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Follikelpunktion: Erklärung und Ablauf der Eizellgewinnung

Die Follikelpunktion ist ein wichtiger Schritt bei der künstlichen Befruchtung außerhalb des Körpers der Frau. Für die Zusammenführung von Ei- und Samenzelle im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation (IVF) oder Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) müssen im Vorfeld die während des Eisprungs freizusetzenden Eizellen (Oozyten) aus den reifen Follikeln der Eierstöcke der Frau entnommen werden, damit sie in der Petrischale eines Labors befruchtet werden können. Diese Eizellgewinnung wird von Mediziner:innen als Follikelpunktion oder Ovarialpunktion bezeichnet.

Bei der Follikelpunktion handelt es sich um ein einfaches operatives Verfahren, das im ersten Moment etliche Fragen aufwirft: Du möchtest wissen, was genau bei diesem Eingriff in den Körper passiert? Wie eine Follikelpunktion abläuft und worauf Du vor und nach der Punktion achten solltest? Bei vielen Frauen besteht die Sorge darüber, ob die Behandlung Schmerzen bereitet, ob immer eine Narkose zum Einsatz kommen muss und welche Komplikationen auftreten können. Hier bekommst Du alle Informationen über die Follikelpunktion und Antworten auf Deine Fragen.

 

Was ist eine Follikelpunktion?

Die Follikelpunktion oder Eizellentnahme aus den Eierstöcken der Frau ist ein operativer Eingriff, der ambulant in einer gynäkologischen Praxis oder in einem Kinderwunschzentrum durchgeführt wird. Es geht im Prinzip darum, die Eibläschen, die sogenannten Follikel, mit einer Nadel zu punktieren und die darin enthaltene Flüssigkeit mit den Eizellen abzusaugen.

Bei einer IVF oder ICSI müssen Frauen verschiedene Behandlungsphasen durchlaufen. Die Follikelpunktion stellt die zweite Phase im Ablauf einer künstlichen Befruchtung dar. Vor der Eizellentnahme erfolgt in der Regel eine hormonelle Stimulation, bei der mehrere Eizellen zunächst in den Eierstöcken durch Hormongaben reifen sollen. Die Reifung der Eizellen wird von dem:der behandelnden Ärzt:in regelmäßig durch Ultraschall und Bluttests kontrolliert.

Haben sich im Stimulationszyklus ausreichend große Follikel gebildet, wird der Eisprung innerhalb von 32 bis 36 Stunden nach der Gabe des Hormons humanes Choriongonadotropin, kurz hCG, per Spritze ausgelöst. Nach diesen 32 bis 36 Stunden kann die Follikelpunktion dann stattfinden. Der enge zeitliche Zusammenhang zwischen Eisprung und Eizellentnahme spielt dabei eine wichtige Rolle.

Letztlich ist der Zweck einer Follikelpunktion die anschließende künstliche Befruchtung mit den Samen des Partners oder eines Samenspenders in der Petrischale eines Labors.

In diesem Zusammenhang ist auch die Abgabe der Spermien am Tag der Follikelpunktion wichtig. Die erforderliche Spermiengewinnung kann durch Masturbation direkt in der Praxis oder Klinik erfolgen oder der Partner bringt die Samenprobe von zu Hause mit. Die frisch gewonnene Probe muss dann allerdings innerhalb einer Stunde im Labor zur Aufbereitung abgegeben werden.

Sofern Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann vorliegen, müssen die Spermien gegebenenfalls vorher operativ gewonnen werden. Mehr zu Möglichkeiten und Indikationen erfährst Du hier: TESE und MESA

Wann kommt die Follikelpunktion zum Einsatz?

Bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch, die mithilfe einer IVF oder ICSI eine Schwangerschaft herbeiführen möchten, ist die Follikelpunktion fester Bestandteil der Behandlung.

Auch Frauen, die ihre Fruchtbarkeit aus verschiedenen Gründen länger aufrechterhalten wollen, bietet die Eizellentnahme eine gute Option. Die entnommenen Eizellen werden dann eingefroren, was als Kryokonservierung bezeichnet wird. Dadurch kann eine Schwangerschaft auch noch zu einem späteren Zeitpunkt durch künstliche Befruchtung ermöglicht werden.

Für eine Follikelpunktion zwecks Konservierung spielt das fortschreitende Alter bei Frauen eine wichtige Rolle, weil die Fruchtbarkeit mit dem Alter abnimmt. Manchmal fehlt noch der richtige Partner, die berufliche Karriere steht zunächst im Vordergrund der Lebensplanung oder eine schwere Erkrankung, eine Chemotherapie oder Bestrahlung führen zu einer Unfruchtbarkeit.

 

Follikelpunktion: Ablauf

In den meisten Fällen wird vor dem Eingriff eine Kurznarkose eingeleitet. Bei der Eizellentnahme punktiert der:die Gynäkolog:in mit einer dünnen Glasnadel durch die Scheide (vaginal) und unter Ultraschallsicht die reifen Follikel in den Eierstöcken und aspiriert deren Inhalt. Aspirieren bedeutet in der Medizin u. a. das Ansaugen von Flüssigkeiten.

Bei der Follikelpunktion wird also vorsichtig die Flüssigkeit aus den Eibläschen mit den enthaltenen Eizellen abgesaugt und in sterile Reagenzgläser abgefüllt. Die Temperatur der Gefäße beträgt 37° Celsius und entspricht damit der Temperatur der Eierstöcke. Die entnommenen Follikel werden gezählt und die Anzahl wird Dir noch vor der Entlassung aus der Praxis mitgeteilt. Im Durchschnitt liegt die Anzahl der entnommenen Eizellen zwischen zehn und zwölf.

Nach der Follikelpunktion beurteilen Reproduktionsmediziner:innen unter einem Mikroskop die Qualität der Eizellen, bevor sie die künstliche Befruchtung mit ausgewählten reifen Eizellen und aufbereiteten Spermien in einer Petrischale einleiten. Schon am folgenden Tag bekommst Du die Information, wie viele Eizellen befruchtet und ggf. kryokonserviert, also eingefroren werden konnten.

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Follikelpunktion: Bereitet der Eingriff Schmerzen?

Die Frage nach möglichen Schmerzen während des Eingriffs beschäftigt fast alle Frauen. Beim Punktieren und Absaugen der Flüssigkeit aus den Eibläschen, in denen sich die Eizellen befinden, können Schmerzen entstehen. Frauen berichten, dass sich die Schmerzen ähnlich anfühlen wie Menstruationsschmerzen, die bei jeder Frau mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können.

Auf der sicheren und schmerzlosen Seite bist Du, wenn die Follikelpunktion mithilfe einer Kurznarkose durchgeführt wird. Das ist in der Regel auch der übliche Vorgang bei der Eizellentnahme. Jeder Mensch hat allerdings ein individuelles Schmerzempfinden. In manchen Fällen kann auf Wunsch daher auch auf eine Narkose verzichtet werden.

 

Follikelpunktion: Wie lange dauert der Eingriff?

Der eigentliche Vorgang der Eizellentnahme dauert je nach Anzahl der zu entnehmenden Follikel etwa zehn bis zwanzig Minuten. Pro Eierstock werden im Durchschnitt drei bis vier Minuten benötigt. Du solltest aber durchaus noch die Zeit vor und nach dem Eingriff einplanen.

Aus medizinischen Gründen wird Frauen empfohlen, bereits eine halbe Stunde vor dem Termin im Kinderwunschzentrum zu erscheinen. Nach einer Behandlung mit Narkose verbleibst Du außerdem noch für eine gewisse Erholungszeit im Aufwachraum. Insgesamt nimmt die Follikelpunktion etwa eine Stunde Deiner Zeit in Anspruch.

 

Follikelpunktion: Seltene Komplikationen während oder nach der Behandlung

Jeder operative Eingriff in den Körper birgt mögliche Komplikationen. Das ist auch bei einer Follikelpunktion der Fall. Hier können Komplikationen während oder nach dem Eingriff auftreten. Generell zählt eine Follikelpunktion aber zu den risikoarmen operativen Behandlungen.

Dein Arzt bzw. Deine Ärztin wird dich über Risiken und mögliche Komplikationen vor dem Eingriff aufklären.

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