Nur etwa jede vierte befruchtete Eizelle kann sich in der Gebärmutter einnisten. Die Mehrzahl der Eizellen gehen nach der Befruchtung somit verloren. Und mit ihnen das neue Leben, das daraus hätte entstehen können. Findet die Eizelle aber ihren Weg in die Gebärmutterhöhle und nistet sich in der Schleimhaut ein, dann beginnt das große Wunder der Schwangerschaft.
In diesem Artikel befassen wir uns damit, wann genau die Einnistung stattfindet, welche Symptome dabei auftreten können und mit welchen Maßnahmen Du die Einnistung fördern kannst.
Was ist eine Einnistung?
Als Einnistung, medizinisch Nidation oder Implantation, wird die Phase bezeichnet, in der sich eine Eizelle nach erfolgter Befruchtung in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) festsetzt. Dort wächst und entwickelt sich das Embryo während der Schwangerschaft.
Bis es zu diesem erstaunlichen Ereignis kommt, muss eine Vielzahl an Prozessen im Körper der Frau ineinandergreifen und richtig ablaufen. Beispielsweise hat sich bei der Einnistung die befruchtete Eizelle bereits vielfach geteilt und besteht aus etwa 200 Zellen. Dabei spricht man in diesem Entwicklungsstadium von einer Blastozyste.
Einnistung: Wann findet sie statt?
Für gewöhnlich kommt es direkt am Tag des Eisprungs zur Befruchtung. Bis die befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutter einnistet, dauert es dann zwischen fünf und zehn Tagen.
Um die Einnistung zu berechnen, musst Du wissen, an welchem Tag Dein Eisprung stattfindet. Dieser findet etwa in der Zyklusmitte statt. Bei einem 28-Tage-Zyklus geht man von Tag 14 als dem Eisprungtag aus. Unabhängig von der Zyklusdauer gilt die Regel, dass der Eisprung 14 Tage vor Periodenbeginn stattfindet. Im Normalfall kannst Du mit der Einnistung etwa fünf bis 10 Tage nach dem Eisprung rechnen.
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Wie lange dauert die Einnistung?
Die Einnistung bezieht sich auf den Vorgang, bei dem sich eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einbettet. Dieser Prozess dauert normalerweise etwa 6 bis 12 Tage nach der Befruchtung. Während dieser Zeit wandert die befruchtete Eizelle durch den Eileiter in die Gebärmutter und heftet sich dann an die Schleimhaut. Sobald die Einnistung abgeschlossen ist, beginnt der Körper der Frau, das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin) zu produzieren, das als Nachweis für eine Schwangerschaft dienen kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Körper individuell ist und die genaue Dauer der Einnistung leicht variieren kann.
Einnistung: Ablauf
Mit Menstruationszyklus, Eisprung und Regelblutung sind die meisten Frauen mehr oder weniger vertraut. Was es mit der Einnistung auf sich hat und wie sie sich vollzieht, ist für viele jedoch ein Mysterium. Weit verbreitet ist z. B. die Vorstellung, dass sich die Eizelle direkt nach der Befruchtung einnistet. Daher möchten wir Dir den Ablauf der Einnistung genauer erklären.
Wanderung der befruchteten Eizelle zur Gebärmutter
Nach dem Zerreißen des im Eierstock befindlichen Follikels (Eisprung) wird die Eizelle vom entsprechenden Eileiter aufgenommen. Dort kann sie von einem Spermium befruchtet werden. Nach der Befruchtung der Eizelle wird diese weiter zur Gebärmutter transportiert. Dieser Vorgang dauert etwa vier Tage. Bis zum vierten Tag nach der Befruchtung hat sich die befruchtete Eizelle mehrmals geteilt und besteht nun aus 32 bis 64 Zellen. Ab diesem Stadium wird die Eizelle Blastozyste genannt. Bis die Blastozyste sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, teilt sie sich weiter und umfasst dann bei der Einnistung etwa 200 Zellen.
Annäherung
Ist die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter angekommen, platzt die Eizellhülle auf, um die Blastozyste mit den embryonalen Zellen und der äußeren Zellschicht zur Einnistung freizugeben. Nun beginnt ein intensiver Austausch zwischen Embryo und Gebärmutterschleimhaut. Dieser erfolgt über bestimmte Botenstoffe, wie z. B. Hormone. In der Wissenschaft spricht man vom sogenannten „embryo-maternalen Dialog“.
Man kann sich diesen „Dialog“ so vorstellen, dass diese Art „Absprache“ etwa darin besteht, dass am Ort der Einnistung eine Schutzschicht auf der Gebärmutterschleimhaut verschwindet. Diese Schutzschicht dient dazu, dass Krankheitserreger nicht in die Schleimhaut eindringen können. Die Gebärmutterschleimhaut kleidet die Innenwand der Gebärmutter aus. Sie besteht aus einer unteren und einer oberen Schicht. Während die untere Schicht beständig ist, bildet sich die obere oder äußere Schicht in jedem Zyklus neu und wird – bei ausbleibender Befruchtung – mit der Regelblutung ausgeschieden. Damit eine Einnistung erfolgreich ist, muss die Schleimhaut der Gebärmutter eine Dicke von 7 – 10 mm aufweisen.
Der Ort der Einnistung ist sehr wichtig, denn er entscheidet u. a., wo sich der Mutterkuchen, die sogenannte Plazenta, bildet. Verdeckt die Plazenta den Muttermund teilweise oder ganz, wird eine natürliche Geburt schwierig bis unmöglich und bedingt einen Kaiserschnitt. Was es genau mit dem Mutterkuchen auf sich hat, verraten wir Dir hier: Plazenta
Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut
Unter dem Einfluss der Hormone Progesteron und Estradiol baut sich nach dem Eisprung die Versorgungsschicht der Gebärmutterschleimhaut auf, sodass eine Einnistung nun möglich ist. Dabei besteht die sich einnistende Blastozyste aus einer äußeren Zellschicht und einer Zellmasse im Inneren. Aus dem äußeren Teil entwickelt sich die Plazenta. Aus dem inneren Teil geht der Embryo hervor.
Bei der Einnistung verbindet sich der äußere Teil mit der Gebärmutterschleimhaut und bildet darin eine Art Wurzelwerk. Diese Zotten – auch Villi genannt – verbinden sich mit den Blutgefäßen der Mutter, wodurch die Versorgung des Embryos mit Nährstoffen und Sauerstoff sichergestellt wird. Jetzt ist die Einnistung abgeschlossen.
Das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) steigt nun etwa bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels (1. Trimester) Tag für Tag an. Das ist das Hormon, das durch einen Schwangerschaftstest nachgewiesen wird. Es sorgt dafür, dass weiterhin genügend Progesteron vom Gelbkörper gebildet wird, um die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Es verhindert darüber auch einen erneuten Eisprung.
Wo nistet sich der Embryo ein?
Im Regelfall nistet sich die Eizelle im mittleren Drittel der Gebärmutter ein. Man vermutet, dass auch hier eine Kommunikation über Botenstoffe zwischen einer „günstigen Stelle“ und dem Embryo besteht.
Bei manchen Frauen nistet sich die Eizelle jedoch im unteren Bereich der Gebärmutter ein. Dann kann es zu Problemen im weiteren Schwangerschaftsverlauf und bei der Geburt kommen. Dies gilt insbesondere, wenn eine Plazenta praevia (vorgelagerte Plazenta) vorliegt. Dabei bedeckt der Mutterkuchen den Muttermund vollständig oder zumindest teilweise.
Bei etwa einer von 100 Frauen nistet sich die Eizelle nicht in der Gebärmutter ein, sondern beispielsweise im Eileiter. Eine solche Eileiterschwangerschaft muss ärztlich beendet werden, weil sie eine Gefahr für die Frau darstellt. Das Gleiche gilt für eine Einnistung in der Bauchhöhle, die jedoch noch viel seltener eintritt – z.B. wenn ein Eileiter undicht ist oder die Gebärmutter verlegt ist.
Einnistung: Symptome
Manche Frauen können die Einnistung spüren. Andere Frauen haben keinerlei Symptome. Die Mehrheit der Einnistungen werden nicht von körperlichen Symptomen begleitet. Bei manchen Frauen kommt es aber zu deutlich wahrnehmbaren Anzeichen. Da die Beschwerden aber auch eine andere Ursache haben können, gelten diese Symptome als sehr unsicher hinsichtlich einer möglichen Schwangerschaft. Folgende Symptome sind zum Zeitpunkt der Einnistung oder kurz darauf möglich:
- ziehende Schmerzen bzw. Krämpfe
- Einnistungsblutung
Einnistungsschmerzen
Manche Frauen bemerken um die Einnistung herum ein leichtes Ziehen oder eine Art Piksen im Unterleib. Wissenschaftlich beweisen konnte man den Einnistungsschmerz allerdings noch nicht. Doch was kann dahinterstecken? Oftmals stammen diese leichten Schmerzen von den Kontraktionen des Eileiters, der die Eizelle auf diese Art zur Gebärmutter transportiert. Auch das Andocken des Embryos an die Gebärmutterschleimhaut kann als leicht schmerzhafte Empfindung wahrgenommen werden.
Die meisten Frauen, die einen eventuellen Einnistungsschmerz spüren, berichten von einem einmaligen Schmerz, der nur wenige Minuten anhält. Andere bemerken einige Tage lang ein wiederholtes Ziehen. Besonders häufig scheinen Frauen den Einnistungsschmerz wahrzunehmen, die schon länger versuchen, schwanger zu werden. Ärzt:innen nehmen an, dass diese Frauen aufgrund des großen Kinderwunsches besonders intensiv in sich hineinhorchen und so womöglich auch schon ein kleines Ziepen im Unterbauch wahrnehmen können.
Beschwerden im Unterleib können aber auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein, beispielsweise auf Prozesse im ganz normalen Menstruationszyklus. So sind Regelschmerzen und sogar Krämpfe kurz vor dem Einsetzen der nächsten Periode keine Seltenheit. Diese sind allerdings stärker ausgeprägt und werden weiträumiger wahrgenommen als der punktuelle Einnistungsschmerz. Bei starken sowie anhaltenden Schmerzen ungeklärter Ursache solltest Du immer eine:n Ärzt:in aufsuchen.
Einnistungsblutung
Bei der Einnistung der Eizelle kann es zu winzig kleinen Verletzungen der Blutgefäße kommen. Daraus resultiert dann eine sehr schwache, helle Blutung etwa eine Woche vor der regulären Periode. Sie hinterlässt nicht mehr als ein paar Tropfen Blut im Slip. Oftmals wird sie aber mit der einsetzenden Regelblutung verwechselt. Die Einnistungsblutung ist an sich harmlos und muss daher nicht behandelt werden. Zudem ist sie nur von sehr kurzer Dauer.
Frühe Schwangerschaftsanzeichen ab dem Zeitpunkt der Einnistung
Ab dem Zeitpunkt der Einnistung können sich mit dem Anstieg des Hormons hCG Symptome einer frühen Schwangerschaft bemerkbar machen. Diese werden aber nicht durch die Einnistung selbst verursacht, sondern durch die gerade erst eingetretene Schwangerschaft. Folgende Anzeichen können schon bald nach der Einnistung auftreten:
- Übelkeit und Erbrechen
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Brustspannen
- größeres Hungergefühl
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Energielosigkeit
- Herzklopfen
- verändertes Geruchs- und Geschmacksempfinden
- häufiges Wasserlassen
- Verstopfung
- Blähungen
Wir möchten Dich allerdings darauf hinweisen, dass diese Symptome wirklich unsichere Schwangerschaftsanzeichen sind. Sie können auch auf vielen anderen Ursachen beruhen. Ob Du wirklich schwanger bist, kannst Du nur an einem positiven Schwangerschaftstest erkennen. Diesen Test kannst Du frühestens einige Tage vor dem Eintritt Deiner nächsten Regelblutung durchführen.
Basaltemperatur nach der Einnistung
In der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung ist die Körpertemperatur auf einem höheren Niveau als in der ersten Zyklushälfte. Das liegt an dem Anstieg des Hormons Progesteron in dieser Phase. Kurz vor Eintritt der Periode sinkt die Konzentration an Progesteron wieder, wodurch letztlich auch die Temperatur abnimmt.
Bleibt die Regelblutung allerdings aus, weil eine Einnistung erfolgt ist und eine Schwangerschaft besteht, bleibt das Hormon Progesteron weiterhin auf hohem Niveau. Denn es wird nun gebraucht, um die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Entsprechend erhöht bleibt auch die Körpertemperatur.
Wenn Du über die Temperatur eine Schwangerschaft erkennen willst, bietet sich die Messung der Basaltemperatur an. Die Basaltemperatur ist die Temperatur, die Du bei Dir morgens direkt nach dem Aufwachen messen kannst, noch ehe Du aufstehst. Während wir schlafen, sinkt unsere Körpertemperatur und erreicht ihr Minimum, wenn wir aufwachen. Um die Basaltemperatur zu messen, kannst Du ein normales digitales Fieberthermometer mit zwei Nachkommastellen verwenden und damit entweder in der Vagina, im Mund oder im After messen. Damit das Ergebnis aussagekräftig ist, ist es gut, wenn Du mindestens fünf Stunden Schlaf bekommen hast.

Einnistung fördern
Den Prozess der Einnistung kannst Du leider nicht unmittelbar fördern. Aber Du kannst gute Rahmenbedingungen für Deinen Körper schaffen, damit sich eine Schwangerschaft vielleicht schneller einstellt. Eine Einnistung und damit eine Schwangerschaft unterstützen kannst Du beispielsweise mit folgenden Maßnahmen:
- ausreichend bewegen bzw. regelmäßig Sport treiben
- ausgewogen ernähren mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, wenig Zucker und Weißmehl
- optimale Versorgung mit Vitaminen wie Folsäure und Mineralstoffen sicherstellen
- Stress reduzieren und Entspannungsübungen oder Yoga praktizieren
- auf Alkohol verzichten und nicht rauchen
- auf positive Gedanken und Verhaltensweisen achten
Auch wenn Du dann schwanger geworden bist, ist es wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Denn ein möglichst gesunder Körper ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sich Dein Baby gut entwickeln kann.
Einnistung fördern: Hausmittel und Tee
Möchtest Du versuchen, die Einnistung mit Hausmitteln zu fördern, kannst Du am besten auf Tees und pflanzliche Aufgüsse setzen. Fruchtbarkeits-Tees haben in der Volksmedizin eine lange Tradition. Die Inhaltsstoffe bestimmter Heilpflanzen sollen den Körper z. B. dabei unterstützen, dass sich die Gebärmutterschleimhaut gut aufbaut.
Dazu kannst Du etwa drei bis sechs Monate, bevor Du schwanger werden möchtest, einen fruchtbarkeitsfördernden Tee trinken. Gut geeignet sind beispielsweise Aufgüsse aus Frauenmantel. Frauenmantel soll die Bildung des Progesterons anregen.
Medizinische Maßnahmen zur Förderung einer Einnistung
Medizinisch kann man eine Einnistung fördern, indem der Frau beispielsweise nach dem Eisprung das Hormon Progesteron verabreicht wird. Bei Frauen mit einem Mangel an Progesteron kann sich damit die Gebärmutterschleimhaut besser aufbauen, wodurch eine Einnistung wahrscheinlicher wird.
Auch blutgerinnungshemmende Mittel können die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut steigern und somit die Einnistung fördern. Deshalb werden sie häufig in Kinderwunschkliniken, etwa im Rahmen einer künstlichen Befruchtung (IVF oder ISCI) eingesetzt.
Einnistungsstörungen: Was die Einnistung behindern kann
Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass die Einnistung einer befruchteten Eizelle entweder nicht optimal verläuft oder gar nicht erst zustande kommt.
Im ersten Fall wird eine Frau zwar schwanger, aber es kommt häufig zu Problemen im weiteren Schwangerschaftsverlauf, etwa zu einer Fehl- oder Frühgeburt.
Im zweiten Fall lautet die Diagnose unter Umständen: Unfruchtbarkeit. Nistet sich die Eizelle nicht ein, wird sie bei der nächsten Periode zusammen mit der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden.
Folgende Ursachen kommen für eine gestörte Einnistung infrage:
- eine unzureichende Entwicklung des Embryos (z. B. Chromosomenstörungen)
- Probleme in der Botenstoffkommunikation zwischen Mutter und Embryo
- eine unzureichend aufgebaute Gebärmutterschleimhaut
- eine zu dicke oder zu harte Eizellhaut
- bestimmte Erkrankungen der Mutter (z. B. Endometriose, Myome)
- Einnistung findet zum falschen Zeitpunkt statt
Probleme in der Entwicklung des Embryos verhindern oft die Einnistung
Ist der Embryo nicht ausreichend entwickelt, um lebensfähig zu sein, erkennt der Körper dies häufig schon frühzeitig. Liegen beispielsweise Chromosomenstörungen vor, dann nistet sich der Embryo oftmals entweder gar nicht erst ein oder geht später in einer Fehlgeburt bis zur 12. Woche ab.
„Schlüpfen“ des Embryos nicht möglich
Eine weitere Einnistungsstörung liegt dann vor, wenn die Eizellhülle von ihrer Anlage her zu hart oder zu dick ist, sodass der Embryo nicht wie vorgesehen aus ihr „schlüpfen“ kann. Demnach kann er sich auch nicht anheften und einnisten.
Gebärmutterschleimhaut nicht genügend aufgebaut
In vielen Fällen von unerfülltem Kinderwunsch ist die Gebärmutterschleimhaut nicht dick genug, damit sich ein Embryo darin einnisten kann. Ursache dafür ist bei vielen Frauen, die nicht schwanger werden können, eine Gelbkörperschwäche.
Der Gelbkörper, der sich nach dem Eisprung aus dem geplatzten Follikel (Eibläschen) bildet, ist verantwortlich für die Bildung des Hormons Progesteron. Nur wenn dieses in ausreichender Menge zur Verfügung steht, kann die Schleimhaut auf eine Einnistung vorbereitet werden.
„Falsches Timing“ der Einnistung
Ideal für den weiteren Schwangerschaftsverlauf ist eine Implantation zwischen dem fünften und zehnten Tag nach der Befruchtung. Das gilt als das optimale Nidations- oder Implantationsfenster.
"Möchte" sich ein Embryo davor einnisten, verhindert dies die Gebärmutterschleimhaut zuverlässig, da sie noch nicht bereit für eine Einnistung ist. Findet die Einnistung nach dem zehnten Tag nach dem Eisprung statt, setzt in vielen Fällen die normale Monatsblutung ein.
Erkrankungen der Mutter erschweren häufig die Einnistung
Auch bestimmte Erkrankungen der Mutter können die Einnistung erschweren oder unmöglich machen. Dazu gehören:
- Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto Thyreoiditis (kann zu Hormonstörungen führen)
- ein gestörter Zuckerstoffwechsel (kann zu Hormonstörungen führen)
- eine zu starke Blutgerinnung (kann zu kleinen Thrombosen an der Einnistungsstelle führen, die die Einnistung hemmen)
- Endometriose (Wucherungen von Gebärmutterschleimhaut etwa im Eierstock oder Eileiter behindern die Eizellreifung oder den Transport der befruchteten Eizelle)
- Myome (Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter, die die Einnistung stören)
- Vernarbungen und Verwachsungen der Gebärmutter (z. B. infolge einer Ausschabung oder einer Bauch-OP)
- mütterliche Abwehrreaktion auf den Embryo
- chronische Entzündung der Gebärmutterschleimhaut
Einnistung außerhalb der Gebärmutter: Eileiterschwangerschaft oder Bauchhöhlenschwangerschaft
Manchmal kommt es vor, dass sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter einnistet, sondern außerhalb des Organs. Besonders häufig ist in diesem Zusammenhang die Eileiterschwangerschaft, bei der sich der Embryo im Eileiter festsetzt.
Seltener nistet er sich in der Bauchhöhle, im Eierstock oder im Gebärmutterhals ein. Eine sogenannte extrauterine Schwangerschaft kann nicht ausgetragen werden. Sie muss abgebrochen werden. Sie kann lebensgefährlich sein, da starke Blutungen durch die wachsende Eizelle drohen. Das Risiko für eine extrauterine Schwangerschaft ist erhöht bei:
- akuten oder vergangenen Infektionen (z. B. Chlamydieninfektion)
- früheren Operationen im Bauchbereich
- einer früheren Eileiterentzündung
- einer vergangenen Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft
- Problemen an den Eileitern, die durch Verwachsungen oder Endometriose entstanden sind
- In geringem Maße nach einer künstlichen Befruchtung
Einnistung und Alkohol
Alkohol in der Schwangerschaft kann dem Embryo schaden. Alkoholgenuss in den ersten zwölf Wochen, in denen beim Kind die Organe angelegt werden, ist besonders kritisch, da es hier aufgrund des Alkohols zu körperlichen und geistigen Behinderungen kommen kann.
Regelmäßiger Alkoholkonsum in der Schwangerschaft geht mit einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt einher. Auch wenn Alkohol vor Eintritt der Schwangerschaft getrunken wird, hat er sehr häufig negative Auswirkungen. So kann häufiger Alkoholkonsum erwiesenermaßen die Fruchtbarkeit herabsetzen.
Trinkt eine Frau kurz nach der Einnistung in der Frühschwangerschaft – also etwa in der 3. oder 4. Schwangerschaftswoche – gilt das sogenannte Alles-oder-nichts-Prinzip. Das bedeutet: Entweder hat der Alkohol den Embryo so stark geschädigt, dass eine Fehlgeburt etwa zum Zeitpunkt der nächsten Periode eintritt oder er hat diesen Einfluss weitgehend unbeschadet überstanden und die Schwangerschaft läuft weiter.

Einnistung und Rauchen
Auch das Rauchen hat einen negativen Effekt, wenn Du schwanger werden möchtest. Laut Studien ist die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft vermindert, wenn Du regelmäßig Tabak konsumierst. Dies gilt übrigens sowohl für den rauchenden Mann als auch für die rauchende Frau. In Studien fand man heraus, dass beim rauchenden Mann die Spermienqualität, etwa hinsichtlich der Beweglichkeit und der Gesundheit der Spermien, stärker beeinträchtigt war als bei Nichtrauchern.
Bei rauchenden Frauen hat sich gezeigt, dass die Toxine im Tabak dazu führen, dass die Gebärmutterschleimhaut oftmals nicht so hoch aufgebaut ist wie bei Nichtraucherinnen. Dadurch haben rauchende Frauen häufiger als Nichtraucherinnen Probleme damit, dass es überhaupt zu einer Einnistung kommt.
Raucherinnen haben also eine geringere Chance, schwanger zu werden als Nichtraucherinnen. Dies gilt vor allem für Starkraucherinnen mit mehr als zehn Zigaretten pro Tag. Eine Empfängnis ist dann sowohl auf natürlichem Weg als auch bei einer künstlichen Befruchtung erschwert.
Einnistung verhindern
Wenn Du keinen Kinderwunsch hast und Du hattest ungeschützten Geschlechtsverkehr – sei es durch eine Verhütungspanne oder durch das Vergessen der Pille – kannst Du die Einnistung häufig noch rechtzeitig verhindern. Dazu kannst Du entweder die Pille danach nehmen oder die Spirale danach.
Bei der Pille danach handelt es sich um ein Notfallmedikament, das Du einmalig einnimmst. Durch die Wirkstoffe Levonorgestrel bzw. Ulipristalacetat wird der Eisprung gehemmt oder verzögert, sodass die Spermien die Eizelle nicht befruchten können. Am besten wirkt die Pille danach, wenn Du sie in den ersten 24 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnimmst. Die Pille danach kann aber nur dann wirken, wenn der Eisprung noch nicht stattgefunden hat. Andernfalls kann eine Einnistung und die folgende Schwangerschaft nicht mehr verhindert werden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Spirale danach. So kannst Du Dir unmittelbar nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr – bis spätestens zum fünften Tag – beispielsweise eine Kupferkette einsetzen lassen. Diese Form der Notfallverhütung eignet sich dann im weiteren Verlauf auch als reguläres Verhütungsmittel. Die enthaltenen Kupferionen verhindern in den meisten Fällen die Befruchtung bzw. Einnistung, indem sie die Aktivität der Spermien sowie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut hemmen.
Einnistung Ultraschall: Was erkennt man zum Zeitpunkt der Nidation?
Wenn die Einnistung stattgefunden hat, dann erkennt man die Blastozyste beim Ultraschall an einem schwarzen Kreis, der zunächst noch leer zu sein scheint. Wenig später lassen sich dann embryonale Strukturen und ab etwa der 6. Schwangerschaftswoche auch die Aktivität des kleinen Herzens erkennen.