Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Beikost zu starten? Und auf was sollte beim Zufüttern geachtet werden? Gibt es einen Essens-Fahrplan?
Beikost Start – eine neue Phase, die viele Fragen aufwirft
Ab wann zufüttern: Dein Baby entwickelt sich gut, es trinkt gern und ausreichend Muttermilch oder Flaschennahrung – und dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem es großes Interesse an deinem Essen zeigt, nach deiner Gabel greift, wenn du sie zum Mund führst und es sich selbst Dinge ohne große Probleme in den Mund stecken kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist nun der Moment gekommen, an dem du über das Zufüttern nachdenken solltest. Eine neue Phase beginnt, die wiederum viele Fragen und manchmal auch Unsicherheiten aufwirft: Wann starte ich mit der Beikost, welchen Brei füttere ich, kann ich ihn selbst kochen und welche Still- bzw. Fläschchen-Mahlzeiten ersetze ich?
Beikost zufüttern: das Stillen wird fortgesetzt
Was der Ausdruck Beikost schon impliziert: Zufüttern von Brei bedeutet kein abruptes Abstillen. Es ist eher als eine schrittweise Umstellung vom Stillen bis hin zur Einführung der Familienkost zu sehen, die sich über mehrere Monate zieht. Konkret also eine Beikostfütterung unter fortgesetztem Stillen. Die Nationale Stillkommission empfiehlt, Babys in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen.
Denn im ersten Lebenshalbjahr erhält dein Baby alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge über die Muttermilch. Einhellige Expertenmeinung ist, das Baby frühestens mit Beginn des fünften Monats und spätestens mit Beginn des siebten Monats, an seinen ersten Brei heranzuführen und mit der Beikost zu starten. Wie immer gilt auch hier: Jede Mama sollte auf ihren Mutterinstinkt hören, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Denn dieser sagt ganz klar, wann was gut ist.
Das Baby verzieht beim Breifüttern sein Gesicht
Grundsätzlich gilt, dass ihr euch in Geduld üben solltet. Die Einführung von Brei ist auch eine Interaktion zwischen euch beiden, die am besten mit wenig (selbstgemachtem) Druck und Erfolgsstress funktioniert. Für dein Baby ist es ungewohnt, mit einem Löffel Nahrung aufzunehmen. Außerdem muss es erst zusätzliche Zungenbewegungen erlernen, um den Brei an die richtige Stelle zu befördern. Und: Der Geschmack des Breis ist deinem Baby völlig fremd.
Zum ersten Mal in seinem Leben schmeckt es Karotte, Kürbis, Pastinake, Zucchini oder Fenchel – da kann sich das kleine Gesicht schon einmal kräftig zu einer Grimasse verziehen. Am besten mit einem sortenreinen Gemüsebrei starten, damit euer Nachwuchs den Geschmack und die Konsistenz kennen lernt. Dann zu einer anderen Gemüsesorte greifen, und später beide Sorten mischen. Dabei macht es Sinn, darauf zu schauen, welches Gemüse gerade Saision hat und regional verfügbar ist. Variationen sind auf jeden Fall wichtig, damit das Baby von Anfang an eine abwechslungsreiche Ernährung „erfährt“. Isst euer Kind den Gemüsebrei mit Appetit, kann etwas Fleisch hinzugegeben werden. Fertig ist der erste Beikost-Brei, der sogenannte „Gemüse-Fleisch-Brei“.

Wie zügig kann eine Milchmahlzeit ersetzt werden?
Zu Beginn des Zufütterns sind es wenige Löffelchen, die du deinem Baby anbietest, mit der Zeit werden es immer mehr, sodass irgendwann eine Milchmahlzeit ganz ersetzt werden kann. Die Mittagsmahlzeit ist für den ersten Brei gut geeignet. Zwing dein Baby nicht zu essen, gehe nicht mit dem Löffel hinterher, wenn es seinen Kopf vehement weg dreht. Sei geduldig und warte bis es bereitwillig von selbst den Mund öffnet. Mach es ihm auch gern vor und rede ihm beruhigend und mit einer positiven Stimmlage zu.
Wenn dein Kleines nicht möchte, probiere es am nächsten Tag oder einige Tage später einfach wieder. Irgendwann wird dein Baby dem angebotenen Brei nicht mehr widerstehen können. Als Faustregel gilt, pro Monat eine Milchmahlzeit zu ersetzen. Aber bedenke, dass alle Kinder ganz unterschiedlich sind und ihr euer eigenes Tempo finden müsst.
Beikost: an zusätzliche Flüssigkeit denken
Hat dein Kind also den „Gemüse-Fleisch-Brei“ angenommen und wirkt mit der neuen Essenssituation zufrieden, kannst du an die nächste – z. B. die abendliche – Milchmahlzeit gehen und diese mit dem „Milch-Getreide-Brei“ ersetzen. Die nachmittägliche Milchmahlzeit könnte schließlich wiederum ca. einen Monat später durch den „Getreide-Obst-Brei“ abgelöst werden.
Spätestens ab dieser Zeit solltest du deinem Kind zusätzliche Flüssigkeit anbieten. Die Muttermilch bzw. die Flaschennahrung ist in dieser Phase nicht mehr ausreichend. Wasser oder ungesüßter Tee sind empfehlenswert. Ob du deinem Kind einen normalen Becher gibst oder ihm einen mit Henkeln und/oder Saugvorrichtung versehenen „Trinklernbecher“ anbietest, ist dir überlassen. Wichtig ist nur, dass die Flüssigkeit keinen Zucker oder Süßstoff enthält.
Übrigens: Ist der erste Zahn da, muss er auch geputzt werden. Auch, wenn du deinem Kind keinen Zucker gibst und das Putzen bei Kleinkindern anstrengend ist, steht die Zahnhygiene nun auf der Tagesordnung.