Wenn das ersehnte Baby ausbleibt, können Zweifel und Enttäuschung die Beziehung belasten. Mit dieser Erfahrung sind ungewollt Kinderlose nicht allein. Viele Paare in Deutschland wünschen sich ein eigenes Kind, können aber nicht auf natürlichem Weg schwanger werden. Fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ist von einer ungewollten Kinderlosigkeit betroffen. Die Gründe dafür sind vielfältig und komplex. So können sowohl bei Männern als auch bei Frauen hormonelle, anatomische oder krankheitsbedingte Störungen ursächlich sein.
Bei einem unerfüllten Kinderwunsch kann eine künstliche Befruchtung die Chancen auf ein eigenes Kind erhöhen. Der medizinische und technische Fortschritt macht es möglich und bietet kinderlosen Paaren im Falle einer Unfruchtbarkeit inzwischen verschiedene Methoden der sogenannten assistierten Reproduktion, kurz ART, an. Welches Verfahren am besten geeignet ist, hängt wiederum von den Ursachen der Unfruchtbarkeit, äußeren Faktoren und der individuellen Lebenssituation der Paare ab.
In den meisten Fällen sind mehrere Versuche nötig, bis eine Frau durch eine künstliche oder assistierte Befruchtung schwanger wird. Dabei können sich die Kosten auf mehrere tausend Euro belaufen. Unter strengen Auflagen übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen einen Teil der Kosten. Die Richtlinien für die Erstattung bei privaten Krankenversicherungen sind nicht so streng, aber individuell geregelt.
Was genau versteht man unter einer künstlichen Befruchtung? Welche unterschiedlichen Methoden der assistierten Reproduktion gibt es und wie laufen künstliche Befruchtungen ab? Welche Risiken können dadurch entstehen und wie sehen die Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft aus? Welche Kosten kommen auf Paare mit Kinderwunsch im Detail zu und was übernehmen gesetzliche und private Krankenversicherungen? Verschaffe Dir hier einen ausführlichen Überblick rund um das Thema „künstliche Befruchtung“.
Was ist eine künstliche Befruchtung?
Kommt eine Schwangerschaft nicht auf natürlichem Weg durch Geschlechtsverkehr zustande, können Paare ihrem Wunsch nach einem eigenen Kind durch eine künstliche Befruchtung näherkommen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Eingriff zur Herbeiführung einer Schwangerschaft ohne Geschlechtsverkehr, der in einer speziellen Kinderwunschklinik oder -praxis durchgeführt wird. Mithilfe der Reproduktionsmedizin werden die Eizellen der Frau dafür künstlich befruchtet.
Dafür gibt es verschiedene Methoden der assistierten Fortpflanzung. So kann die Befruchtung innerhalb oder außerhalb des Körpers stattfinden. Bei der Insemination werden die Samenzellen des Mannes direkt in die Gebärmutter, den Gebärmutterhals oder in die Eileiter der Frau gespritzt. Die Befruchtung findet also im Körper der Frau statt.
Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) und der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ISCI) findet die Befruchtung oder Fertilisation hingegen außerhalb des weiblichen Körpers in einem Reagenzglas statt. Die befruchteten Eizellen werden erst hinterher wieder in die Gebärmutter der Frau eingesetzt.

Künstliche Befruchtung: Methoden
Die drei wichtigsten Methoden der künstlichen Befruchtung sind:
- Insemination
- In-vitro-Fertilisation (IVF)
- Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ISCI)
Daneben gibt es noch den sogenannten Intratubaren Gametentransfer (GIFT). Dabei werden der Frau Eizellen entnommen, die dann mit aufbereiteten Spermien in den Eileiter gespritzt werden. Diese Methode kommt in der heutigen Zeit äußerst selten zum Einsatz, weil das Verfahren unter Vollnarkose stattfindet und zudem ein erhöhtes Risiko für eine Eileiterschwangerschaft besteht.
Methode: Insemination
Bei der Insemination handelt es sich um eine künstliche Samenübertragung. Diese Methode der künstlichen Befruchtung wird hauptsächlich angewendet, wenn die Spermienmenge des Mannes zu gering oder die Spermienqualität unzureichend ist. So kann z. B. die Form verändert oder die Beweglichkeit eingeschränkt sein. Auch bei unregelmäßigem Eisprung, zähem Zervixschleim, Unfruchtbarkeit mit ungeklärter Ursache oder bei Impotenz kann sich die Form der künstlichen Samenübertragung als hilfreich erweisen.
Die Inseminationsbehandlung gilt als schonendste und natürlichste Methode der künstlichen Befruchtung, weil die eigentliche Befruchtung auf natürlichem Wege stattfindet und nicht etwa in einer Petrischale. Das gereinigte, aufbereitete Sperma mit einer möglichst großen Anzahl beweglicher Samenzellen wird mit einer Spritze direkt in die Gebärmutter (intrauterin), in den Gebärmutterhals (intrazervikal) oder in den Eileiter (intratubar) injiziert.
Die gängigste Form dieser assistierten Befruchtung ist die sogenannte intrauterine Insemination (IUI), bei der die Spermien mit einem äußerst weichen und flexiblen Katheter in die Gebärmutterhöhle übertragen werden. Die Aufgabe der Samenzellen besteht nun darin, selbstständig zur Eizelle zu gelangen und diese zu befruchten. Ihr natürlicher Weg von der Scheide durch das Gebärmutterhalssekret in die Gebärmutter wird durch diese Methode erheblich erleichtert. Im Vergleich zur natürlichen Befruchtung per Geschlechtsverkehr kann diese Form der künstlichen Befruchtung die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, unter Umständen verdreifachen.
Eine Insemination ist schmerzfrei, einfach und unbedenklich. Es sind keine Narkose und kein operativer Eingriff erforderlich und der Vorgang dauert nur wenige Minuten. Eine Verletzung der Gebärmutter ist dank der Verwendung eines Spezialkatheters praktisch ausgeschlossen.
Mediziner:innen unterscheiden zwischen zwei Formen der Insemination: Bei der homologen Insemination wird der Samen des Partners verwendet, bei der heterologen Insemination (Fremdbefruchtung) der eines anonymen Spenders (Samenspende). Bei der Verwendung von Spermien eines Spenders stammen die Samenzellen aus einer Samenbank. Dort werden die Spermien bis zur tatsächlichen Befruchtung in flüssigem Stickstoff tiefgefroren. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache als Kryokonservierung ("kryo" steht für kalt) bezeichnet.
Methode: In-vitro-Fertilisation (IVF)
Die In-vitro-Fertilisation ist die klassische Form der künstlichen Befruchtung in einem Labor. Frauen werden dafür reife, befruchtungsfähige Eizellen aus den Eierstöcken entnommen, die dann in einer Petrischale auf die Samenzellen des Partners treffen – in der Hoffnung, dass eine Befruchtung stattfindet.
Im Vorfeld der IVF findet meistens eine hormonelle Stimulation statt, damit die Eierstöcke auch genügend befruchtungsfähige Eizellen produzieren. Nach Reifung der Eizellen entnimmt der:die Ärzt:in die Eizellen während einer kurzen Operation mit einer dünnen Nadel aus den Eierstöcken.
Nun werden die Eizellen im Labor für die Befruchtung vorbereitet. Auch die Samenzellen des Mannes werden parallel aufbereitet, bewegliche Spermien von nicht beweglichen und gesunde von abgestorbenen Spermien getrennt.
Nach einem Tag wird überprüft, ob eine Befruchtung der Eizellen erfolgt ist. Ist das der Fall, entwickeln sich aus den Eizellen die Embryonen, die dann per Embryotransfer in die Gebärmutter eingesetzt werden.
Ob die In-vitro-Fertilisation erfolgreich war, zeigt nach etwa zwei Wochen ein Schwangerschaftstest bei dem:der Ärzt:in an.
Die In-vitro-Befruchtung kann zum Einsatz kommen, wenn die Eileiter der Frau fehlen oder verschlossen sind. Bei einer Endometriose kann es z. B. zu einer Verklebung der Eileiter kommen, weil sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter in den Eileitern gebildet hat. Die IVF ist auch geeignet, wenn die Qualität der männlichen Spermien eingeschränkt ist oder wenn bei der Diagnose einfach keine Ursache für die Unfruchtbarkeit festgestellt werden konnte.

Methode: ICSI
Die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion, kurz ICSI, ist eine abgewandelte Form der IVF. Bei dieser künstlichen Befruchtungsmethode handelt es sich um eine Mikroinjektion, bei der eine einzelne Samenzelle, entweder aus dem Ejakulat, den Hoden oder Nebenhoden gewonnen und direkt in die Eizelle injiziert wird.
Der sonstige Ablauf der ICSI-Methode ist dem der IVF sehr ähnlich. Im ersten Schritt dieser Kinderwunschbehandlung wird eine hormonelle Stimulation bei der Frau durchgeführt, dann werden die reifen Eizellen per Follikelpunktion entnommen und für die Befruchtung präpariert. Parallel zu dem Prozedere werden die Samenzellen beim Mann durch Masturbation, TESE oder MESA (operative Verfahren zur Spermiengewinnung) entnommen und ebenfalls im Labor aufbereitet, damit Spermien von guter Qualität bei der Behandlung zum Einsatz kommen. Weitere Infos zur operativen Samenzellgewinnung findest Du hier: TESE und MESA.
Der Unterschied zur klassischen IVF besteht darin, dass im Labor ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle gespritzt wird. Dieser Eingriff erfolgt unter einem Mikroskop mit einer speziellen Kanüle. Nach der Injektion werden die Eizellen in den Brutschrank des Labors gegeben.
Am folgenden Tag überprüfen Reproduktionsmediziner:innen, wie viele Eizellen auf diese Weise befruchtet werden konnten. Die befruchteten Eizellen bleiben für weitere zwei bis fünf Tage im Brutschrank, bis sich daraus Embryonen entwickelt haben. Anschließend erfolgt wie bei der IVF der Transfer in die Gebärmutter.
Die ICSI kommt dann zum Einsatz, wenn der Mann zu wenige Samenzellen in seinem Ejakulat aufweist oder ein Verschluss der Samenleiter vorliegt. Auch wenn Versuche der IVF-Methode erfolglos blieben, kann die ICSI Anwendung finden. Bei einer äußerst starken Beeinträchtigung der Spermienqualität ist die ICSI oft die einzige Hoffnung für Paare, eine Schwangerschaft herbeizuführen und ein eigenes Kind zu bekommen.

Künstliche Befruchtung: Ablauf
Der genaue Ablauf einer künstlichen Befruchtung richtet sich nach der gewählten Methode. Zunächst erfolgen alle erforderlichen Untersuchungen der Ursachen für die Unfruchtbarkeit. Anhand der Diagnose(n) entscheidet der:die Ärzt:in, welches Behandlungsverfahren zum Einsatz kommt.
Vor einer künstlichen Befruchtung steht in der Regel ein sogenanntes Zyklusmonitoring, um die Vorgänge während des weiblichen Monatszyklus genau zu beobachten. Innerhalb eines Zyklus werden dafür mehrfach Ultraschallaufnahmen und Blutuntersuchungen zur Hormonbestimmung in der Arztpraxis durchgeführt. Die Ergebnisse des Monitorings geben Hinweise auf mögliche Zyklusstörungen und ermöglichen eine passgenauere Hormonbehandlung, die in den meisten Fällen vor einer künstlichen Befruchtung stattfindet.
Je nach Methode können ein oder mehrere der folgenden Schritte bei einer künstlichen Befruchtung erforderlich sein:
- Hormonelle Stimulation der Frau
- Gewinnung von Samenzellen
- Eizellentnahme
- Befruchtung im oder außerhalb des weiblichen Körpers
- Embryonentransfer bzw. Blastozystentransfer

1. Hormonelle Stimulation
Hormonelle Störungen sind eine häufige Ursache von Fruchtbarkeitsstörungen. Bei Frauen kann dadurch die Eizellreifung eingeschränkt sein oder der Eisprung ausbleiben. Bei Männern liegt möglicherwiese ein Testosteron-Mangel vor, der ursächlich für die Unfruchtbarkeit ist. Trotzdem wird eine Hormonbehandlung üblicherweise nur bei der Frau durchgeführt.
Das Ziel der hormonellen Stimulation ist die Unterstützung der Eizellreifung, damit befruchtungsfähige Eizellen entstehen und ein Eisprung ausgelöst wird. Das ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Befruchtung und Schwangerschaft.
Folgende Hormone können bei der Hormonbehandlung für eine künstliche Befruchtung Einsatz finden:
- Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
- Humanes Menopausengonadotropin (hMG)
- Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)
- Humanes Choriongonadotropin (hCG)
- Progesteron
Der:die behandelnde Ärzt:in entscheidet über die Zusammensetzung, Dosierung und Einnahme in Form von Tabletten oder Injektionen. Dafür gibt es verschiedene sogenannte Stimulationsprotokolle wie das kurze und das lange Protokoll, die sich über etwa vier bzw. sechs Wochen erstrecken. Das lange Protokoll wird allerdings fast nicht mehr verwendet. Gelegentlich kann die hormonelle Stimulation auch mehrere Monate, d. h. über mehrere Monatszyklen der Frau andauern.
Die hormonelle Stimulation im kurzen Protokoll läuft wie folgt ab:
- Zyklusdiagnostik mit Zyklusmonitoring zur Ermittlung der relevanten Hormonwerte im Blut, z. B. Progesteron, LH, FSH, Androgene, Prolaktin.
- Beginn der Therapie am 2. oder 3. Zyklustag mit einsetzender Blutung.
- 8-10-tägige Behandlung mit einer täglichen Injektion oder Tabletteneinnahme von einem oder mehreren stimulierenden Hormonen (FSH, LH, HMG).
- Gabe eines weiteren Hormons (sogenannte Antagonisten), um einen vorzeitigen Eisprung zu unterdrücken.
- Ultraschall- und Hormonkontrollen zur Überwachung des Wachstums und der Reifung der Eibläschen.
- Stehen ausreichend reife Eibläschen zur Verfügung, wird die Stimulationsbehandlung beendet und abschließend das Hormon hCG injiziert, um den Eisprung auszulösen.
- Auslösung des Eisprungs erfolgt 36 Stunden vor der geplanten Eizellenentnahme im Rahmen einer IVF oder ICSI.
Während einer Hormonbehandlung können Nebenwirkungen auftreten. Daher finden regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Arztpraxis statt. Am häufigsten können Beschwerden wie Hitzewallungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen und depressive Verstimmungen auftreten. Die behandelnden Ärzt:innen klären über mögliche Risiken auf und besprechen im Verlauf der Behandlung den Umgang mit eventuellen Nebenwirkungen.
In seltenen Fällen kann ein sogenanntes ovarielles Überstimulationssyndrom (OHSS) entstehen, das mit vergrößerten Eierstöcken und Eibläschen (Follikel) einhergeht. Frauen leiden dann möglicherweise unter einem reduzierten Allgemeinempfinden, Bauch- und Unterleibschmerzen, Übelkeit und Blähungen. Auch kann der Bauchumfang zunehmen und leichter Schwindel auftreten. In seltenen Fällen kann das OHSS eine stationäre Behandlung erforderlich machen.
2. Gewinnung von Samenzellen: Masturbation, TESE, MESA
Die Entnahme von Samenzellen des Mannes kann über verschiedene Wege erfolgen. Die einfachste Variante ist die Gewinnung der Spermien durch Masturbation (Selbstbefriedigung).
Sind in dem Ejakulat keine brauchbaren Spermien enthalten, kann unter Umständen eine operative Entnahme von Samenzellen erfolgen. Dafür gibt es operative Verfahrung zur Spermiengewinnung: TESE und MESA.
Bei der „Testikulären Spermienextraktion“, kurz TESE (engl.: Testicular Sperm Extraction), werden die Samenzellen direkt aus den Hoden genommen. Die TESE ist eine einfache, ambulant durchgeführte OP mit lokaler Betäubung, bei der der:die Chirurg:in den Hoden mit einem kleinen Schnitt am Hodensack freilegt. Daraus entnimmt er:sie drei oder mehr stecknadelkopfgroße Gewebestücke. Diese werden im Labor auf befruchtungsfähige Spermien untersucht.
Bei der „Mikrochirurgischen Epididymalen Spermienaspiration“ oder MESA (engl.: Microsurgical Epididymal Sperm Aspiration) wird der Samen aus den Nebenhoden gewonnen – etwa bei verschlossenen oder nicht vorhandenen Samenwegen. Bei der meist unter Vollnarkose stattfindenden MESA wird mit einer kleinen Kanüle Nebenhodenflüssigkeit entnommen (Nebenhodenpunktion) und auf bewegliche Spermien untersucht.
Finden sich in den Proben geeignete Samenzellen, werden sie bis zur eigentlichen künstlichen Befruchtung in flüssigem Stickstoff tiefgefroren (Kryokonservierung).

3. Entnahme von Eizellen: Follikelpunktion und In-vitro-Maturation (IVM)
Für eine künstliche Befruchtung außerhalb des weiblichen Körpers ist eine Entnahme von Eizellen erforderlich. Bei der Eizellenentnahme der Frau können entweder reife oder unreife Eizellen bzw. Eibläschen (Follikel) aus den Eierstöcken entnommen werden.
Sollen reife Eizellen entnommen werden, erfolgt im Vorfeld meistens die bereits beschriebene hormonelle Stimulation. Bei der Entnahme unreifer Eizellen hingegen findet eine Hormonbehandlung entweder gar nicht oder nur verkürzt über wenige Tag statt, was den Körper der Frau entlastet.
Die gängige Methode zur Entnahme reifer Eizellen ist die sogenannte Follikelpunktion. Dabei handelt es sich um einen kleinen, ambulant durchgeführten Eingriff, der in der Regel unter einer kurzen, etwa zehnminütigen Kurznarkose vorgenommen wird. Zur Eizellgewinnung werden die Eierstöcke mit einer Punktionskanüle durch die Scheidenwand punktiert und die Eizellen mit der Follikelflüssigkeit abgesaugt.
Bei der künstlichen Befruchtung mit unreifen Eizellen kann ein relativ neues Verfahren zum Einsatz kommen: die sogenannte In-vitro-Maturation (IVM). Bei dieser Methode entwickeln sich die unreifen Eizellen nicht in den Eierstöcken der Frau, sondern für eine gewisse Zeit in einer Petrischale im Labor. Die dafür erforderliche IVM-Punktion ist weitaus komplizierter als eine Follikelpunktion.
Eine IVM kann beispielsweise für Frauen hilfreich sein, die unter einem Polyzystischen Ovarialsyndrom (POC-Syndrom) leiden – eine häufige Ursache für Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit. Allerdings ist diese Methode noch nicht etabliert und wird auch nicht von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
4. Befruchtung im oder außerhalb des weiblichen Körpers
Bei der eigentlichen künstlichen Befruchtung können die bereits beschriebenen Methoden zum Einsatz kommen. Bei der Insemination werden die aufbereiteten Spermien mithilfe eines Kunststoffschlauches in die Gebärmutterhöhle eingespritzt.
Bei den Methoden IVF und ICSI erfolgt die Zusammenführung von Eizellen und Samenzellen außerhalb des weiblichen Körpers. Bei der IVF-Therapie, die auch als Befruchtung im Reagenzglas bezeichnet wird, werden Ei- und Samenzellen in einem Glasschälchen zusammengebracht, wo sie auf natürlichem Weg verschmelzen sollen. Bei der ISCI-Therapie als spezielle Form der IVF wird eine einzelne Samenzelle unter einem Mikroskop mit einer feinen Nadel direkt in eine Eizelle gebracht.
Bei der GIFT-Methode werden zuerst Spermien und Eizellen entnommen und dann voneinander getrennt in einen Eileiter eingespült. Die Befruchtung selbst muss dann dort im Eileiter stattfinden.

5. Embryotransfer oder Blastozystentransfer
Bei einer künstlichen Befruchtung nach dem IVF- oder ICSI-Verfahren müssen die befruchteten Eizellen in die Gebärmutterhöhle übertragen werden. Dieser Embryonentransfer geschieht durch einen dünnen Schlauch, der durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt wird.
Vor dem Rücktransfer kommen die befruchteten Eizellen üblicherweise für zwei oder drei Tage in einen Brutschrank des Labors. Dort beginnt die Zellteilung und damit die Entstehung von Embryonen.
Ein längeres Verbleiben über fünf Tage im Brutschrank hat sich inzwischen als vorteilhaft erwiesen, weil sich die Embryonen in einem fortgeschrittenen Stadium der Entwicklung befinden, dem sogenannten Blastozystenstadium. Daher wird dieser Schritt auch als Blastozytentransfer bezeichnet.
Studien zeigen, dass die Übertragung von Blastozysten die Wahrscheinlichkeiten einer Schwangerschaft und einer Lebendgeburt erhöht. Nach fünf Tagen ist die Einnistungsrate in der Gebärmutter höher und die Gebärmutterschleimhaut gilt in dieser Zeit als besonders aufnahmefähig. Im Rahmen der ART zählt der Blastozytentransfer zu den zubuchbaren Sonderleistungen, die mit erhöhten Kosten verbunden ist.
Der Embryo- bzw. Blastozystentransfer ist ein schmerzfreier Eingriff, dauert nur wenige Minuten und kann ohne Narkose durchgeführt werden. Der:die behandelnde Reproduktionsmediziner:in setzt bei diesem Transfer üblicherweise ein bis maximal drei Embryonen in die Gebärmutter ein. Die Embryonen sollen sich nun in die Gebärmutterschleimhaut einnisten und weiterentwickeln.
Künstliche Befruchtung: Gründe
Die Gründe, die eine künstliche Befruchtung erforderlich machen, sind vielseitig und komplex. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern gibt es zahlreiche Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch. Sie reichen von anatomischen Veränderungen über hormonelle Störungen bis hin zu anderen Grunderkrankungen, die eine Unfruchtbarkeit nach sich ziehen.
Faktoren wie das Alter der Paare, Stress, Erschöpfung, Über- oder Untergewicht, eine ungesunde Ernährungsweise, ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen sowie der Konsum von Alkohol, Drogen, Nikotin und Medikamenten haben ebenfalls Einfluss auf die Fruchtbarkeit.
Typische Gründe bei Frauen:
- Hormonelle Störungen (Eierstöcke, Schilddrüse oder Hirnanhangsdrüse)
- Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom)
- Störungen, Verwachsungen, Verklebungen, Entzündungen oder Fehlbildungen in Eierstöcken, Eileitern oder in der Gebärmutter
- Endometriose
- Diabetes mellitus
- Schilddrüsenunter- oder -überfunktion
- Infektionskrankheiten (z. B. unbehandelte Chlamydieninfektion)
- Immunologische Faktoren: Antikörperbildung gegen die Spermien
Typische Gründe bei Männern:
- Hormonelle Störungen (z. B. Testosteron-Mangel)
- Schädigungen, Verletzungen oder Entzündungen der Hoden
- Fehlbildungen wie Hodenhochstand
- Infektionen (z. B. Mumps im Kindesalter)
Bei Männern besteht das Problem im Endeffekt praktisch immer darin, dass aufgrund der genannten Ursachen die Spermienqualität und/oder Spermienmenge zu gering ist.
Die Ursachen liegen je zu 40 Prozent bei der Frau, dem Mann und zu zehn Prozent bei beiden Partnern. In etwa zehn Prozent der Fälle lassen sich trotz aufwendiger Untersuchungen keine biologischen Gründe finden, warum der Kinderwunsch auf natürlichem Weg unerfüllt bleibt.
Ob mit oder ohne diagnostizierten Grund – dank der modernen Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung müssen Paare mit Fruchtbarkeitsstörungen die Hoffnung auf ein eigenes Kind nicht aufgeben.

Künstliche Befruchtung: Wann ist der richtige Zeitpunkt
Viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sind ab einem gewissen Zeitpunkt ratlos und ungeduldig. Sie fragen sich, warum es bei ihnen mit einer Schwangerschaft nicht klappt, obwohl sie regelmäßig Geschlechtsverkehr an den fruchtbaren Tagen der Frau haben.
In der Medizin gilt ein Jahr Wartezeit auf eine erhoffte Schwangerschaft als Normalfall. Laut WHO besteht eine Unfruchtbarkeit oder Sterilität bei Paaren erst dann, wenn die Frau nach einem Jahr ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger wird.5
Paaren und insbesondere Frauen unter 35 Jahren wird in dem Fall empfohlen, eine:n Ärzt:in zu konsultieren, der:die eine genaue Diagnostik durchführt und nach Gründen für die Unfruchtbarkeit sucht. Frauen über 35 Jahre sollten bereits nach einem halben Jahr ärztlichen Rat suchen, denn das Alter spielt bei assistierten Reproduktionstechniken eine wichtige Rolle. Je jünger Frauen bei einer künstlichen Befruchtung sind, desto besser stehen die Erfolgschancen, schwanger zu werden
Die genaue Diagnostik erfolgt bei Frauen in einer gynäkologischen Arztpraxis und bei Männern bei einem:einer Fachärzt:in für Urologie oder Andrologie. Paare können sich aber auch in einem spezialisierten reproduktionsmedizinischen Zentrum, einem sogenannten Kinderwunschzentrum, untersuchen, beraten und behandeln lassen.
Sowohl die diagnostischen Untersuchungen als auch eine künstliche Befruchtung können mit körperlichen und seelischen Belastungen einhergehen. Daher wird Paaren im Vorfeld empfohlen, ein offenes medizinisches, psychosoziales Gespräch bei einem:einer Ärzt:in oder in einer Beratungsstelle wahrzunehmen. In Gesprächen können die Fragen, Sorgen und Möglichkeiten zur Kinderwunschbehandlung thematisiert werden.

Künstliche Befruchtung: Rechtslage
Die rechtlichen Bedingungen für eine künstliche Befruchtung sind in den Ländern Europas unterschiedlich geregelt. In Deutschland regelt das Embryonenschutzgesetz (ESchG) die Fortpflanzungsmedizin. Die Bundesärztekammer, der Bundesausschuss der Ärzte sowie Krankenkassen haben für die künstliche Befruchtung strenge Richtlinien erlassen. Das Gesetz soll die missbräuchliche Verwendung von Reproduktionstechniken verhindern und Embryonen schützen.
Eine Leihmutterschaft, die Verwendung fremder Eizellen, das Klonen von Embryos, die Auswahl nach Geschlecht der Embryonen, das Einsetzen von mehr als drei Embryonen in die Gebärmutter und die Verwendung von Samen verstorbener Menschen sind u. a. verboten.
Eine Präimplantationsdiagnostik, die genetische Untersuchung von künstlich befruchteten Embryonen, ist hierzulande nur nach ausführlicher Prüfung durch die Ethikkommission möglich.
Künstliche Befruchtung: Erfolgsaussichten
Inwieweit eine künstliche Befruchtung erfolgreich verläuft, lässt sich schwer vorhersagen, weil die Erfolgsrate auch immer von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z. B. dem Lebensalter, der Art der Fruchtbarkeitsstörung und der individuellen Situation der Paare.
Insbesondere das Alter wirkt sich negativ auf die Erfolgsquote aus. Bei Frauen, die älter als 45 Jahre sind, sinkt die Chance auf eine Schwangerschaft deutlich, weil die Qualität der Eizellen immer schlechter wird. Bei Männern leidet bei zunehmendem Alter ebenfalls die Spermienqualität hinsichtlich Anzahl und Beweglichkeit.
Bei den folgenden Angaben hinsichtlich der Erfolgschancen der verschiedenen Methoden der künstlichen Befruchtung handelt es sich um Durchschnittswerte:
Intrauterine Insemination
Die durchschnittliche Erfolgsrate bei der intrauterinen Insemination liegt zwischen 5 und 10 Prozent. Nach mehrmaliger Übertragung tritt eine Schwangerschaft in 10 bis 30 Prozent der Fälle ein.
IVF und ICSI
Die Grundlage für die Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft oder Geburt durch eine IVF oder ICSI ist der Embryotransfer. Die Schwangerschaftsrate liegt bei einem Transfer von zwei Embryonen bei rund 32 Prozent, die Geburtenrate bei ca. 23 Prozent.
Intratubarer Gametentransfer
Die Erfolgsquote der nur noch selten angewandten GIFT-Methode liegt bei etwa 20 Prozent, also etwas niedriger als der Durchschnitt bei der IVF oder ICSI.
Künstliche Befruchtung: Risiken
Eine künstliche Befruchtung geht mit einigen Risiken einher und kann sowohl den Körper als auch die Psyche belasten. Die Verfahren greifen mitunter stark in den weiblichen Organismus ein und können Nebenwirkungen, z. B. durch die Hormongaben, hervorrufen. Zu den möglichen Risiken gehören:
- Mehrlingsschwangerschaften durch das Einsetzen von zwei bis drei Eizellen
- Frühgeburten, etwa durch Mehrlingsschwangerschaften
- Fehlgeburten
- Eileiterschwangerschaften durch GIFT oder frühere Eileiterschwangerschaften
- Ovarielles Überstimulationssyndrom (OHSS) durch hormonelle Stimulation
- Verletzungen, Blutungen durch Follikelpunktion
- Risiken bei Anwendung einer Vollnarkose
- Psychische Belastung, Achterbahnfahrten der Gefühle, Beziehungsprobleme
Sowohl bei der herkömmlichen IVF- als auch bei der ICSI-Behandlung kann es zu einer erhöhten Fehlbildungsrate kommen. Zu dem Ergebnis kommt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das oberste Beschlussgremium im deutschen Gesundheitswesen, nach einer Überprüfung. Bei beiden Verfahren ist das Risiko dafür gleichermaßen erhöht. Aufgrund dieser Erkenntnis wird Reproduktionsmedizinerinnen und Reproduktionsmedizinern empfohlen, ihre Patienten über das erhöhte Fehlbildungsrisiko bei einer künstlichen Befruchtung gegenüber einer natürlichen Zeugung aufklären.

Künstliche Befruchtung: Kosten
Bei einer künstlichen Befruchtung können enorme Kosten entstehen. Die Kosten für Untersuchungen, die der Diagnose für die Unfruchtbarkeit dienen, werden in der Regel von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen vollständig übernommen.
Kommen Verfahren der assistierten Befruchtung zum Einsatz, ist eine Kostenübernahme an strenge Bedingungen geknüpft. Damit die gesetzlichen Krankenversicherungen einen Anteil der Kosten erstatten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.
Voraussetzungen für eine Kostenübernahme
Der G-BA hat Richtlinien erstellt und darin Voraussetzungen für eine künstliche Befruchtung sowie die Art und den Umfang der gesetzlichen Anforderungen formuliert. Demnach haben verheiratete, heterosexuelle Paare einen gesetzlichen Anspruch auf eine künstliche Befruchtung unter Kostenbeteiligung gesetzlicher Krankenkassen, wenn der:die behandelnde Ärzt:in eine Aussicht auf Erfolg sieht.
Eine wichtige Rolle spielt dabei das Lebensalter von Frauen und Männern. Eine künstliche Befruchtung wird nur dann finanziell von gesetzlichen Krankenkassen unterstützt, wenn das Alter von Frauen und Männern innerhalb festgesetzter Grenzen liegt.
Voraussetzungen für einen Anspruch auf Kassenleistungen im Überblick:
- Paare müssen heterosexuell und verheiratet sein.
- Aussicht auf Erfolg der künstlichen Befruchtung muss gegeben sein.
- Frauen müssen zwischen 25 und 40 Jahre alt sein.
- Männer müssen zwischen 25 bis 50 Jahre alt sein.
- Röteln-Impfschutz, negativer HIV- und Hepatitis-Test müssen vorliegen.
Werden die Voraussetzungen für die künstliche Befruchtung erfüllt, reichen Paare den Behandlungsplan bei der Krankenkasse ein. Dieser ist nach Bewilligung für ein Jahr gültig.
Die Anzahl der erlaubten, erstattungsfähigen Versuche für die jeweilige Art der künstlichen Befruchtung (Insemination, IVF, ICSI) ist ebenfalls festgelegt. Wird die Anzahl überschritten, müssen Paare die Kosten im vollen Umfang selbst übernehmen:
Art der künstlichen Befruchtung |
Anzahl der erlaubten Versuche |
Insemination |
8 |
Insemination mit hormoneller Stimulation |
3 |
In-vitro-Fertilisation (IVF) |
3 |
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion |
3 |
Intratubarer Gametentransfer (GIFT) |
2 |
Kosten für gesetzlich Versicherte
Wurde die Anzahl an erstattungsfähigen Versuchen erreicht, übernehmen gesetzliche Krankenkassen keine weiteren Kosten für Kinderwunschbehandlungen. Die finanzielle Belastung kann für Paare dadurch sehr hoch werden, sollten weitere Behandlungen geplant sein. Sind die entsprechenden Voraussetzungen aber erfüllt, übernehmen die GKV 50 Prozent der Kosten:
Art der künstlichen Befruchtung |
Kosten (Richtlinien) ohne 50 % Zuschuss der GKV |
Insemination |
ca. 200 Euro |
Insemination mit hormoneller Stimulation |
1.000 Euro |
In-vitro-Fertilisation (IVF) |
ca. 3.000 Euro |
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion |
ca. 5.500 Euro |
Intratubarer Gametentransfer (GIFT) |
ca. 1.500 Euro |
Psychotherapeutische Maßnahmen gelten nur dann als Pflichtleistung der Krankenkassen, wenn der:die behandelnde Ärzt:in eine Überweisung an eine:n Fachärzt:in oder eine:n anerkannte:n Diplom-Psycholog:in ausstellt.
Kosten für privat Versicherte
Die privaten Krankenversicherungen haben nicht so strenge Richtlinien für eine künstliche Befruchtung wie die gesetzlichen Krankenkassen. Sie ermöglichen auch unverheirateten Paaren, eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen, es bestehen keine Altersgrenzen für Männer und Frauen und auch die Anzahl der Versuche ist nicht festgelegt.
Die Leistungen der privaten Kassen sind sehr individuell geregelt. In der Regel übernehmen die PVK 100 Prozent der Kosten für eine künstliche Befruchtung.
Voraussetzungen für eine Kostenerstattung durch die PKV:
- Die Ursache des unerfüllten Kinderwunsches liegt bei den Versicherten (Verursacherprinzip).
- Es besteht eine Vereinbarung der Leistung zwischen Versicherten und PKV.
- Eine ärztliche Bestätigung für die Unfruchtbarkeit liegt vor.
- Die Erfolgsaussichten für eine künstliche Befruchtung liegen bei mindestens 15 Prozent.
- Paare müssen nicht verheiratet sein.
- Es bestehen keine Einschränkungen bezüglich des Alters und der Anzahl der Versuche.
Zuschüsse der Länder
Elf deutsche Bundesländer bieten inzwischen finanzielle Unterstützung für eine Kinderwunschbehandlung an. Dazu gehören Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Auch Paare, die nicht verheiratet sind, sich aber in einer festen Beziehung befinden oder verheiratete Frauen in einer lesbischen Beziehung können finanzielle Unterstützung beantragen. In jedem Bundesland sind die Bedingungen und die Höhe der Hilfen jedoch unterschiedlich geregelt. Der Antrag erfolgt über die zuständige Kinderwunschstelle, die in der Regel zum Gesundheitsamt gehört. Um einen Zuschuss zu bekommen, muss dieser vor Behandlungsbeginn beantragt werden.
Künstliche Befruchtung für alleinstehende Single-Frauen
Für Single-Frauen in Deutschland sah es lange Zeit düster aus, wenn sie sich ein eigenes Kind wünschten und auch ohne Partner eine künstliche Befruchtung, z. B. mit einer anonymen Samenspende, durchführen lassen wollten. Die einzige Möglichkeit für Singles mit Kinderwunsch bestand darin, eine assistierte Reproduktion im Ausland in Anspruch zu nehmen.
Inzwischen haben sich die Zeiten geändert und nun können auch Singles in Deutschland eine künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen. Dafür benötigen sie statt eines Lebensgefährten eine sogenannte Garantieperson, um Unterhaltszahlungen leisten zu können. Eine Garantieperson kann eine gute Freundin oder die Mutter sein. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten in diesem Fall allerdings nicht.