke milden Kräutertee oder Wasser.
- Bleibe danach noch ein paar Minuten liegen.
So stabilisierst Du Deinen Blutzuckerspiegel.
3. Dir ist über den ganzen Tag immer wieder übel
Du leidest immer wieder über den Tag verteilt unter Übelkeit? Dann solltest Du Deine Ernährungsgewohnheiten ein wenig anpassen.
- Verzichte auf alle Speisen, die Deinen Magen reizen. Viele Schwangere vertragen fettiges, saures und scharfes Essen nicht so gut. Auch Kaffee, den Du während der Schwangerschaft ohnehin nur in Maßen trinken solltest, kann Deinen Magen reizen.
- Iss lieber mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag als drei große. Viele vertragen das besser. Zudem hältst Du Deinen Blutzuckerspiegel so konstanter.
- Wenn die Übelkeit sehr präsent ist, versuche es mal mit Schonkost. Kartoffelbrei, eine Gemüsesuppe oder ein Schälchen Reis können helfen. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte lassen Deinen Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen und halten ihn konstanter. Gleiches gilt für eiweißhaltige Lebensmittel wie Milchprodukte, hier bitte auf die fettarmen Varianten setzen.
Tipp: Es gibt spezielle Akupressur-Bänder, die Übelkeit lindern können. Eine kleine Erhebung im Armband drückt sanft auf einen speziellen Punkt in der Nähe des Handgelenks. Frage in Deiner Apotheke nach einem sogenannten „Sea-Band“. Sie kommen vor allem bei Reiseübelkeit zum Einsatz – daher der Name.
Das hilft bei sensiblem Geruchssinn
Vor der Schwangerschaft warst Du ein echter Kaffee-Junkie. Du hast den Duft von frisch gebrühtem Kaffee geliebt. Jetzt, während der Schwangerschaft, sieht das ganz anders aus. Steigt Dir Kaffeeduft in die Nase, reagiert Dein Magen mit Unbehagen. Vielen Frauen geht es so. Auch der Duft bestimmter Parfüms oder angebratenes Fleisch können Übelkeit hervorrufen. Auch hier gilt: Finde heraus, welche Düfte Dir ein flaues Gefühl im Magen bereiten und versuche sie zu meiden.
Gerade wenn Du unterwegs bist, ist das allerdings nicht immer so einfach. Hier können unsere SOS-Tipps helfen:
- Habe immer ein ätherisches Öl in der Tasche, dass Du gerne riechen magst. Halte es Dir unter die Nase, wenn Dir ein Geruch nicht gut bekommt. Am unauffälligsten ist es, wenn Du ein paar Tropfen auf Deinen Handrücken gibst und daran riechst.
- Streiche Dir ein wenig gut riechende Handcreme unter die Nase.
- Für den Herbst und Winter: Iss eine Orange oder Mandarine und lasse die Schalen vor Dir liegen.
- Iss ein Kaugummi mit Minzgeschmack. Auch dadurch nimmst Du Gerüche weniger wahr.
Gönne Dir Ruhe und Entspannung
Dein Körper vollbringt während der Schwangerschaft viele kleine Wunder. Viele Veränderungen gehen damit einher, die vor allem hormonell gesteuert sind. Zu Beginn der Schwangerschaft ist die hormonelle Umstellung besonders stark. Gibt Deinem Körper die Zeit, die er dafür benötigt. Gönne Dir Auszeiten und Ruhe.
Bedenke zudem: Auch Stress kann auf den Magen schlagen. Das tutweder Dir noch Deinem Ungeborenem gut. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft helfen beim Entspannen und lindern gleichzeitig das flaue Gefühl im Magen.