Der Eisprung ist die Voraussetzung, damit ein neues Leben entstehen kann. Willst Du schwanger werden, musst Du rund um Deinen Eisprung Geschlechtsverkehr haben, damit sich Dein Kinderwunsch erfüllen kann. Wir informieren Dich hier, wie der Eisprung funktioniert und was dabei im Körper passiert, mit welchen Symptomen er sich bemerkbar machen kann, wann genau im Zyklus er stattfindet, wie Du ihn berechnen und wie Du ihn fördern kannst.
Was ist der Eisprung?
Als Eisprung, auch als Follikelsprung oder Ovulation bekannt, bezeichnet man den Augenblick, in dem die Eizelle aus dem Eierstock an den Eileiter abgegeben wird. Der Eisprung wird durch den Anstieg bestimmter Hormone wie dem Luteinisierenden Hormon (LH) ausgelöst. Er ermöglicht es, dass eine Eizelle auf ihrem Weg zur Gebärmutter von einem der männlichen Spermien befruchtet werden kann. Dadurch kann es zu einer Schwangerschaft und – wenn alles gut geht – ca. neun Monate später zur Geburt eines neuen Menschen kommen.
Was passiert beim Eisprung?
Die Eizellen (Oozyten), d. h. die weiblichen Keimzellen, sind von einer schützenden Hülle aus sogenannten Follikelepithelzellen umgeben. Die Einheit aus Eizelle und den sie umgebenden Hilfszellen wird als Follikel oder Eibläschen bezeichnet.
In der ersten Zyklushälfte reifen mehrere Follikel im Eierstock heran. Die Eizellreifung wird durch das Follikelstimulierende Hormon (FSH) aus der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) sichergestellt. Jedoch setzt sich nur ein Follikel durch, aus dem dann letztlich die Eizelle "springt". Dieser wird auch als dominanter Follikel oder Leitfollikel bezeichnet. In jedem Zyklus wird normalerweise auch nur einer der Eierstöcke zum Follikel-Lieferanten.
Je näher es in Richtung Ovulation geht, desto stärker steigt der Östrogenspiegel an. Ist der Östrogenspiegel hoch, bewirkt dieser schließlich einen schnellen Anstieg des Luteinisierenden Hormons (LH). Als eisprungauslösendes Hormon ist LH letztlich verantwortlich dafür, dass der eigentliche Eisprung ausgelöst wird. Normalerweise kommt es etwa 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg dazu.
Beim Eisprung platzt der Follikel auf und gibt die Eizelle frei. Genauer betrachtet wird dabei u. a. die Follikelwand durch Enzyme zersetzt, worauf sich der Follikel entleert. Durch diesen Vorgang wird die Eizelle herausgestoßen und darauf vom Eileiter, der den Eierstock mit der Gebärmutter verbindet, aufgenommen. Dafür verfügen die Eileiter (Tuben) über sogenannte Eiaufnahmetrichter (Fimbrientrichter), die sich über dem Eierstock frei bewegen können. Diese trichterförmigen Enden "fangen" sie ein.
In der Regel findet ein Eisprung pro Zyklus statt. Es können aber auch gleichzeitig zwei Eizellen in einer Zyklusphase freigesetzt werden. Kommt es dann zur Befruchtung dieser zwei Eizellen, können daraus zweieiige Zwillinge hervorgehen. Wird eine Eizelle innerhalb von 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtet, ist die Chance auf eine Schwangerschaft hoch. Wird sie nicht befruchtet, wird sie zusammen mit der zuvor aufgebauten Gebärmutterschleimhaut bei der Periodenblutung abgestoßen.
Aus den Resten der Eihülle bildet sich nach dem Eisprung der sogenannte Gelbkörper (Corpus luteum), der in der zweiten Zyklusphase zunehmend Progesteron produziert. Das auch als Gelbkörperhormon bekannte Hormon bereitet u. a. die Gebärmutter auf die potenzielle Einnistung vor und gewährleistet zu Beginn die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.
Wann ist der Eisprung?
In der Theorie geht man von einem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen aus, bei dem der Eisprung an Tag 14 nach Eintritt der letzten Regelblutung erfolgt. Jedoch hat in der Praxis kaum eine Frau einen solch konstanten Zyklus.
Laut Frauenärztinnen und Frauenärzten ist eine Zykluslänge zwischen 21 und 35 Tagen natürlich. Auch schwankt die Länge bei den meisten Frauen von Zyklus zu Zyklus. Demnach kann die Ovulation auch einige Tage vor oder nach dem 14. Zyklustag stattfinden. Während die erste Zyklushälfte individuell länger oder kürzer sein kann, bleibt die Länge der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung bis zur Periode relativ konstant und beträgt in der Regel 14 Tage.
Aufgrund der monatlichen Schwankungen im Zyklus ist es gar nicht so leicht, Deinen Eisprung auf den Tag genau zu berechnen. Aber den Eisprung auf den Tag genau zu bestimmen ist nicht so wichtig. Entscheidender ist, das ungefähre Zeitfenster für Deine fruchtbaren Tage zu kennen.
Wie lange dauert der Eisprung?
Die Phase der Follikelreifung dauert vom Zyklusbeginn bis zum Eisprung. Der Eisprung selbst dauert nur etwa einen Tag. Hat die Eizelle die schützende Hülle verlassen, dauert ihre Reise bis zur Gebärmutter dann etwa vier bis fünf Tage. Dort nistet sie sich – sofern sie zuvor im Eileiter befruchtet wurde - innerhalb weniger Tage in die Schleimhaut ein. Ab diesem Moment bist Du schwanger.
Eisprung berechnen
Wenn Du die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft erhöhen möchtest, kannst Du den Eisprung berechnen. Mit einem Ovulationsrechner kannst Du Deine fruchtbaren Tage inklusive Eisprung ganz einfach bestimmen lassen. Gib dazu Deine durchschnittliche Zykluslänge ein und klicke auf den ersten Tag Deiner letzten Menstruation. Im Anschluss werden Dir Dein potenzieller Eisprungtag und Deine ungefähren fruchtbaren Tage angezeigt. Einen praktischen Fruchtbarkeitsrechner findest Du hier: Eisprungrechner
Alternativ zu einem Zyklusrechner kannst Du die fruchtbaren Tage bestimmen, indem Du versuchst, sie aus Deiner Zykluslänge selbst zu berechnen. In der natürlichen Familienplanung spricht man dabei von der Kalendermethode oder Knaus-Ogino-Methode. Den tatsächlichen Eisprungtag kannst Du nicht ganz genau ausrechnen, denn dieser variiert sehr häufig. Du kannst nur ermitteln, wann in etwa Deine fruchtbaren Tage beginnen und enden. In diese Zeit fällt dann auch Dein Eisprung.
Für die Berechnung musst Du Dir für sechs bis zwölf Zyklen zunächst immer den jeweiligen Beginn Deiner Periode notieren. Dann hast Du einen guten Überblick über Deine Zykluslängen. Der Beginn Deiner Menstruation markiert Tag 1 des neuen Zyklus.
Um Deinen ersten potenziell fruchtbaren Tag zu berechnen, suchst Du Dir Deinen kürzesten Zyklus heraus. Nehmen wir an, dass dieser 26 Tage lang war. Dann rechnest Du 26 - 18 = 8. Dein erster potenzieller fruchtbarer Tag ist dann der 8. Tag im neuen Zyklus. Für die Berechnung des letzten fruchtbaren Tages ziehst Du Deinen längsten Zyklus zurate. Wir gehen einmal von einer Zykluslänge von 32 Tagen aus. Du rechnest jetzt 32 - 11 = 21. Somit wäre der 21. Tag in Deinem Zyklus Dein letzter fruchtbarer Tag. Dein Eisprung findet in diesem Beispiel also irgendwann zwischen Tag 8 und Tag 21 statt. An diesen Tagen hast Du die besten Chancen, um durch ungeschützten Geschlechtsverkehr schwanger zu werden. Möchtest Du nicht schwanger werden, verhüte an diesen Tagen mit einem Verhütungsmittel, etwa einem Kondom.

Eisprung: Symptome
Manche Frauen spüren ihren Eisprung deutlich. Andere bemerken ihn überhaupt nicht. An folgenden Anzeichen und Symptomen kannst Du Deinen Eisprung möglicherweise erkennen:
- Unterleibsschmerzen
- Blutungen (Zwischenblutung)
- Ausfluss (Zervixschleim: klar und spinnbar)
- Temperatur fällt etwas ab
- spannende Brüste bzw. Brustschmerzen
Eisprung: Schmerzen
Manche Frauen nehmen ein bis zwei Tage vor, während oder kurz nach dem Eisprung einen stechenden Schmerz im Unterleib wahr. Dieser sogenannte Mittelschmerz macht sich durch ein leichtes oder starkes Ziehen links oder rechts im Unterleib bemerkbar. Er ist im Bereich des Eileiters wahrnehmbar, in dem der Eisprung stattfindet. Begleitet kann der Mittelschmerz von Rückenschmerzen oder Dammschmerzen sein. Doch auch die Frauen, die zum Zeitpunkt des Eisprungs einen Mittelschmerz spüren, nehmen diesen nicht in jedem Zyklus wahr.
Die Schmerzen können dadurch zustande kommen, dass sich das Gewebe um die heranreifende Eizelle anspannt. Auch das Aufplatzen des Follikels selbst kann Schmerzen mit sich bringen. Oder es kann im Zuge des Transports der Eizelle zur Gebärmutter zu Schmerzen kommen. Denn um die Eizelle fortzubewegen, zieht sich der Eileiter zusammen.
Zervixschleim vor dem Eisprung
Einige Tage vor dem Eisprung verflüssigt sich der Schleimpfropf, der den Muttermund oder Gebärmutterhals (Zervix) verschließt, und der Zervixschleim wird dünnflüssiger, durchsichtig und spinnbar. Deine fruchtbaren Tage beginnen und dauern bis einen Tag nach Deinem Eisprung an, insgesamt etwa sechs Tage.
Die spinnbare Konsistenz des Zervixschleims ist auch am Eisprungtag selbst und am Tag danach noch vorhanden. Wenn Du das Sekret mit zwei Fingern aus der Scheide entnimmst und diese auseinanderziehst, bildet er dann ein fadenähnliches Gebilde, das an Spinnenfäden erinnert.
Zum Eisprung produziert eine Frau außerdem vermehrt Ausfluss, sodass die Scheide sich in dieser Phase sehr feucht anfühlt. Wenn Du einen Kinderwunsch hast, ist jetzt der beste Zeitpunkt gekommen, um Geschlechtsverkehr zu haben.
Zervixschleim nach dem Eisprung
Etwa einen Tag nach dem Eisprung wird der Ausfluss, der im Gebärmutterhals gebildet wird, schon wieder fester. Er bekommt eine cremige Konsistenz und nimmt eine weiße bis gelbliche Farbe an. Ist der Zervixschleim zunächst noch dünn und durchsichtig und wechselt dann zu fest und weißlich, kannst Du davon ausgehen, dass Dein Eisprung gerade stattgefunden hat. Deine fruchtbaren Tage liegen dann hinter Dir.
Eisprung: Blutung
Zu einer Blutung kann es beim Eisprung kommen, wenn eine Hormonstörung, beispielsweise aufgrund einer Gelbkörperschwäche, besteht. Diese liegt vor, wenn der geplatzte Follikel nicht ausreichend Progesteron bereitstellt, um die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen. Dies ist jedoch notwendig, damit sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnisten kann.
Ein unerfüllter Kinderwunsch lässt sich oft auf eine Gelbkörperschwäche zurückführen. Dann ist eine Schwangerschaft auf natürlichem Weg in der Regel nicht möglich und wenn doch, tritt in vielen Fällen schon früh eine Fehlgeburt ein.
Temperatur zum Eisprung
Wenn Du täglich Deine Körpertemperatur misst, um Deine fruchtbaren Tage zu bestimmen (Temperaturmethode), kannst Du Deinen Eisprung daran erkennen, dass Deine Temperatur einen Tag vor dem Eisprung fällt und dann direkt nach dem Eisprung verhältnismäßig stark, um 0,2 bis 0,5° C, ansteigt. Nun und in der folgenden Zeit erreicht Deine Temperatur einen höheren Wert als in der ersten Zyklushälfte.
Für vergleichbare und aussagekräftige Messergebnisse nutzt Du dafür die sogenannte Basaltemperatur. Dabei handelt es sich um die Körpertemperatur, die Dein Körper direkt nach dem Aufwachen, noch vor dem Aufstehen, hat.
Empfindliche Brustwarzen nach Eisprung
Nach dem Eisprung verändert sich das hormonelle Geschehen im Körper einer Frau. In der zweiten Zyklushälfte wird vermehrt das Hormon Progesteron gebildet. Das führt häufig zu schmerzhaften Wassereinlagerungen in der Brust. Auch wird dann die Durchblutung angekurbelt, wodurch die Brüste größer werden können und ein Spannungsschmerz auftreten kann. Im Zuge dessen werden auch die Brustwarzen berührungsempfindlicher.
Kein Eisprung – woran liegt das?
Wenn eine Frau keinen oder nur selten einen Eisprung hat, kann das Polyzystischn Ovarialsyndrom (PCO) die Ursache sein. Aufgrund von Hormonstörungen in den Eierstöcken, den Nebennieren oder den entsprechenden Schaltstellen im Gehirn springt der Follikel dann nicht. Stattdessen bilden sich viele kleine Zysten am Eierstock. Das sind mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Die Frau kann ohne einen Eisprung nicht schwanger werden. Der Kinderwunsch bleibt dann oft unerfüllt. Ein Eisprung kann aber auch beispielsweise infolge einer Schilddrüsenunterfunktion oder in den Wechseljahren einer Frau ausbleiben.
Übrigens: Eine Menstruationsblutung ist kein sicheres Zeichen dafür, dass Du Deinen Eisprung hattest. Denn eine Frau kann auch ohne Eisprung eine Blutung haben.

Eisprung auslösen und Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen
Wenn Du keinen oder keinen regelmäßigen Eisprung hast, kannst Du versuchen, Deinen Eisprung zu fördern. Folgendes kann Dir dabei helfen, Deinen Kinderwunsch womöglich zu erfüllen:
- eine gesunde Lebensführung
- Hormonpräparate
- Hausmittel und Naturheilkunde
Eisprung hervorrufen durch eine gesunde Lebensweise
Hormonelle Störungen sind häufig die Ursache, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Diese können z. B. durch anhaltenden psychischen oder körperlichen Stress ausgelöst werden. Daher ist es gut, starkem Stress etwas entgegenzusetzen. Hierbei können Entspannungsmethoden wie Autogenes Training oder Yoga für mehr Ausgeglichenheit sorgen.
Achte auch auf eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen. Sie liefern wertvolle Nährstoffe wie Ballaststoffe, Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Das Gleiche gilt für Fisch, pflanzliche Öle und etwas Fleisch. Ist Dein Körper gut mit Nährstoffen versorgt, ist er den Anforderungen einer Schwangerschaft besser gewachsen. Das ist insbesondere wichtig, wenn Du schwanger werden möchtest. Bei Kinderwunsch ist u. a. die optimale Versorgung mit Mikronährstoffen wie Folsäure sehr wichtig.
Gleichzeitig ist es sinnvoll, Lebensmittel zu reduzieren, die Deinen Körper stressen und belasten können. Hierzu zählen Fertigprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker, Weißmehlerzeugnisse und Alkohol.
Regelmäßiger, moderater Sport hilft Dir dabei, die Hormone in Deinem Körper zu regulieren. Dabei sollte dieser nicht in exzessiven Sport ausarten, denn dieser fördert das Entstehen von Hormonstörungen. Auch verhinderst Du mit regelmäßiger Bewegung Übergewicht, das einem erfüllten Kinderwunsch auch im Weg stehen kann. Ebenso wichtig für einen ausgewogenen Hormonhaushalt sind ausreichender Schlaf und ein geregelter Schlafrhythmus.
Eisprung auslösen mit Medikamenten
Kinderwunschzentren arbeiten mit Medikamenten, um den die Eierstockfunktion bzw. den Eisprung bei einer Frau mit Kinderwunsch auszulösen – etwa im Rahmen einer künstlichen Befruchtung. Mediziner:innen sprechen dabei von einer Ovulationsinduktion. Zur Anwendung kommen dafür spezielle Hormonpräparate und Arzneistoffe wie z. B. der Wirkstoff Clomifen.
Diese Substanz greift in den hormonellen Kreislauf ein und kann die Störungen im Hypothalamus und in der Hirnanhangdrüse beheben. Genauer gesagt spielt das Medikament dem Körper vor, dass der Östrogenspiegel kurz vor dem Eisprung abnimmt, obwohl es nicht so ist. Daraufhin veranlasst die Hirnanhangdrüse auf Befehl des Hypothalamus die Freisetzung von LH und FSH. In der Folge kann es zum Eisprung kommen, sodass eine Schwangerschaft wahrscheinlicher wird.
Alternativ können aber auch die Hormone LH und FSH in Form eines Medikaments zugeführt werden. Dadurch wird ebenso ein Eisprung gefördert, woraufhin eine Frau bessere Chancen hat, schwanger zu werden.
Im Zuge einer ICSI oder IVF kommt oft auch eine eisprungauslösende Spritze zum Einsatz. Dabei wird der Frau das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) injiziert. Dieses Hormon löst etwa 36 Stunden nach der Gabe im Eierstock den Eisprung aus.
Eisprung fördern mit Hausmitteln und Naturheilkunde
Die Kräuterapotheke hält ebenfalls einige Hausmittel für Dich parat, um Zyklus, Eisprung und Fruchtbarkeit natürlich zu unterstützen. Traditionell setzt die Volksmedizin dabei häufig auf Tee.
Je nach Ursache können verschiedene Kräuter infrage kommen, um den weiblichen Hormonhaushalt auf sanfte Weise zu harmonisieren und womöglich leichter schwanger zu werden. Dazu gehören unter anderem:
- Frauenmantel
- Himbeerblätter
- Beifuß
- Eisenkraut
Wenn Du Dich für Naturheilmittel interessierst und Deinen Eisprung pflanzlich fördern möchtest, ist es am besten, wenn Du Dich von einem:einer phytotherapeutisch arbeitenden Ärzt:in oder Heilpraktiker:in beraten lässt, welche Heilpflanzen für Dich persönlich sinnvoll sein können.
Evtl. mögen Dir auch alternative Heilmethoden wie Ayurveda oder die Traditionelle Chinesische Medizin helfen, den Eisprung zu fördern. Hier kann z. B. eine gezielte Akupunktur zum Einsatz kommen.
Eisprung berechnen bei unregelmäßigem Zyklus
Wenige Frauen haben den 28-Tage-Bilderbuchzyklus mit Tag 14 als Eisprungtag. Vielmehr scheint es normal, dass der weibliche Zyklus kürzer oder länger als 28 Tage ist. Bei den meisten Frauen variieren zudem die einzelnen Zykluslängen. Da der Zyklus häufig schwankt, ist es wichtig, diesen erstmal sechs bis zwölf Zyklen lang zu beobachten.
Aus den dabei gesammelten Daten lassen sich Muster erkennen und Durchschnittswerte berechnen. Sie erleichtern es, die Tage erhöhter Fruchtbarkeit mit dem Eisprung zu identifizieren. Mit einem guten Überblick über Deine durchschnittliche Zykluslänge kannst Du dann die Kalendermethode anwenden.
Damit ein Eisprung stattfinden kann, müssen das Luteinisierende Hormon sowie das Follikelstimulierende Hormon ausgeschüttet werden. Die Bildung dieser Hormone wiederum wird vom Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) veranlasst, das im Hypothalamus im Zwischenhirn gebildet wird. Dieses Hormon signalisiert der Hirnanhangsdrüse, zu gegebener Zeit LH und FSH zu bilden. Gibt es an diesen Schaltstellen Probleme, kann es folglich auch nicht zum Eisprung kommen. Als mögliche Ursachen für hormonelle Störungen gelten etwa Stress, ein schneller Gewichtsverlust oder Leistungssport.
Wenn Du häufig einen Zyklus von mehr als 35 Tagen hast, ist es sehr wahrscheinlich, dass Du keinen Eisprung oder nicht regelmäßig einen Eisprung hast. Dann solltest Du Dich von Deinem:Deiner Frauenärzt:in untersuchen lassen. Oft können Hormonpräparate dabei helfen, den Zyklus zu regulieren und weibliche Fruchtbarkeitsstörungen zu beheben.

Eisprung: Test
Es gibt im Handel Tests, mit denen Du erkennen kannst, ob Dein Eisprung bevorsteht. Diese Eisprung- oder Ovulationstests messen die Konzentration des Luteinisierenden Hormons im Urin. Normalerweise steigt dieser Wert ein bis zwei Tage vor dem Eisprung an. Der Ovulationstest funktioniert wie ein Schwangerschaftstest – einfach das Stäbchen mit der Testfläche in den Urinstrahl halten und das Ergebnis ablesen.
Einen Eisprungtest kannst Du in der Apotheke oder Drogerie kaufen. Fällt der Ovulationstest positiv aus, dann bist Du in Deinen fruchtbaren Tagen und Dein Eisprung setzt demnächst ein. Nachteil des Eisprungtests: Du kannst damit nur maximal zwei fruchtbare Tage ausfindig machen. Denn wenn Du den LH-Anstieg erst einmal gemessen hast, ist das Zeitfenster recht schmal, um in diesem Zyklus noch durch Geschlechtsverkehr schwanger zu werden.
Nach dem Eisprung: Ab wann macht ein Schwangerschaftstest Sinn?
Am sichersten ist das Ergebnis eines Schwangerschaftstests, wenn Du zu Hause erst ab Fälligkeit Deiner nächsten Periode testest. Das ist dann ungefähr der 14. Tag nach dem Eisprung. Ein Bluttest beim Frauenarzt kann eine Schwangerschaft mit einer Blutuntersuchung etwa sechs bis neun Tage nach dem Eisprung feststellen, also bereits etwa eine Woche vor der nächsten fälligen Periode.
Schwangerschaftsfrühtests, die Du in der Apotheke kaufen kannst, können bereits ab dem 10. Tag nach der Befruchtung bzw. dem Eisprung ein Ergebnis liefern. Das Ergebnis kann so früh aber noch fehlerhaft sein.
Wie lange ist eine Frau nach dem Eisprung fruchtbar?
Nach dem Eisprung schließt sich das Fenster der Fruchtbarkeit recht schnell, denn die Eizelle ist nur 24 Stunden überlebens- und damit befruchtungsfähig. Also bereits einen Tag nach dem Eisprung ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, äußerst gering. Die fruchtbarsten Tage einer Frau sind die zwei Tage vor dem Eisprung und der Tag des Eisprungs selbst. In der zweiten Zyklushälfte ist eine Frau unfruchtbar, weil in diesem Zyklus keine weitere Eizelle mehr springt.
Wann ist die Einnistung nach dem Eisprung?
Die Befruchtung findet am Tag des Eisprungs statt. Die männliche Samenzelle dringt dabei in das Innere der Eizelle vor. Dann vergehen etwa vier Tage, in der die befruchtete Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter wandert. Daraufhin benötigt die Eizelle nochmals etwa drei Tage, ehe sie sich – meist im oberen Teil der Gebärmutter – in die Gebärmutterschleimhaut einnistet (Nidation). Die Einnistung erfolgt also etwa sieben Tage nach dem Eisprung und der Befruchtung. Wie dieser Prozess genau abläuft, beschreiben wir Dir hier im Detail: Einnistung
Eisprung trotz Pille
Ob es während der Einnahme der Pille zu einem Eisprung kommen kann, hängt von der verwendeten Pille ab. Bei der Kombinationspille – mit künstlichem Östrogen und Gestagen – ist ein Eisprung nicht möglich, da die Wirkung gerade darin besteht, diesen zu unterdrücken. Die beiden Hormone bewirken, dass das Follikelstimulierende Hormon und das Luteinisierende Hormon nicht in ausreichender Menge ausgeschüttet werden, um einen Eisprung auszulösen. Ein Eisprung trotz Pille ist in diesem Fall nur dann möglich, wenn die Einnahme der Pille nicht korrekt erfolgt ist oder die Anwenderin unter starkem Durchfall bzw. Erbrechen leidet. Häufig kommt es vor, dass eine oder mehrere Pillen vergessen wurden oder dass eine Pille zu spät eingenommen wurde.
Bei den östrogenfreien Gestagenpillen (z. B. Minipille) hingegen ist ein Eisprung trotz Pille möglich. Denn die Wirkung dieser gestagenhaltigen Präparate besteht vorrangig darin, den Zervixschleim zu verdicken, sodass Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen können. Auch wird verhindert, dass sich die Gebärmutterschleimhaut so aufbaut, wie es für eine erfolgreiche Einnistung nötig wäre. Der Eisprung wird bei den Gestagenpillen zwar auch gehemmt, dies geschieht jedoch nicht immer so zuverlässig wie bei der Kombi-Pille.
Eisprung kurz nach der Periode
Immer wieder taucht die Frage auf, ob eine Frau nach der Periode gleich schwanger werden kann. Im Normalfall findet der Eisprung nicht unmittelbar nach der Periode statt, sondern erst später, nämlich in der Zyklusmitte. Bei einem 28-Tage-Zyklus geht man etwa von Tag 14 als Eisprungtag aus. Die Periode dauert etwa drei bis sechs Tage und ist somit spätestens an Tag 6 des neuen Zyklus beendet.
Wenn Du einen sehr kurzen Zyklus von unter 21 Tagen hast, kann Dein Eisprung aber durchaus schon kurz nach der Periode stattfinden. Die fünf Tage davor gelten als Deine fruchtbaren Tage, an denen Du theoretisch durch ungeschützten Geschlechtsverkehr schwanger werden kannst. Ein Eisprung zu einem so frühen Zeitpunkt im Zyklus ist zwar eine Seltenheit, aber möglich.