Die Nase läuft, der Hals ist rau und die Wangen glühen – heute muss die Schule wohl ausfallen. Und das heiß ersehnte Fußballspiel am Samstag auch. Sechs bis acht Infektionskrankheiten im Jahr sind bei Kindern normal. Bei Kleinkindern sind es häufig sogar um die zwölf fieberhaften Infektionen. Solch eine erhöhte Infektanfälligkeit bei Kindern ist darauf zurückzuführen, dass das spezifische Immunsystem noch nicht vollständig aufgebaut ist. Das kann den durchgetakteten Familienalltag ganz schön ausbremsen.
Erkältungen und Infekte lassen sich bei Kindern nicht vermeiden, doch eine intakte Immunabwehr hilft, das Krankheitsrisiko zu verringern. Daher stellen sich wohl alle Eltern die Frage, wie sie die Abwehrkräfte ihrer Kinder stärken können. Und das nicht nur bei Kleinkindern, denn auch bei Teenagern in der Pubertät sind häufige Erkältungen, etwa durch eine stressbedingte Abwehrschwäche, keine Seltenheit.
Hier erfährst Du, mit welchen Hausmitteln und Methoden Du das Immunsystem Deines Kindes stärken und aufbauen kannst, damit es sich nicht mit jedem Erreger, der sich im Kindergarten oder in der Schule verbreitet, infiziert und vor allem die Erkältungszeit möglichst gut übersteht. Eine gezielte Stärkung der Abwehrkräfte von Kindern ist von essenzieller Bedeutung zur Vorbeugung von Husten, Schnupfen und Co. Da Kinder häufig Viren und Bakterien mit nach Hause bringen, solltest auch Du als Erwachsener Deine Abwehrkräfte stärken.
Was stärkt das Immunsystem von Kindern?
Um das Immunsystem von Kindern zu stärken, sind folgende sechs Punkte besonders wichtig:
- Gesunde Ernährung: Gesunde Lebensmittel mit speziellen Mikronährstoffen wie Vitamin C oder Zink können nachweislich einen Beitrag für das Immunsystem des Kindes leisten. Eine gesunde Ernährung ist der im Alltag wichtigste Beitrag zur Immunstärkung.
- Frische Luft: Um das Immunsystem auf sanfte Weise "abzuhärten", sollten Kinder möglichst jeden Tag – bei Wind und Wetter – mindestens eine Stunde an die frische Luft.
- Regelmäßige Bewegung: Sport trainiert nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die körpereigene Abwehr, da eine angemessene körperliche Belastung verschiedene Abwehrzellen mobilisiert.
- Genügend Schlaf: Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder nicht zu spät ins Bett gehen und einen geregelten Schlafrhythmus einhalten. Schlafmangel kann die Abwehrfunktion von Immunzellen beeinträchtigen.
- Stressreduktion: Ob zuhause oder in der Schule – chronischer Stress kann die Infektanfälligkeit bei Kindern erhöhen. Wichtig ist vor allem, dass Kinder genügend freie Zeit für Aktivitäten haben, die ihnen Spaß machen.
- Psychische Ausgeglichenheit: Seelische Probleme und psychische Belastungen können sich negativ auf die Immunfunktion auswirken. Wichtig sind daher viel Liebe, Lachen, Nähe und Geborgenheit und soziale Kontakte – auch zu anderen Kindern.

Entwicklung des kindlichen Immunsystems: Wie Infekte das Immunsystem von Kindern stärken
Kinder sammeln vieles: Stöcke, Federn oder Klebebilder. Währenddessen sammelt ihre Immunabwehr unter anderem Viren-Steckbriefe, denn das Immunsystem befindet sich in der Ausbildungsphase. Es lernt, krankheitserregende Viren und Bakterien von harmlosen Mikroben zu unterscheiden und trainiert, um seine Abwehrkräfte zu stärken.
Neben Erkältungen und Atemwegsinfekten sind in Schulen und Kindergärten auch Mittelohrentzündungen oder Magen-Darminfekte ein Thema. Im Kontakt mit anderen Kindern werden besonders viele verschiedene Erreger ausgetauscht. Das ist manchmal anstrengend, aber für das Immunsystem ein wichtiges Training.
Eltern müssen sich darüber im Klaren sein, dass sich Infekte bei Kleinkindern nicht vermeiden lassen, da der Körper zahlreiche Immunreaktionen erst infolge einer Infektion wie einem grippalen Infekt oder einem Magen-Darm-Infekt mit Durchfall und Co. erlernt. Das Kind muss also erst einmal krank werden. Wie stark sich die Symptome äußern, hängt von der Art des Erregers ab und davon, wie stark das Immunsystem ist. Neben dem angeborenen Immunsystem besitzt der menschliche Organismus ein erworbenes Immunsystem, das direkt gegen Krankheitserreger wirkt. Dabei spricht man auch von adaptiver Immunität.
Um einen spezifischen Erreger bekämpfen zu können, muss das kindliche Immunsystem einmal mit dem jeweiligen Antigen, zum Beispiel einem Virus oder Bakterium, in Kontakt gekommen sein. Kommt das Kind dann erneut mit dem Angreifer in Berührung, erinnern sich die sogenannten Lymphozyten an den Eindringling und können eine schnellere und gezieltere Abwehrreaktion bewirken. Dazu bilden sie unter anderem Antikörper, die die krankmachenden Keime abtöten. So wird das Immunsystem des Kindes immer stärker. Dank dieses Abwehrgedächtnisses ist man in der Regel gegen Kinderkrankheiten wie die durch Viren ausgelösten Masern oder Röteln nach einer überstandenen Infektion das ganze Leben immun.

Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem bei Kindern
In der kalten Jahreszeit jagt manchmal eine Abwehrschlacht die nächste. Ein geschwächtes Immunsystem kann dann in eine richtige „Infektspirale“ rutschen. Fehlende Nährstoffe, psychischer und physischer Stress, Schlafmangel oder eine gestörte Darmflora können Gründe dafür sein, dass das Immunsystem nicht seine volle Abwehrstärke erreicht. Der Gesundheit zuliebe lohnt es sich, genau hinzusehen, und die Arbeitsbedingungen für die Immunabwehr zu verbessern.
Ein schwaches Immunsystem führt gerade bei Kindern schnell zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Typischen Ursachen wie ungünstigen Essgewohnheiten und einer nicht ausreichenden Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen kannst Du den Kampf ansagen, indem Du darauf achtest, dass sich Dein Kind gesund ernährt und ausreichend mit Vitaminen und Mineralien versorgt ist.

Immunsystem bei Kindern stärken: Die besten Tipps
Ausgewogene Ernährung für Kinder zur Stärkung des Immunsystems
Was die Abwehrkräfte von Kindern am einfachsten und effektivsten stärkt, ist eine ausgewogene Ernährung mit allen Mikronährstoffen, die für das Immunsystem wichtig sind. So trägt Vitamin D zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei Kindern bei. Die besten Quellen für abwehrstärkende Vitamine sind unter anderem frisches Obst und Gemüse.
Einzige Ausnahme bildet das – nicht nur für das Immunsystem des Kindes äußerst wichtige – Vitamin D, das der Körper mithilfe von Sonnenlicht bildet. Vitamin D kann meist nicht in ausreichendem Maße über die Nahrung aufgenommen werden. Hier ist es Aufgabe der Eltern, dafür Sorge zu tragen, dass das Kind insbesondere während der Erkältungszeit ausreichend mit dem Sonnenvitamin versorgt ist. Wenn Du über eine Nahrungsergänzung für Dein Kind nachdenkst, halte am besten Rücksprache mit dem Kinderarzt oder in Deiner Apotheke. Achte bei dem Produkt für Deinen Nachwuchs auf eine ausgewogene Dosierung, eine kindgerechte Darreichungsform und vor allem auf zertifizierte Qualität.
Vitamine leisten den Abwehrkräften wichtige "Schützenhilfe". Kindern kann man die Bedeutung von Vitaminen für ein starkes Immunsystem vielleicht so erklären: Wenn die Körperpolizei gefährliche Angreifer, die eine Krankheit verursachen können, bekämpfen muss, braucht sie ausreichend Munition. Vitamine und Co., d. h. Mineralstoffe und Spurenelemente, sind der Nachschub für die "Guten" im Körper.
Was das Essen anbelangt, sind Kinder oft wählerisch. Doch die richtige Ernährung hat einen großen Einfluss, wenn es darum geht, das Immunsystem aufzubauen. Entscheidend ist nicht nur eine gute Zufuhr von Mikronährstoffen. Wichtig für eine gesunde Entwicklung des Kindes sind auch essenzielle Fette wie Omega-3-Fettsäuren, sowie Ballaststoffe, die vor allem in Vollkornprodukten vorkommen. Ballaststoffe unterstützen die Darmflora. Da die Darmbakterien die Abwehrkräfte "trainieren" können und ein wichtiger Bestandteil eines starken Immunsystems sind, Wenn Du weitere Informationen zum Thema kindgerechtes Essen und Lebensmittel für starke Abwehrkräfte suchst, wirst Du hier fündig: Ernährungstipps für das Immunsystem von Kindern.
Vitamine für Kinder: wichtig für das Immunsystem
Folgende Mikronährstoffe können zur normalen Funktion des Immunsystems beitragen – nicht nur bei Kindern:
- Vitamine: Vitamin A, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin D, Folsäure
- Mineralstoffe/Spurenelemente: Eisen, Kupfer, Selen, Zink

Ausreichend trinken ist wichtig für das Immunsystem von Kindern
Ausreichend trinken ist lebenswichtig, denn der Körper besteht zu mehr als zwei Dritteln aus Wasser. Das ist heutzutage wohl allen gesundheitsorientierten Menschen und verantwortungsvollen Eltern bewusst. Doch bei Kindern muss man manchmal etwas hinterher sein, damit sie tatsächlich jeden Tag genug trinken.
Eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit hat viele gesundheitliche Vorteile und ist u. a. auch für die normale Funktion des kindlichen Immunsystems wichtig. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt für Fünfjährige ca. 800 ml und für Zehnjährige rund 1 Liter Flüssigkeit am Tag. Beachte auch, dass in den kühlen Herbst- und Wintermonaten unsere Schleimhäute durch beheizte Räume schnell auszutrocknen. Um mögliche Krankheitserreger in die Flucht zu schlagen, müssen daher auch die Schleimhäute Deines Kindes stets feucht bleiben, d. h. auch, dass Dein Kind die erforderliche Trinkmenge über den Tag verteilt trinken sollte.
Wie für die Ernährung gilt auch für Trinken das Gebot, auf gesunde Lebensmittel zu achten. Setze daher bei der Getränke-Wahl für Dein Kind vorwiegend auf Wasser, Fruchtsaft-Schorlen oder ungesüßten Tee. Zuckerhaltige Getränke wie Limonaden oder auch die bei Kindern so beliebten Erfrischungsgetränke in Trinkpäckchen sind keine geeigneten Alternativen.
Frische Luft verbessert das Immunsystem des Kindes
"Das Kind muss raus an die frische Luft!" Für manche Eltern fühlt sich dieser scheinbar triviale Ratschlag der Großmutter eher wie eine Einmischung in die Erziehung an als wie ein guter Tipp. Doch mit ihrem Hinweis hat die Oma mehr als Recht. Im Kinderzimmer ist die Luft häufig verbraucht, weil die Kinder noch nicht von sich aus ans Lüften denken. Sich an der frischen Luft aufzuhalten, hat viele gesundheitliche Vorteile – auch indirekt.
Wenn das Kind tagsüber draußen spielt, bekommt es mehr Sonnenlicht (außer im Winter und dann, wenn es eingecremt ist). Das macht nicht nur glücklich, sondern erhöht im Frühjahr und Sommer die Vitamin-D-Produktion im Körper, die von den Sonnenstrahlen angeregt wird. Je natürlicher die Umgebung, desto besser ist natürlich die Luft.
Regelmäßige Erkundungstouren im Wald mit der ganzen Familie können da sehr wirkungsvoll sein. Gerne auch bei schlechtem Wetter, um die Immunzellen mit den Kältereizen in Schwung zu bringen und sich für die nass-kalte Jahreszeit zu wappnen – mit entsprechender Kleidung versteht sich, damit keiner kalte Füße kriegt. Dazu kommt, dass sich Kinder draußen viel mehr bewegen. Denn auch Bewegung hilft dabei, die Abwehrkräfte zu stärken.

Sport und Bewegung stärken die kindlichen Abwehrkräfte
Kinder brauchen Bewegung, um sich gesund entwickeln zu können. Denn Bewegung ist nicht nur für ein gesundes Körpergewicht und zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wichtig. In jungen Jahren schult Bewegung unter anderem die Körperwahrnehmung, den Gleichgewichtssinn und das Koordinationsvermögen. Kinder, die nur zuhause hocken, zeigen häufig motorische Defizite. Und für das kindliche Immunsystem ist Bewegung genauso hilfreich.
Bereits kleine Bewegungseinheiten können dazu beitragen, die körpereigene Abwehr zu verbessern. Wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit der körperlichen Betätigung. Das Kind sollte zwar körperlich herausgefordert sein, doch in Bezug auf eine Abwehrstärkung geht es nicht darum, sich auszupowern. Bewegung an der frischen Luft gilt als besonders effektiv zur Stärkung des Immunsystems. Bei ersten Anzeichen einer Erkältung ist Sport allerdings tabu, damit sich das Immunsystem ganz auf die Virenabwehr konzentrieren kann – am besten im Schlaf.
Nicht nur für ein starkes Immunsystem: Kinder brauchen genügend Schlaf
Wenn ein Kind nicht lange genug geschlafen hat, kann es sich in der Schule nicht richtig konzentrieren. Als Mutter oder Vater wirst Du sicher auch unterschreiben können, dass Kinder häufig anfangen zu quengeln, wenn sie müde sind. Schlaf ist viel mehr als nur eine Pause für Körper und Geist.
Kinder sammeln im Laufe eines einzigen Tages unzählige neue Eindrücke, die nachts vom Gehirn verarbeitet werden. Es finden Stoffwechselprozesse statt und neuesten Erkenntnissen zufolge stärkt Schlaf auch das Immunsystem. Das überrascht nicht, denn nachts arbeitet unser Immunsystem am effektivsten. Schlaf fördert die Bildung von Antikörpern und erhöht die Fähigkeit weißer Blutkörperchen, die für die Krankheitsabwehr zuständig sind, sich an Krankheitserreger anzuheften.
Grundsätzlich brauchen Kinder viel mehr Schlaf als Erwachsene. Der Schlafbedarf ist von Kind zu Kind verschieden und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Dennoch gibt es altersabhängige Richtwerte, die Dir eine gute Orientierung zur Schlafdauer geben können:
- Babys: 16-18 Stunden Schlaf
- Kleinkinder: 12-14 Stunden Schlaf
- Kindergarten- und Vorschulkinder: 10-13 Stunden Schlaf
- Schulkinder zwischen 6 und 12 Jahren: 9-12 Stunden Schlaf
- Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren: 8-10 Stunden Schlaf

Auch bei Kindern: Stress verringern heißt Immunsystem stärken
Für die eine ist es die komplizierte Rechenaufgabe, für den anderen sind es die Englischvokabeln: Stress ist nicht nur bei uns Erwachsenen einer der Hauptfaktoren, die weit verbreitete Volkskrankheiten begünstigen, von Kopf- und Rückenschmerzen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zum Burnout. In unserer modernen Welt leiden bereits viele Kinder unter chronischem Stress. Mit dramatischen Folgen – auch für das Immunsystem.
Dauerstress schadet sowohl der unspezifischen als auch der spezifischen Immunabwehr. Die ausgeschütteten Stresshormone schwächen die Abwehrkräfte. Bestimmte Immunzellen sind dann weniger aktiv, die Zellteilung verlangsamt sich und die Anzahl an Immunzellen nimmt ab. Dann kann aus einem leichten Atemwegsinfekt schnell eine fiese Erkältung werden.
Zur Stressreduktion gibt es kein Patentrezept. Doch Kinder schauen sich viel von ihren Eltern ab. Es liegt daher an uns, ein gutes Vorbild im Umgang mit Stress zu sein und selbst in herausfordernden Situationen gelassen zu bleiben. Stress bei Kindern entsteht oft entweder durch Leistungsdruck und zu hohe Erwartungen der Eltern oder durch soziale Schwierigkeiten im Umgang mit anderen.
Wichtig sind Ruhephasen, in denen das Kind keinerlei Verpflichtungen hat. Sehr wirksam zum Stressabbau ist Sport. Und zur gezielten Entspannung gibt es bewährte Entspannungstechniken, die auch Kindern Spaß machen können, wenn sie altersgerecht vermittelt werden. Spezielle Kurse mit Fantasiereisen etwa, in denen Kids auf unterhaltsame Weise lernen, Körper und Geist mit der eigenen Vorstellungskraft zur Ruhe zu bringen.

Psychisches Wohlbefinden wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus
Emotionen spielen eine tragende Rolle für starke Abwehrkräfte. Immunsystem und Psyche stehen in enger Beziehung. Einfach gesagt: Gute Gefühle lösen positive biochemische Reaktionen im Körper aus, schlechte Gefühle setzen negative körperliche Prozesse in Gang. Dabei geht es um weit mehr als um die Frage, ob Dein Kind Stress hat oder nicht. Es geht um Glück und Lebensfreude, um Neugierde und spielerische Leichtigkeit wie auch um Mut und Optimismus.
Mehr mit den Kindern zu lachen, ist ein einfacher Tipp zur Stärkung ihres Immunsystems. Durch das Lachen erhöht sich die Zahl der Abwehrstoffe im Blut. Und nicht nur das. Der Körper schüttet gleichzeitig Glückshormone aus. Und es macht Spaß – Dir und Deinem Nachwuchs.
Dreck macht gesund – und das Immunsystem des Kindes stark
„Nach dem Klo und vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen“ – wer hat diesen Merksatz nicht im Kindergarten gelernt?! Diese Regel gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, doch das kindliche Immunsystem ist besonders anfällig gegen Keime. So wundert es nicht, wenn unerfahrene Eltern dem Kleinkind mit dem Desinfektionstuch hinterherlaufen und ihm sofort alles aus den Händen reißen, was sie in den Mund stecken könnten.
Ausreichende Hygiene ist sehr wichtig. Doch das kindliche Immunsystem kann sich eben nur ausbilden, wenn es mit Keimen in Kontakt kommt. Denn ist das kindliche Immunsystem „unterfordert“, verringert sich die Zahl der Abwehrzellen. Durch den Kontakt mit Keimen lernt es auch, gute von schlechten Bakterien oder Viren zu unterscheiden. Das wiederum kann dazu beitragen, dass sich das Risiko einer Allergie oder Autoimmunerkrankung reduziert. Nichtsdestotrotz ist Hygiene sehr wichtig, damit das Immunsystem auch nicht überlastet wird. Wenn der Lolli auf der Straße lag, gehört er danach nicht mehr in den Mund. Und regelmäßiges und gründliches Händewaschen sollte für jedes Kind selbstverständlich sein – in Zeiten von Corona mehr denn je.
