Ein Spermiogramm gibt Aufschluss über die Zeugungsfähigkeit und liefert dem behandelnden Arzt wertvolle Hinweise zur Abschätzung der Fruchtbarkeit. Neben den wichtigen Referenzwerten zur Vitalität der Spermien, (s.u.), enthält es auch Indizien für andere Störfaktoren, die eine erfolgreiche Befruchtung verhindern könnten, etwa die Zeit bis zur Verflüssigung des Ejakulates, den Zinkgehalt oder der Menge an weißen Blutkörperchen in der Samenflüssigkeit.
Spermium oder Spermatozoon
Spermium oder Spermatozoon ist der aus dem Griechischen [spérma, „Keim“, „Same“] abgeleitete Begriff für Samenzelle. Es dient zur Befruchtung einer weiblichen Eizelle. Seine Fähigkeit zur eigenständigen Fortbewegung versetzt es in die Lage dazu. Es trägt die männliche Keimzelle in sich, die bei der Vereinigung mit der weiblichen Keimzelle, der Eizelle, zu einer Befruchtung führt. Das Spermium ist vom Sperma zu unterscheiden, welches aus Samenflüssigkeit und den Spermien besteht.

Spermiogramm
Das Spermiogramm ist das Ergebnis einer Analyse Deiner Samenflüssigkeit (= Ejakulat) und dient der Beurteilung Deiner Zeugungsfähigkeit. Ein zentraler Bestandteil dieser Analyse ist die Untersuchung der Samenzellen unter dem Mikroskop. Dabei werden die Anzahl, die Beweglichkeit und die Form der Samenzellen beurteilt. Welche Bewertungskriterien eingesetzt werden und wie Du die Ergebnisse Deines Spermiogramms einordnen kannst, zeigen wir dir im Folgenden.

Merkmale der Spermienqualität
Die WHO1 hat Untersuchungsmethoden und Referenzwerte festgelegt, anhand derer die Qualität Deines Ejakulats beurteilt wird. Nachfolgend siehst Du einige wichtige Merkmale für ein normales Spermiogramm.
Merkmale | Erläuterung | Normaler Bereich |
---|---|---|
Volumen | Flüssigkeitsmenge, gemessen in Millilitern | Es sollten wenigstens 1,5 ml vorhanden sein. |
pH-Wert | 15 Mio./ml oder mehr | |
Beweglichkeit | Die Flüssigkeit sollte leicht alkalisch sein. Eine alkalische Umgebung wird durch pH-Werte größer 7 angezeigt. | Der pH-Wert sollte ≥7,2 betragen. |
Spermatozoendichte | Hier wird die Anzahl der Spermien (= Spermatozoen) in Millionen pro Milliliter angegeben. | Der Wert sollte mindestens 15 Millionen pro Milliliter betragen. |
Motilität | Der Begriff Motilität bezeichnet die Beweglichkeit der Spermien. | Es sollten mindestens 40 % der Spermien beweglich und mindestens 32 % vorwärts beweglich sein. |
Morphologie | Hier wird die Form der Spermien bewertet. | Es sollten mindestens 4 % normal geformte Spermien vorhanden sein. |

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Jetzt anfordernNormozoospermie
Alles in Ordnung. Deine Werte entsprechen den „normalen“ Werten. Eine Übersicht der Normbereiche findest Du in der vorherigen Tabelle.
Oligozoospermie
Du hast zu wenige Spermien. In Deiner Samenflüssigkeit sind weniger als 15 Millionen Spermien pro Milliliter.
Asthenzoospermie
Der Anteil Deiner Spermien, die sich vorwärts bewegen, ist zu gering. Man spricht von einer verminderten Beweglichkeit, wenn weniger als 32 % der Spermien vorwärts beweglich sind.
Teratozoospermie
Zu wenige Deiner Spermien sind normal geformt. Es sind weniger als 4 % Deiner Spermien normal geformt.
Azoospermie
Es sind keine Spermien in Deinem Ejakulat nachweisbar. Dies kann z. B. durch einen Verschluss der Samenleiter hervorgerufen sein.
Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom (OAT)
Das Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom (OAT) liegt vor, wenn generell zu wenige und gleichzeitig zu wenig vorwärts bewegliche sowie zu wenig normal geformte Spermien vorhanden sind.