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Hausmittel gegen Durchfall

Ein flaues Gefühl im Bauch, gefolgt vom plötzlichen Drang auf die Toilette zu müssen. Akuter Durchfall hat wohl jeden schon einmal erwischt. Doch was eigentlich als sinnvolle Reaktion des Körpers gedacht ist, um Erreger und schädliche Substanzen loszuwerden, ist für uns mehr als unangenehm. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von wirkungsvollen Hausmitteln, die schnelle Hilfe bieten und den Darm wieder beruhigen. Wir erklären Dir, welche Mittel sich bei akutem Durchfall bewährt haben und warum Cola und Salzstangen nicht dazu gehören.

 

Typische Symptome bei Durchfall

Von Durchfall, medizinisch Diarrhoe genannt, sprechen ExpertInnen dann, wenn der Stuhl breiig bis flüssig ist und mindestens dreimal täglich ausgeschieden wird. Dies geschieht z.B. infolge einer verminderten Aufnahme von Wasser aus dem Nahrungsbrei durch die Darmwand, einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung in den Darm und/oder einer ungewöhnlich schnellen Darmpassage des Nahrungsbreis.

Je nachdem, ob Durchfall plötzlich auftritt und schnell wieder verschwindet, oder länger als zwei Wochen anhält, ist von akuter oder chronischer Diarrhoe die Rede. Durchfall ist in der Regel kein eigenes Krankheitsbild, sondern vielmehr Symptom einer Magen-Darm-Erkrankung oder eines anderen Auslösers. Häufig wird Durchfall auch von weiteren Beschwerden begleitet, darunter

  • Übelkeit,
  • Bauchschmerzen,
  • Erbrechen,
  • Appetitlosigkeit,
  • Abgeschlagenheit und
  • Kreislaufprobleme
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber

 

Häufige Ursachen von Durchfall

Durchfall kann vielerlei Ursachen haben. Bei akuter Diarrhoe sind häufig Infektionen mit einem Magen-Darm-Virus daran schuld, dass der Darm rebelliert. Aber auch Lebensmittelvergiftungen, Medikamente (z.B. Antibiotika-Therapie), Stress und Unverträglichkeiten können zu akutem Durchfall führen. In der Regel klingen die Beschwerden nach maximal drei Tagen von allein wieder ab.

In seltenen Fällen kann der Durchfall aber auch länger anhalten und immer wiederkehren. Bei chronischem Durchfall ist auf jeden Fall die Rücksprache mit der behandelnden Ärztin/ dem behandelnden Arzt und eine körperliche Untersuchung notwendig, um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Neben Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien wie Laktoseintoleranz oder Zöliakie, können z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa) oder ein Reizdarm-Syndrom dahinterstecken. Aber auch andere Ursachen sind als Auslöser von chronischem Durchfall möglich.

Durchfall – was hilft?

Da durch die ständigen Toilettenbesuche sehr viel Flüssigkeit ausgeschieden wird, ist es sowohl bei akutem als auch chronischem Durchfall zunächst einmal wichtig, viel zu trinken. Nur so können Flüssigkeitsverluste wieder ausgeglichen und Kreislaufprobleme verhindert werden. Am besten eignen sich Wasser oder Tee. Ist der Durchfall besonders stark, kann es helfen bzw. notwendig sein, eine Elektrolytlösung (orale Rehydrationslösung) zuzuführen. Diese enthält neben Flüssigkeit wichtige Mineralstoffe und Kohlenhydrate. Elektrolytlösungen sind freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich, lassen sich aber auch zu Hause selbst herstellen. Hierzu werden entsprechend der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO 4 Teelöffel Zucker, ¾ Teelöffel Salz und 1 Tasse Orangensaft mit 1 Liter Mineralwasser vermischt (hierzulande ist auch Leitungswasser möglich). Pro kg Körpergewicht sollten bei akuten Durchfallerkrankungen ca. 40 ml davon getrunken werden. Bei einer 65 kg schweren Person wären das entsprechend 2,6 l pro Tag. Insbesondere bei älteren Menschen und kleinen Kindern kann es sinnvoll sein nach Rücksprache mit dem Arzt, zeitig auf eine solche Lösung zurückzugreifen.

Neben der Elektrolytlösung können je nach Dauer und Schwere der Durchfälle auch Medikamente für die Behandlung infrage kommen. Häufig werden darmberuhigende Tabletten mit dem Wirkstoff Loperamid oder Racecadotril eingesetzt, um die Toilettenfrequenz zu reduzieren. Bei Kindern sollten diese Medikamente jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache in Betracht gezogen werden.

Die Einnahme von Arzneihefe stellt eine weitere Option dar. Als Tablette oder Granulat verabreicht, soll diese die Ausscheidung der Erreger und die Regeneration der Darmflora unterstützen. Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem ist hier jedoch Vorsicht geboten, da Hefen ggfs. selbst eine Infektion auslösen könnten. Tabletten, die medizinische Kohle enthalten, können ebenfalls Symptome lindern. Verlässliche Studien dazu gibt es allerdings nicht.

 

Bewährte Hausmittel gegen Durchfall

Beim Thema Durchfall ist es besonders hilfreich, wirksame Hausmittel zu kennen, um schnell Abhilfe schaffen zu können. Wen akuter Durchfall plagt, der hat meist wenig Interesse daran, sein zu Hause zu verlassen, um Medikamente zu besorgen. In vielen Fällen sind Tabletten auch gar nicht notwendig, denn es gibt zahlreiche Hausmittel, die dem Symptom entgegenwirken und unseren Körper bei der Genesung unterstützen. Meist haben wir diese Mittel sogar griffbereit.

Fenchel- und Kamillentee

Da es aufgrund des Flüssigkeitsverlustes bei akutem Durchfall besonders wichtig ist viel zu trinken, bietet es sich an, neben Mineralwasser auf Kräutertees zu setzen. Kamillentee und Fencheltee wirken besonders beruhigend auf Magen und Darm, denn die in Fenchelsamen und Kamillenblüten enthaltenen Inhaltsstoffe wirken krampflösend, antimikrobiell und entzündungshemmend. Im Idealfall wird mehrmals täglich eine Tasse lauwarmer Tee in kleinen Schlucken getrunken.

Übrigens: wer keine Teebeutel mag, kann auch Fenchelsamen oder getrocknete Kamillenblüten mit kochendem Wasser aufgießen. Damit die Inhaltstoffe aus dem Fenchelsamen in das Wasser übergehen können, sollten sie vorher mit einem Esslöffel oder Mörser etwas angedrückt werden, damit sie sich öffnen.

Schwarzer Tee und Brombeerblättertee

Neben Fenchel- und Kamillentee eignen sich auch schwarzer Tee sowie Brombeerblättertee als einfache Hausmittel zur Behandlung von leichtem Durchfall. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken entzündungshemmend sowie wasserbindend und haben dadurch stopfende Eigenschaften. Zudem scheinen Gerbstoffe krankmachenden Erregern das Eindringen in die Darmschleimhaut zu erschweren und wirken gleichzeitig keimhemmend. Damit die Gerbstoffe in das Teewasser übergehen, ist es wichtig, den Tee mind. 10-15 min ziehen lässt.

Heidelbeeren

Ein weiteres und zugleich aromatisches Hausmittel, das ebenfalls stopfende Gerbstoffe enthält, sind getrocknete Heidelbeeren. Mit Wasser aufgegossen oder pur verzehrt werden sie daher in der traditionellen Heilkunde als pflanzliches Arzneimittel gegen Durchfall geschätzt. Insbesondere wilde Heidelbeeren sind reich an sekundären Pflanzenstoffen. Im Gegensatz zu den Kulturheidelbeeren sind sie etwas kleiner und haben neben der intensiv gefärbten Schale auch ein blaues Fruchtfleisch.

Gut zu wissen: frische Heidelbeeren regen eher die Verdauung und wirken leicht abführend.

Geriebener Apfel

Den geriebenen Apfel kennen wir seit unserer Kindheit als bewährtes Hausmittel gegen Durchfall-Erkrankungen. Heute wissen wir, dass er zurecht als „Wunderwaffe“ geschätzt wird. Das vor allem in der Schale sitzende Pektin ist nämlich ein effektiver Quellstoff, der Wasser im Darm binden und den Stuhl so verdicken kann.

Bananen

Als Alternative zum geriebenen Apfel eignen sich auch (gequetschte) Bananen als Pektin Lieferant. Bananen punkten zudem durch ihren Kalium- und Magnesiumgehalt und helfen dem Körper somit, die Mineralstoffe, die durch den starken Flüssigkeitsverlust verloren gegangen sind, wieder aufzufüllen.

Kartoffeln

Wenn es um Kalium geht, sind auch Kartoffeln nicht weit. In reichlich Wasser gegart oder als Püree verzehrt, sind die leicht verdaulichen Knollen ein willkommener Helfer bei Durchfallerkrankungen. Zudem können Kartoffeln auch als wärmender Kartoffelwickel eingesetzt werden, um den Bauch zu beruhigen. Dazu werden gekochte Pellkartoffeln zerstampft und auf ein Tuch gelegt. Dieses wird dann mit der warmen Masse auf dem Bauch platziert und mit einem weiteren Tuch fixiert. Aber Vorsicht: vor dem Anlegen immer die Temperatur des Wickels testen, sonst besteht Verbrennungsgefahr. Ist der Wickel zu heiß, warte am besten kurz und lege noch ein weiteres Tuch zwischen Wickel und Bauch.

Möhrensuppe

Aufgrund des leicht süßlichen Geschmacks sind Möhren ein wohlschmeckendes Hausmittel, gerade für Kinder. Genau wie Äpfel und Bananen enthalten Möhren quellende Pektine, die den Stuhl eindicken können. Noch besser scheint der Effekt, wenn die Möhren vor dem Verzehr gekocht werden, denn während des Kochens entstehen zusätzlich kleine Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide, die Krankheitserreger binden können. Auf diese Weise werden die „Übeltäter“ schneller ausgeschieden und der Heilungsprozess beschleunigt. Bereits 1908 hat der Heidelberger Kinderarzt die wohltuende Wirkung der Möhren erkannt und ein effektives Rezept zur Behandlung von Durchfall entwickelt. Für die sog. Morosche Karottensuppe werden ein halbes Kilo Möhren geschält und klein geschnitten und dann eine Stunde gekocht und püriert. Der entstandene Brei wird anschließend mit einem Liter Wasser aufgefüllt und mit 3 g Salz (ca. 1 TL) gewürzt.

Klare Gemüsebrühe

Ein weiteres altbekanntes Hausmittel, dass ich positiv auf Durchfall auswirkt, ist die Gemüsebrühe.  Am besten frisch zubereitet liefert sie neben Flüssigkeit wichtige Mineralstoffe, die den Elektrolythaushalt wieder auf Vordermann bringen. Bewährt hat sich zum Beispiel die Gemüsebrühe aus Suppengemüse (Möhre, Sellerie, Petersilie), Kartoffeln und etwas Salz. Dafür werden die Gemüsesorten einfach gewaschen, kleingeschnitten und anschließend rund 1 Stunde in Salzwasser gekocht. Anschließend wird noch das Gemüse abgeseiht und fertig ist die Schonkost Brühe.

Reis

Vielleicht nicht ganz so als Hausmittel bekannt ist Reis. Reis wirkt aber ebenfalls leicht stopfend und beruhigt aufgrund der beim Kochen entstehenden Schleimstoffe den gereizten Darm. Je nach Appetit lässt sich der Reis gut mit leicht bekömmlichem Gemüse wie Möhren oder Zucchini verfeinern. Blähende Sorten wie Kohl sollten hingegen vermieden werden.

Haferflocken

Auch wenn der Begriff „Haferschleim“ -wie das Porridge zu Großmutters Zeiten genannt wurde- nicht besonders verlockend klingt, so eignen sich gekochte Haferflocken gleich aus vielerlei Hinsicht als stärkendes Hausmittel gegen Durchfall. Haferflocken sind reich an Mineralstoffen und Vitaminen, die dem geschwächten Körper guttun. Gleichzeitig entstehen, ähnlich wie beim Reis, beim Kochvorgang besänftigende, gut verdauliche Schleimstoffe. Haferflocken lassen sich übrigens sowohl mit süßen Zutaten wie geriebenen Apfel oder gequetschter Banane, als auch mit Brühe oder zerkochten Kartoffeln kombinieren.

Zwieback

Zwieback gehört ebenfalls zu den Klassikern unter den Hausmitteln zur Behandlung der Magen-Darm-Grippe. Das trockene Gebäck enthält leicht verdauliche Stärke, die stopfende Eigenschaften besitzt. Wer keinen Zwieback im Haus hat, kann alternativ auch einfach ein trockenes Weißbrot essen.

Heilerde

Vor allem als Hausmittel zur äußerlichen Anwendung bei Hautproblemen beliebt, schwören viele auch auf die innere Wirkung der Heilerde bei Durchfall. Das feine, mineralienreiche Pulver aus der speziellen Lehm Art Löß soll Flüssigkeit und unerwünschte Stoffe im Darm binden und damit den Magen-Darm-Trakt bei akutem Durchfall unterstützen. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu gibt es bisher jedoch nicht.

Gemahlene Flohsamenschalen

Flohsamenschalen (Psyllium) kennen viele vielleicht als natürliches Mittel gegen Verstopfung, doch sie können auch gegen Durchfall eingesetzt werden. Die in Flohsamenschalen enthaltenen quellenden Ballaststoffe binden das Wasser im Darm und können bei Durchfall helfen, den Stuhl zu festigen. Gleichzeitig entfalten die Schleimstoffe eine schützende Wirkung für die Darmschleimhaut. Erste Studien bestätigen beispielsweise auch einen positiven Effekt der Flohsamenschalen beim Reizdarm-Syndrom. Tipp: Bei Flohsamenschalen empfiehlt es sich, mit einer kleinen Menge zu beginnen und diese nach Bedarf zu steigern. Außerdem ist es wichtig, bei der Verwendung von Flohsamen viel zu trinken, sonst kann es zu negativen Effekten wie Verstopfung kommen.

Wärmflasche

Da Durchfall häufig mit krampfartigen Bauchschmerzen einhergeht, kann eine Wärmflasche oder Kirschkernkissen helfen, die Bauchmuskulatur zu entspannen und Beschwerden zu lindern.

Salzstangen und Cola

Lange Zeit galten Salzstangen und Cola als einfachste Hausmittel gegen Durchfall schlechthin. Allerdings ist dies inzwischen überholt. Salzstangen sind zwar recht leicht bekömmlich und liefern Salz (Natrium), allerdings nur in geringen Mengen. Zudem enthalten sie keine weiteren Mineralstoffe, so dass wir mit anderen Hausmitteln besser fahren. Um Cola sollten wir bei akutem Durchfall allerdings einen großen Bogen machen, denn sie kann den Durchfall eher verschlimmern als verbessern. Der enthaltene Zucker verstärkt die Flüssigkeitsabgabe in den Darm eher. Zudem enthält Cola Koffein, dass Nieren und Darm anregt und somit die Flüssigkeitsabgabe weiter steigen lässt.

Hausmittel gegen Durchfall bei Kindern

Gerade Kinder im Grundschul- oder Kindergartenalter stecken sich schnell mit Magen-Darm-Infekten an, die neben Übelkeit und Erbrechen auch Durchfall mit sich bringen. Zudem können ungewohnte Lebensmittel, Unverträglichkeiten oder Medikamente zu Durchfall führen. Meist sind die Beschwerden zum Glück von kurzer Dauer und können mithilfe bewährter Hausmittel und viel Zuwendung gelindert werden.

Da Kinder je nach Schwere des Durchfalls viel Flüssigkeit und wichtige Salze (Elektrolyte) verlieren, ist es bei den Kleinen besonders wichtig, dass sie viel trinken, am besten immer wieder in kleinen Schlucken. Auf feste Nahrung sollte hingegen rund sechs Stunden verzichtet werden.

Neben stillem Wasser eignen sich milde Kräutertees wie Kamillentee oder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee besonders gut, da sie den Darm zusätzlich beruhigen. Eine Gemüsebrühe sorgt zudem dafür, dem Körper die verlorenen Elektrolyte wieder zuzuführen.

Auf das lange empfohlene Hausmittel „Cola und Salzstangen“ sollte allerdings auf jeden Fall verzichtet werden. Kinder reagieren aufgrund ihres geringeren Körpervolumens besonders sensibel auf Flüssigkeitsverluste, die durch den in Cola enthaltenen Zucker und das Koffein sogar noch gefördert werden können. Auch schwarzer Tee ist aufgrund des Koffeingehaltes nicht für Kinder geeignet.

Stattdessen sorgen Omas Hausmittel wie ein geriebener Apfel, die gequetschte Banane oder Haferschleim für eine wohltuende Stärkung und helfen, wässrige Stühle einzudicken. Auch die Möhrensuppe nach Moro kann bei Kindern mit akutem Durchfall „Wunder wirken“, ebenso wie Kartoffelpüree.

Gut zu wissen: Je jünger das Kind, desto größer ist der Flüssigkeitsverlust bei Durchfall. Daher solltest Du bei Säuglingen und Kleinkindern frühzeitig ärztlichen Rat suchen, um eine Dehydration zu vermeiden. Gleiches gilt auch bei länger anhaltendem Durchfall oder weiteren Symptomen.

 

Hausmittel gegen Durchfall während der Schwangerschaft

Neben Übelkeit, Verstopfung, Blähungen und Sodbrennen, gehört auch Durchfall zu den Schwangerschaftsbeschwerden, an denen manche Frauen leiden. Tritt er nur hin und wieder auf und hält nicht lange an, gelten grundsätzlich die gleichen Tipps und Hausmittel gegen Durchfall wie bei nichtschwangeren Erwachsenen. In erster Linie geht es auch bei Schwangeren darum, den entstandenen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch das Trinken von Wasser, Brühe und mildem Kräutertee (z.B. Kamille, Fenchel) wieder auszugleichen. Auf ein paar Hausmittel sollten schwangere Frauen allerdings lieber verzichten, dazu gehört z.B. Brombeerblättertee. Brombeerblättertee kann nämlich muskellockernde und wehenfördernde Wirkungen haben.

Wichtig: Hält der Durchfall länger als drei Tage an oder ist besonders stark, sollte ein Arzt/ eine Ärztin hinzugezogen werden, Risiken für Mutter und Kind zu vermeiden. Gleiches gilt auch, wenn sich Symptome wie hohes Fieber, Blut im Stuhl, Schmerzen oder Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems hinzugesellen. Tritt Durchfall kurz vor dem Geburtstermin auf, kann dies auch ein Anzeichen für die baldige Geburt sein.

Ernährungstipps bei Durchfall

Bei Magen-Darm-Beschwerden ist unser Appetit oftmals nicht gerade groß. Dann ist es auch völlig in Ordnung, mal eine Weile auf feste Nahrung zu verzichten und nach und nach wieder kleine Mahlzeiten einzuführen. Eine spezielle Diät ist bei akutem Durchfall nicht unbedingt notwendig. Es macht aber durchaus Sinn, zunächst auf leicht verträgliche, nährstoffreiche Lebensmittel bzw. auf „Schonkost“ zu setzen, um den Darm nicht zu überfordern und wieder zu Kräften zu kommen. Neben bereits genannten Hausmitteln wie der Karottensuppe oder einem geriebenen Apfel, sind folgende Lebensmittel in der Regel gut bekömmlich und eignen sich für einen langsamen Kostaufbau:

  • Gekochter Reis, gekochte Nudeln, Kartoffelpüree
  • Leicht verdauliche, gekochte Gemüsesorten wie Karotten, Zucchini, Fenchel oder Kürbis
  • Schonend zubereitetes (gekochtes oder gedünstetes) mageres Fleisch oder Fisch
  • Joghurt, Quark (probiotische Bakterienkulturen unterstützen die Darmflora)
  • Getreidebrei mit Milch (sofern eine Unverträglichkeit gegen Milchinhaltsstoffe ausgeschlossen ist)
  • Stilles Mineralwasser

Auf Kaffee, Softdrinks und unverdünnte Säfte sollte hingegen verzichtet werden. Kaffee stimuliert aufgrund seines Koffeingehaltes die Darmpassage und damit den Stuhldrang. In Softdrinks und Säften ist zudem häufig eine große Menge Fruchtzucker enthalten, die die Verdauung belasten und zu Symptomen wie akutem Durchfall und Blähungen beitragen kann. 

Ähnliches gilt übrigens auch für zuckerfreie Getränke, die Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit enthalten. In größeren Mengen verzehrt, entzieht Sorbit dem Darm nämlich Wasser und macht den Stuhl dünnflüssiger. Sorbit ist übrigens auch in manchen (unreifen) Obstsorten wie z.B. Pflaumen enthalten.

Gemieden werden sollten auch zunächst fetthaltige oder stark angebratene Speisen sowie scharfe Gewürze. Hülsenfrüchte, Kohlsorten und Vollkornprodukte sind zwar grundsätzlich gesund, können aber bei Durchfall ebenfalls eine Herausforderung für den Darm sein, weshalb sie erst etwas später wieder auf dem Speiseplan stehen sollten.

Grundsätzlich gilt: Kleine Portionen über den Tag verteilt sind besser verträglich als große Mahlzeiten. Zudem sollten wir uns Zeit nehmen und ausreichend kauen. So entlasten wir unseren Verdauungstrakt zusätzlich.

Lebensmittel, die bei Durchfall gut bzw. weniger gut vertragen werden

 

Gut verträglich

Nicht so gut verträglich

Zubereitung

Garen, dämpfen, kochen

Frittieren, scharf anbraten, panieren, grillen

Gemüse

Gekochte Karotten, Kürbis, Zucchini, Fenchel, Spargel

Rohes Gemüse, blähende Gemüsesorten wie Kohl, Zwiebeln, Pilze; Hülsenfrüchte

Suppen

Klare Brühen oder leichte Suppen aus gut verträglichen Gemüsesorten

z.B. Linsensuppe, Kohlsuppe, Gulaschsuppe

Tier. Produkte

Mageres Fleisch & magerer Fisch

Omelette, fettarmes Rührei

Quark, Joghurt, Kefir

Fettreiche Fleischgerichte

Fast Food

Sahne

Getreideprodukte

Reis, Nudeln, trockenes Weißbrot, Kartoffeln, Haferflocken, Gries

Grobe Vollkornprodukte, Müsli

Obst

Gut gereiftes Obst, Apfel, Bananen, Obst als Kompott oder Brei

Große Mengen frisches Obst, unreifes Obst

Sonstiges

 

Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit, Mannit

Durchfall vorbeugen

Da Durchfall vielerlei Ursachen haben kann, gibt es eine Reihe verschiedener Tipps, mithilfe derer sich das unangenehme Problem verhindern lässt.

  • Durchfällen, die durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden, tritt man am besten mit einer guten Hygienepraxis entgegen. Gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang und vor dem Essen gehören da genauso dazu wie die richtige Küchenhygiene. Gerade im Sommer sollten empfindliche Lebensmittel gut gekühlt und vor dem Verzehr gewaschen werden. Zudem empfiehlt sich beim Kochen ein ausreichendes Erwärmen, um Erreger unschädlich zu machen. Auf Reisen, vor allem in tropische Länder, kann es zudem ratsam sein, auf Salate und rohe Lebensmittel gänzlich zu verzichten und kein Leitungswasser, sondern abgekochtes Wasser und Mineralwasser zu trinken.
  • Ist Durchfall die Folge von Stress, können Entspannungsmaßnahmen wie autogenes Training oder Yoga, helfen den Körper und unser Verdauungssystem wieder in Balance zu bringen. Auch beim Essen ist Ruhe gefragt, denn hastig herunter geschlungene Mahlzeiten sind keine Hilfe für den gestressten Darm.
  • Manchmal liegt Magen-Darm-Störungen wie Durchfall auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wie z.B. eine Laktoseintoleranz zugrunde. In diesem Fall kann die Meidung entsprechender Nahrungsmittel helfen, Durchfall zu verhindern. Erfahrene Ernährungsexpert:innen helfen Dir gerne, deine Ernährung unter die Lupe zu nehmen und für dich einen gesunden Ernährungsplan auszuarbeiten.
  • Grundsätzlich profitiert unsere Verdauung ganzheitlich von einer ausgewogenen, pflanzenbetonten Ernährung. Diese ist nicht nur reich an essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen, sondern verwöhnt unseren Darm mit wertvollen Ballaststoffen. Die unverdaulichen Nahrungsfasern helfen unserer Darmflora im Gleichgewicht zu bleiben, damit wir uns rundum wohl fühlen und Durchfallerreger weniger Chancen haben.
  • Auch probiotische Bakterienkulturen wie sie natürlicherweise z.B. in Joghurt oder Sauerkraut vorkommen, scheinen sich positiv auf die Darmflora auszuwirken. Erste Untersuchungen weisen zudem darauf hin, dass die gezielte Gabe von Probiotika eine durch Antibiotika-Einnahme verursache Diarrhoe verhindern könnte.
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