Wer unter Gelenkschmerzen leidet, ist nicht allein. Schmerzen an Knochen, Gelenken und Muskeln sind weltweit verbreitet, sie schränken Betroffene in ihren Alltagsaktivitäten ein und können die Lebensqualität senken. In Deutschland geben fast 60 Prozent der Frauen und etwas weniger Männer an, im letzten Jahr Gelenkbeschwerden gehabt zu haben. Am häufigsten sind die Kniegelenke betroffen, gefolgt von Schultergelenken und den Hüften. Dabei ist unter anderem das Alter ein wichtiger Risikofaktor.
So wichtig ist Bewegung
Knochen, Gelenke und Sehnen tragen uns durch ein bewegtes Leben. Manchmal ist der Alltag hart zu ihnen. Lange bevor die Treppe zum Gegner wird, lauern die wahren Feinde für den Bewegungsapparat auf Bürostühlen, Autositzen und Sofakissen. Bewegungsmangel und stundenlanges Sitzen schwächen den gesamten Körper. Das Blut fließt langsamer oder staut sich, der Sauerstoffgehalt sinkt, der Stoffwechsel in den Zellen wird vermindert, unbeanspruchte Muskulatur macht schlapp und auch für die Gelenke beginnen im wahrsten Sinne raue Zeiten. Jeder Deutsche sitzt durchschnittlich 7,5 Stunden am Tag, junge Menschen bis 30 Jahre sogar 9 Stunden täglich. Das ist zu viel. Die Folge: Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen.

Nährstoffe für Gelenke und Gelenkflüssigkeit
Unsere Gelenke leisten ein Leben lang Schwerstarbeit, machen dafür aber auch jeden Spaß mit: den Tangokurs, die Treppe hoch zur Spitze des Kölner Doms, den Flug nach New York. Da ist es nur fair, sie regelmäßig mit gelenkschonender Bewegung für ihre Aufgaben zu trainieren und ihre Funktion mit geeigneten Nährstoffen zu unterstützen. Bewegung stärkt nicht nur die umgebenden Muskeln, sondern ist Grundvoraussetzung für die Versorgung unserer Gelenke mit Nährstoffen. Denn der Knorpel wird nicht unmittelbar über Blutgefäße, sondern über die Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
Doch was ist, wenn es einmal nicht mehr wie geschmiert läuft? Welche Symptome und Arten von Gelenkbeschwerden sind die häufigsten?

Arten und Symptome von Gelenkbeschwerden
Ob überlastet, entzündet oder verletzt – meist bemerken wir unsere Gelenke erst, wenn sie nicht mehr einwandfrei funktionieren und jede Bewegung schmerzt. Gelenkschmerzen sind zunächst einmal ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann und sich auf verschiedene Arten zeigt. Für eine exakte Diagnose unterscheidet ein Arzt zwischen
- Anlaufschmerz
- Bewegungs- oder Belastungsschmerz
- Ruheschmerz bzw. Nachtschmerz

Wie entsteht Arthrose?
Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Es handelt sich dabei um eine primär nichtentzündliche Gelenkerkrankung, bei der die Gelenke durch Verschleiß geschädigt werden. Genauer gesagt nutzt sich der Knorpel an den Gelenken ab, er wird rau, so dass die Knochen schmerzhaft aufeinander reiben. Sie tritt meist im Knie- und Hüftgelenk auf, aber auch in den Gelenken der oberen Extremitäten, wie Finger-, Ellenbogen- und Schultergelenk.
Mehr zum Thema: Gelenke – Aufbau und Funktion

Gelenkschmerzen
Gelenkschmerzen werden nach Dauer und Verlauf in akute und chronische Formen eingeteilt. Meist beginnt es mit einem sog. Anlaufschmerz nach einer Ruhepause – z. B. beim Aufstehen. „Kein Grund zur Sorge, das geht vorbei“, denken wir. Tut es das jedoch nicht, sondern schmerzt ein Gelenk im weiteren Verlauf auch bei längerer Belastung oder bleibt der Schmerz sogar nach der Belastung bestehen, sollte ein Arzt der Ursache auf den Grund gehen.

Wenn sich die Gelenke melden
Alle Gelenke können sich abnutzen und so können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auftreten. Typische Gelenkerkrankungen mit einem dauerhaften (chronischen) Verlauf sind Arthrose und rheumatoide Arthritis. Aber es gibt heute gute Möglichkeiten, den Verlauf gezielt zu beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung, der Abbau von Übergewicht und gelenkschonende Sportarten spielen daher für die Arthrose-Vorbeugung eine zentrale Rolle.
Mehr zum Thema: Gelenken stärken

Ursachen von Gelenkbeschwerden
Für die einen ist der Weg das Ziel, die anderen wären immer dann gerne schon da, wenn sie eine Treppe oder schwere Steigung davon trennt. Denn anstatt gemütlich nach oben zu gehen, nimmt man eher eine Schonhaltung ein und versucht, die unangenehme Bewegung gänzlich zu vermeiden.

Gelenkschmerzen: Ursachen erkennen
Gelenkschmerzen sind meist die Folge von Fehl- und/oder Überbelastung der Gelenke durch Fehlstellungen, wie z. B. durch ungleiche Beinlängen, Übergewicht, einseitige Belastungen in Beruf oder Alltag, aufgrund von Leistungssport oder bei Verletzungen. Die Schmerzen müssen allerdings nicht immer vom Gelenk selbst ausgehen. Oft sind gelenknahe Strukturen, also Bänder, Sehnen, Muskulatur oder Knochen die Quelle der Schmerzen. Bei den Gelenkschmerzen, die durch Überlastungen ausgelöst werden, z. B. bei Sportlern oder bestimmten Berufsgruppen, handelt es sich meist um periartikuläre Gelenkschmerzen. Typisch für diese Art von Gelenkschmerzen sind bestimmte Druckschmerzpunkte, die der Arzt gut erkennen kann.
