Rauchen ist ein Stressfaktor für den Körper – auch für die Augen – und kann die Funktion der Augen erheblich beeinträchtigen. Die Stiftung Augengesundheit weist in einer aktuellen Pressemeldung darauf hin, dass das Risiko einer Augenerkrankung für Raucher teils drastisch erhöht ist, beim Grünen Star um etwa das Doppelte. Auch die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) tritt bei Tabakkonsumenten häufiger und früher auf.
Der grüne Star kann zur Erblindung führen und ist in Deutschland die zweithäufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens. Rauchen steigert das Risiko erheblich, wobei die Dauer und die Intensität des Tabakkonsums das Erkrankungsrisiko beeinflussen. Zigarettenrauch schädige unter anderem das sogenannte Trabekelmaschenwerk, erklärt sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge. Diese Struktur im vorderen Augenbereich reguliert den Abfluss des Kammerwassers. Damit nimmt sie direkt Einfluss auf den Augeninnendruck. Ein zu hoher Druck schädigt auf Dauer den Sehnerv, der „Grüne Star“ (medizinisch Glaukom) entsteht.
Darüber hinaus erhöht der Griff zum Glimmstängel auch die Wahrscheinlichkeit, eine Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder einen grauen Star (Katarakt) zu entwickeln. Aktive Raucher haben einer amerikanischen Studie zufolge ein um 83 Prozent höheres AMD-Risiko im Vergleich zu Nichtrauchern, betont der Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.
„Beim Rauchen gilt eine einfache Regel: Wer seine Augen schützen will, sollte die Finger von Zigaretten lassen“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz.
E-Zigaretten sind keine Lösung
Selbst passives Rauchen bedeutet Stress für die Augen und kann sie schädigen: Zigarettenrauch greift den Tränenfilm an und begünstigt damit das Syndrom des Trockenen Auges. „Der Tränenfilm der Augen wirkt wir ein Schutzschild für die Augenoberfläche. Wird dieser etwa durch Rauch gestört, ist das Auge anfälliger für Verletzungen“, sagt Professor Dr. med. Christian Ohrloff, Mediensprecher der Stiftung Auge und fügt hinzu: „Auch der Dampf aus E-Zigaretten greift die Augenoberfläche an.“ Und auch das verdampfte Nikotin habe einen Effekt auf die Augengesundheit. „Für die Augengesundheit macht es daher kaum einen Unterschied, ob jemand eine klassische Tabakzigarette oder eine elektrische Zigarette nutzt“, so Ohrloff.
Wer sich Sorgen um sein Sehvermögen macht oder erblich vorbelastet ist, hat also gute Gründe für einen Rauchstopp. Der vermeintliche Genuss des Tabakkomsums ist es nicht Wert, eine Sehschwäche oder Augenerkrankung zu riskieren.
Trockenes Auge: Erhöhtes Risiko durchs Rauchen
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (ein Zusammenschluss von Augen-Fachärzten, abgekürzt DOG) appelliert eindringlich an alle Raucher, eine Entwöhnung von Glimmstängel anzustreben. Kürzlich veröffentlichte Untersuchungen zeigen nämlich, dass regelmäßiger Tabakkonsum das Risiko erhöht, schwer am sogenannten Trockenen Auge zu erkranken. Das Trockene Auge sei ein komplexes Krankheitsbild, das sich mit einer Benetzungsstörung der Augenoberfläche bemerkbar mache.
Büroarbeiter besonders gefährdet
Professor Dr. med. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Köln, rät insbesondere Büroarbeitern, die durch Bildschirmarbeit, Heizungsluft und Klimaanlagen ohnehin zu den Risikogruppen gehören, auf der Grundlage der neuen Daten zum Rauchverzicht: “Der Tränenfilm schützt die Augenoberfläche vor äußeren Einflüssen. Rauch kann diesen Schutzfilm jedoch zerstören und das Auge dadurch anfälliger für Verletzungen machen.” Das Trockene Auge sei inzwischen eine Volkskrankheit, die mit einem hohen Leidensdruck der Betroffenen einhergehe, warnte der DOG-Experte in einer Pressemitteilung zum Weltnichtrauchertag.
Lebenslang gute Aussichten
Längerfristig birgt Zigarettenrauch darüber hinaus das Risiko am Grünen Star oder einer Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) zu erkranken, die bis zum Verlust des Sehvermögens führen können. Das Risiko für diese weit verbreiteten Erkrankungen wird stark vom Lebensstil – insbesondere dem Rauchen – beeinflusst. Das bedeutet aber auch: “Ein Rauchstopp senkt das Risiko für gefährliche Augenerkrankungen deutlich.” Letztlich reiht sich die Empfehlung der Augenärzte damit in die aller anderen Mediziner ein: Rauchen einstellen - gesünder bleiben!
Wenn Du rauchst, denke bitte besonders an eine gesunde und ausgewogene Ernährung – nicht nur Deinen Augen zuliebe. Rauchen kann den oxidativen Stress erhöhen und zu einem erhöhten Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen führen. Genau wie alle anderen Organe brauchen auch Deine Augen Vitamine – insbesondere solche, die zur Aufrechterhaltung der normalen Sehkraft beitragen und vor oxidativem Stress schützen.